Just in Time, Erklärung

Hi,

kann ich just in time auch als kleiner Online-Shop Besitzer anwenden? Kunde bestellt über meinen shop einen Ledergürtel, wenn die Bestellung eingegangen ist kaufe ich erst die Ware beim Produzenten ein und verkaufe ihn dann an den Besteller des Produktes weiter. Stimmt das so? Geht das so? Herzlichen Dank für die Antworten… Oliver

Hai!

kann ich just in time auch als kleiner Online-Shop Besitzer
anwenden?

Möglich.

Kunde bestellt über meinen shop einen Ledergürtel,
wenn die Bestellung eingegangen ist kaufe ich erst die Ware
beim Produzenten ein und verkaufe ihn dann an den Besteller
des Produktes weiter. Stimmt das so? Geht das so?

Das kenn ich eher unter dem Namen Streckengeschäft, wenn du viel Umsatz machst schaffst du es sogar das der Produzent direkt an den Kunden liefert.

Unter „just in time“ kenne ich z.B. folgendes.
Kunde bestellt PKW, du kaufst Motor, Kotflügel, Räder, bei deinen Zulieferern mit der Maßgabe, die Teile werden am xx.yy.zzzz morgens um 9:00 bis an die Produktionsstrasse geliefert.

Soll heißen Null Lager für den PKW Hersteller, just in Time geliefert und verbaut. Wenn der Zulieferer und alle in Kette das immer weiter verfeinern, schafft man es, dass das einzige Lager die LKW auf der Strasse sind.

Der Plem

Hi
Just in Time ist etwas Anderes:

da hat z.B. ein Autohersteller für die Sitze, die einzubauen sind, kein Vorratslager, sondern in einem definierten Zeitfenster dockt ein LKW an einer vorbereiteten Entladestelle an, von dem die Sitze direkt in das Fließband eingespeist werden.

Diese Transporte werden übrigens sehr gut bezahlt, weil beim Verpassen des Zeitfensters hohe „Pönalen“ = Strafgelder entstehen.
Gruß

Hummel

Ich kann mich da nur Herrn „Hummel“ anschließen: Just-inTime gibt es hauptsächlich im PKW-Fertigungsbereich; aber auch im Lebensmittelbereich, wo Ware an div. „Großlager“ zum vereinbarten Zeitpunkt angeliefert und von dort aus weiterverteilt wird.
Gruß
History55

Hai!

Just-inTime gibt es hauptsächlich im PKW-Fertigungsbereich

Das würde ich so nicht mehr unterschreiben wollen, mittlerweile hält das in vielen Bereichen Einzug.

Meinst du Apple legt sich Ware für zig Millionen Handys ins Lager?

Schau dir mal Jahresabschlüsse von großen Unternehmen an, was die so an Lagerware haben und wie viel Ware die drehen.

Der Plem

Hallo,

kann ich just in time auch als kleiner Online-Shop Besitzer
anwenden? Kunde bestellt über meinen shop einen Ledergürtel,
wenn die Bestellung eingegangen ist kaufe ich erst die Ware
beim Produzenten ein und verkaufe ihn dann an den Besteller
des Produktes weiter. Stimmt das so? Geht das so? Herzlichen
Dank für die Antworten…

machen kannst du das. Aber bedenke, du hast eine große Unbekannte. Kann dein Produzent/Großhändler das bestellte Produkt auch sofort liefern? Onlinekunden mögen keine langen Lieferzeiten, da sie ja meist sofort bezahlen. Bei Einzelbestellungen gibt es immer einen schlechten Einkaufspreis, das reduziert deiner Marge. Die Versandkosten für ein einzelnes Produkt schmälern deinen Gewinn zusätzlich.

Gruß vonsales

Hi,

es ist natürlich möglich eine Just-in-Time Lieferung bzw. Beschaffung auf einen Onlineshop anzuwenden. Jedoch sollten dabei die Vor- und Nachteile beachtet werden und welches Ziel mit einer Just-in-Time Beschaffung verfolgt wird.
Oberstes Ziel ist die Minimierung der Bestände und somit die Reduzierung der von einer Vorratshaltung ausgehenden Zins- und Lagerkostenbelastung. Weiterhin wird durch eine Just-in-Time Beschaffung kein Kapital langfristig aufgrund einer Bevorratung gebunden.
Voraussetzung für eine Just-in-Time Beschaffung ist eine enge informationstechnsche Verknüpfung zum Lieferanten und eine langfristige Lieferantenbindung mit einer gleichbleibenden Termintreue und Qualität.
Es stellt sich nun die Frage wie hoch deine Lagerkosten sind und ob du einen Lieferanten findest bei dem du auch kurzfristig deine Ware bestellen kannst. Dieser muss die Ware dann auch termintreu, zu einer gleichbleibenden Qualität, liefern können.

Gruß Schen

Just-in-Time ist in vielen der genannten Bereiche sogar ein Auslaufmodell. Die Weiterentwicklung heißt Just-in-Sequence, bei der die Lieferung sequenzgenau in die Produktion eingesteuert wird. Man spart sich neben der Lagerhaltung nun sogar den Sequenzierungsprozess, sprich die Sortierung. Eine schöne Übersicht, wie das funktioniert, habe ich hier gefunden.