Jusos "verbrüdern" sich mit Antisemitenorganisation "Fatah-Jugend"(FJ)

Hallo,


Auf ihrem Bundeskongress haben die Jusos sich mit der extremistischen Palästinenserorganisation solidarisch erklärt. Die FJ bestreitet das Existenzrecht Israels, droht mit Terroranschlägen und ist auch im Internet mit antisemitischer Hetze und dämonisierenden Karikaturen präsent. Das Existenzrecht Israels wird geleugnet. Auf Demonstrationen im Westjordanland war die FJ sogar vor ein paar Jahren mit Sprengstoffgürtelattrappen aufmarschiert und hatte zum Kampf gegen Israel aufgefordert.
Haben die Jusos „den Schuss nicht gehört“.
Werden sie von der SPD wieder auf Kurs gebracht ?
Könnten sie ansosnten vom Verfassungsschutz als "Prüffall"l eingeordnet werden?

Gruß
rakete

Ich würde so etwas eher als Beweis sinkender Intelligenz und mangelnder Bildung werten anstatt als Anzeichen extremistischer Einstellungen bei den Jusos…

Für Leute, deren Hirn für mehr ausreicht als BILD und WELT zu lesen sowie eine längere Aufmerksamkeitsspanne als ein Goldhamster auf Koffein haben das, was die Jusos selbst dazu zu sagen haben.

Erstaunlicherweise scheinen auch die Jugendorganisationen der Awoda und der Meretz - erklärt zionistische Parteien - nichts gegen eine Zusammenarbeit mit der Fatah Youth (und auch den Jusos) zu haben. Wie auch umgekehrt. Sind das jetzt auch alles Antisemiten?

Übrigens, ihr Schnellmerker: die Jusos arbeiten schon seit 1996, also seit 24 Jahren, mit der Fatah Youth als Schwesterorganisation zusammen.

Ich weiss, der Stoßseufzer ist zwecklos - es gibt Leute, die haben keine Verwendung dafür. Trotzdem: Herr, wirf Hirn vom Himmel!

9 Like

Hallo,

Nun ja, die Jusos sind in letzten Jahren schon häufig mit Formulierungen und Beschlüssen aufgefallen, die … vorsichtig formuliert … abseits des guten Geschmacks liegen und … ebenso vorsichtig formuliert … sehr diskussionswürdig sind.

Auch hier zeigen aus meiner Sicht die Jusos, dass sie zumindest sehr naiv oder doch eher sehr weltfremd sind. Sie scheinen zu glauben, dass wenn man beide Seiten tätschelt und zum Dialog aufruft wird schon alles gut werden.

Ob das der richtige Weg ist? Ich kann es nicht beurteilen. Aus meiner Sicht ist die Situation im Nahen Osten derzeit so festgefahren, wird von so vielen Interessen fremdgesteuert, dass ich keinen einfachen Weg finde. Aber nachgeben werden alle Seiten müssen.

Wahrscheinlich nicht. Wie schon geschrieben, sie sind dafür bekannt, dass sie einigen geistigen Freiraum genießen.

Nein, warum auch? Sind die Fatah oder Fatah Jugend in Deutschland verboten?


Davon mal abgesehen empfinde ich den Beitrag (wie so viele der Welt) als extrem populistisch und manipulierend. Die Formulierung der Jusos wird nur als indirektes Zitat wiedergegeben, praktisch wurde nur das Wort "Schwesterorganisation" direkt zitiert. Den Kritikern hingegen wird Platz eingeräumt, um zum Teil über einen Absatz lang ein Statement abzugeben. Warum wird nicht der komplette Absatz aus dem Beschluss der Jusos zitiert?

Aber so ist das. Die Jusos machen sich die Sache in der einen Richtung einfach und die Welt in der anderen.

Grüße
Pierre

Genaugenommen besteht die Zusammenarbeit schon seit sehr vielen Jahren. Die Fatah hat zudem Beoachterstatus bei der Sozialdemokratischen Partei Europs, ebenso wie die jüdischen Parteien Awoda und Meretz.

Wie soll es eigentlich jemals zu Frieden im Nahen Osten kommen, wenn man nicht zusammenarbeitet? Die Fatah hat sich seit den Neunzigern deutlich auf Israel zubewegt - vielleicht noch nicht genug, aber es ist ein Anfang. Den sollte man pflegen.

Gruß,
Max

2 Like

Ich empfehle, auch mal einen Blick in diesen Artikel zu werfen:

Jusos, Fatah und Awoda arbeiten seit 1996 zusammen. Das war allerdings vor der Erfindung des Shitstorms, deswegen weiß das keiner.

M.

2 Like

Insbesondere hat sie 1993 - 3 Jahre, bevor die Zusammenarbeit ihrer Jugendorganisation mit den Jusos begann - ausdrücklich das Existenzrecht Israels anerkannt und tut es noch. Oslo - Friedensprozess, wenn sich noch jemand erinnert. Yassir Arafat, Shimon Peres and Yitzhak Rabin haben dafür 1994 den Friedensnobelpreis erhalten. Und Rabin wurde deswegen 1995 ermordet - von einem fanatischen Ultraorthodoxen. Einem Juden, nicht Moslem.

Das hier: „Das Existenzrecht Israels wird von der Fatah-Jugend abgelehnt, stattdessen zum Boykott aufgerufen.“(Zitat WELT) ist eine platte Lüge und ihre Intention ist offensichtlich: wer zum Boykott von Waren aus den völkerrechtswidrigen Siedlungen in der Westbank aufruft, lehnt auch das Existenzrecht Israels ab. Das will jedenfalls die WELT ihren Lesern weismachen, die sich hier in bester Springer-Tradition zum Sprachrohr des American Jewish Committee macht. Als einzige benannte Quelle für den Vorwurf (Zwei-Quellen-Prinzip? Scheiss drauf …). Die Fatah Youth zu diesem Vorwurf Stellung nehmen zu lassen, hat man sich natürlich gespart (NPOV? auch drauf gesch…). Das Logo der Organisation muss als „Beweis“ genügen. Was mich am meisten überrascht ist, dass diese Art Journalismus überhaupt ernst genommen wird. Nunja, Medienkompetenz ist offensichtlich nicht Jedermanns Sache.

In den Zeiten, wo die korruptionsverseuchte Regierung Netajanhus offen Annexionspläne für ca. 30% der besetzten Westbank verfolgt, in alter völkerrechtswidriger Tradition, da ist von der Fatah ein weiteres „sich auf Israel zubewegen“ zu fordern schon irgendwie … blauäugig.

Gruß,
Ralf

4 Like

Jetzt hat auch der kritische Investigativjournalist Markus L. das Thema aufgegriffen:

Jetzt kann man sich natürlich darüber wundern, wieso gerade diese Szene geschnitten wurde. Man kann sich aber auch wundern, wie schnell manche User das Interesse am eigenen Thema verlieren…

1 Like

Hallo,

darüber wundern,

braucht man sich nicht, weil das bei vielen so oder ähnlich gestrickten Disputanten zur Methode gehört, sich gar nicht mehr zu melden, wenn der angebliche Aufreger komplett widerlegt ist und auch der „whataboutism“ nichts mehr bringt. So bleibt jedenfalls für oberflächliche Mitleser die Behauptung im Raum stehen.

&tschüß
Wolfgang

1 Like

Gibt es denn inzwischen ein paar israelische bzw. jüdische Verlautbarungen, die den Beschluss gutheißen ?

»Die Fatah von Mahmud Abbas, der gerade im 14. Jahr seiner vierjährigen Amtszeit als Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde ist, blockiert seit langem die Friedensverhandlungen mit Israel. Außerdem fördert sie den Hass auf Israel – unter anderem, indem sie den Familienangehörigen von Terroristen finanzielle Mittel zukommen lässt«

Lügt Herr Becker?

Auch die CDU scheint diesen Schulterschluss nicht unbedingt für okay zu halten:
https:

Die Jungsozialisten stünden auf der Seite von Extremisten, erklärte Paul Ziemiak, der Generalsekretär der Christlichdemokraten.

Auch diese „Julius-Streicher-Karikatur“ wurde von der Fatah veröffentlicht, als es längst eine Zusammenarbeit der Jugendorganisationen gab:

Ich habe noch nicht bemerkt, dass jüdische Mitbürger, CDU, FDP und Printmedien ihre Bewertung des Schulterschlusses geändert hätten.

Natürlich ist die Fatah eher der Arm des Extremismus, der „Kreise gefressen“ hat. Und natürlich muss man auch mit dem Feind weiterverhandeln, wie das hier schon richtig bemerkt wurde. Das ändert aber nichts daran, dass die Antisemiten immer noch „drin“. Hat die Fatah jemals bekannte Hetzer (z.B. der Karikaturist und die Verantwortlichen des Prinmediums) aus ihrer Organisation ausgeschlossen?

Gruß
rakete

Du meinst den Beschluß, den es nicht gegeben hat?

Um es noch einmal deutlich zu sagen: Die Zusammenarbeit besteht in dieser Form seit 1996, und es gab an diesem Wochende keinen Beschluss, der an der Art der Zusammenarbeit etwas geändert hätte. Die Situation ist unverändert die gleiche wie vor einer Woche, einem Jahr oder zehn Jahren. Und daran beteiligt ist nicht nur die Fatah, sondern auch jüdische Organisationen.

Man kann natürlich diese Zusammenarbeit kritisieren - aber bitte nicht, in dem man Fake-News über eine angeblich neue Verbrüderung verbreitet. Jeder, der darauf reinfällt, ist schlicht und einfach nur schlecht informiert.

Gruß,
Max

3 Like

Eher den, den es vielleicht schon länger gibt:

Wir beschließen nicht wer Schwesterorganisation ist und wer nicht. Schwesterorganisationen sind Organisationenunserer Parteienfamilie, mit denen wir eine enge und aktive Zusammenarbeit betreiben. Viele hiervon finden sich in unseren übergeordneten internationalen Dachverbänden, wie der International Union of Socialist Youth oder den Young European Socialists.DieFateh Youth wurde 1996 in unserem internationalen Dachverband IUSY aufgenommen

Wie man es dreht dreht und wendet: Eigentlich gab es damals keinen vernünftigen Grund, sich zu „Schwestern“ zu erklären. Genausowenig, diesen Schulterschluss heute nochmals zu erneuern.
Wäre es nicht viel vernünfiger, mit gebotener Distanz zu vermitteln? Keiner wird wohl bestreiten, dass ein beträchtlicher Teil der Fatah die Israelis lieber heute als morgen rausjagen würde.
Nicht umsonst ist das heutige Israel auf der Flagge der Fatah immer noch in der Farbe „Grün“ Mohammeds gefärbt.
Gruß
rakete

Das kann man so und so sehen. Aber das ist ja nicht der Punkt, über den wir hier diskutieren.

Genausowenig, diesen Schulterschluss heute nochmals zu erneuern.

Und noch einmal: Es gab an diesem Wochende keinen Beschluss, der an der Art der Zusammenarbeit etwas geändert hätte. Es wurde auch nichts erneuert. Die Situation ist unverändert die gleiche wie vor einer Woche, einem Jahr oder zehn Jahren.

d.c. ad. lib.

Darüber zu diskutieren, ob die seit 1996 bestehende Zusammenarbeit richtig ist, ist das eine. Aber es gab dennoch an diesem Wochende keinen Beschluß, der in irgendeiner Form eine Erneuerung oder Veränderung der Zusammenarbeit zum Inhalt hatte. Es war, mehr oder weniger, die Erwähnung einer bestehenden Tatsache am Rande. Man kann über diese Tatsache diskutieren. Aber der ganze Shitstorm von „Erneuerung“ und „Verbrüderung“, den Leute wie Du darüber aufziehen, ist halt Humbug. Das mag in einer alternativen Realität stattgefunden haben, in der auch Trump die Wahl gewonnen hat.

M.

4 Like

Okay, das kann ja sein. Möglicherweise wird nur ein Fehler fortgesetzt, der schon seit Jahren besteht. Zum „miteinander sprechen“, „makeln“ braucht man sich nicht „unter Schwestern“ gegenseitig auf die Schulter zu klopfen.
Dann sind wir aber wieder bei dem Punkt, dass Ihr damit feststellt, dass NZZ, WELT „Lügenpresse“ ist. Es scheint weder eine korrigierende Berichterstattung, noch Gegendarstellung veröffentlicht worden zu sein. Lügt bzw.verschweigt die Presse ?
Gruß
rakete

Sind wir nicht, da der Begriff ‚Lügenpresse‘ ein dummer Begriff für dumme Menschen mit dummen Vorstellungen von Journalismus ist. Ich habe noch nie erlebt, dass ein Artikel über ein Thema, über das ich entweder sehr gut Bescheid weiß oder ich selbst daran beteiligt war, in allen Details gestimmt hat. Nie!

Der Artikel (bzw. die Überschrift) ist missverständlich/irreführend, aber natürlich machen auch Journalisten Fehler. Das haben wir jetzt geklärt und eigentlich ist das Thema an dieser Stelle beendet.

3 Like

Insoweit Zustimmung. Festhalten wird man aber zumindest müssen, dass es sich bei dieser Verbrüderung in dieser Art um eine Riesendummheit dummer Menschen handelt:

Hier haben wir aber mit den oben genannten eine ganze Reihe von Zeitungen plus dem CDU-Generalsekretär Paul Zimiak, die ihre Zweifel äußern, ob die Anbiederei den Jusos ansteht oder nicht.
Unter anderem wUrden auch Beispiele vom israefeindlichen Verhalten einzelner Fatahmitglieder genannt (nicht nur, aber auch in der Bildzeitung).


*Auch das WBC, das nach eigenen Angaben ein Begegnungsort für „friedensorientierte Parteien“ sein soll und „einen Beitrag zum Frieden in der Region leisten“ will, beschäftigt BILD-Recherchen zufolge krasse Israel-Feinde!*Das legen die Internet-Aktivitäten von Ahmad K. nahe, der laut SPD-Zeitung „vorwärts“ für die „Fatah-Jugend im politischen Team des Willy Brandt Centers“ tätig ist und dort als „Projektpartner“ geführt wird.

Auf seinem Facebook-Profil verbreitet K. Motive u.a. einer Landkarte, auf der Israel getilgt wurde. Dazu sind Maschinengewehre und eine Handgranate zu sehen, die von einer Hand gehalten werden, die in den palästinensischen Nationalfarben eingefärbt ist.
In einem weiteren Facebook-Post solidarisiert sich K. mit der palästinensischen Familie Abu Hamid, aus der mehrere verurteilte Terroristen hervorgingen, darunter auch Nasser Abu Hamid, der Gründer der terroristischen al-Aqsa-Märtyrerbrigade. K. bezeichnet den Terroristen respektvoll als „Generalmajor“.

Auf Twitter markierte K. ein Video „Gefällt mir“, auf dem Fatah-Demonstranten das Plakat der Terror-Ikone Dalal Mughrabi schwenken. Bei einem Anschlag von Mughrabi und ihren Komplizen im Jahr 1978 starben 38 israelische Zivilisten, darunter 13 Kinder. In der palästinensischen Fatah, mit deren Jugend-Organisation die Jusos kooperieren, wird die Massenmörderin bis heute glorifiziert.


Kevin Kühnert noch in 2019: „Deutschland wird aufgefordert, sich in den Gremien und Sonderorganisationen der Vereinten Nationen von Initiativen und Allianzen antisemitisch eingestellter Mitgliedsstaaten zu distanzieren und Israel und die legitimen Interessen Israels vor einseitigen Verurteilungen zu schützen,«verlangte das wichtigste Juso-Gremium damals.“
»Auch in Deutschland wollen wir einen kritischen Umgang mit den Vereinten Nationen als Institution. Neben ihrer Rolle für die internationale Zusammenarbeit der Staatengemeinschaft gehören unter anderem auch Themen wie ein solidarischer Umgang miteinander und das Eintreten gegen Antisemitismus zu einem ausgewogenen Bildungsangebot.«

Sätze wie dieser brachten den deutschen Jusos von Partnerorganisationen im Ausland harsche Kritik ein. Vor allem der Jugendverband der palästinensischen Fatah-Partei von Mahmud Abbas, seit Jahren ebenso wie die Jusos Mitglied in der IUSY, der Internationalen Union der Sozialistischen Jugend, zeigte sich erbost.

Jetzt ruderte die SPD-Jugend zurück und entschuldigte sich sogar ausdrücklich für die Beschlüsse von Schwerin. Zwar nahmen die 300 Delegierten die dort angenommenen Entschließungen nicht zurück. Doch inhaltlich widerspricht der am Samstag angenommene Juso-Beschluss dem des vergangenen Jahres in zentralen Aussagen.

Im Logo des Fatah-Nachwuchsverbands ist das Land Israel komplett in den palästinensischen Farben eingefärbt. Bei Gründung der Fatah-Bewegung 1964 war die »Befreiung Palästinas« eines der postulierten Ziele. 2018 veranstaltete die Fatah-Jugend im Westjordanland eine Demonstration, bei der einige Mitglieder Sprengstoffgürtelattrappen trugen und gegen Israel hetzten.

CDU-Generalsekretär Paul Zimiak verurteilte den Fatah-freundlichen Juso-Beschluss daher scharf. Auf Twitter schrieb er: »Die Jusos auf der Seite von Extremisten! Für uns gilt: Wer das Existenzrecht Israels ablehnt, verlässt den gesellschaftlichen Konsens in Deutschland.« Der Direktor des American Jewish Committee in Berlin, Remko Leemhuis, sagte der Tageszeitung »Die Welt«, seine Organisation sei »sehr irritiert über diesen Antrag und die Tatsache, dass er angenommen worden ist.”

Die Jusos hätten die israelfreundlichen Schweriner Beschlüsse also nur bloß nicht antasten brauchen und alles wäre einigermaßen okay. Jetzt stehen sie als dumme Truppe da.

Okay.

Gruß
rakete