JVA -Aufenthalt im lebenslauf ohne Führungszeugnis

Hallo alle miteinander!
Ich hätte kurz eine Frage zum Thema „Lebenslauf/Bewerbung“
Mein Freund hat vor ein paar Jahren ein halbes Jahr in Untersuchungshaft, aufgrund des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz, gesessen. Er wurde danach frei gesprochen und nach Jugendstrafrecht verurteilt. Dementsprechend findet sich auch kein Eintrag im Führungszeugnis.
Er hat das Ganze bereut und möchte sich nun, nach einer Fahrschullehrerausbildung, wieder in seinem alten Beruf Einzelhandelskaufmann zurück.
Was sollte man hier in den Lebenslauf schreiben?
Momentan schreiben wir für das halbe Jahr „kreative Auszeit“?
Kann man das so schreiben? Schließlich findet sich ja auch der Gefängnisaufenthalt nicht im Führungszeugnis. Er würde die ganze Geschichte dann im Vorstellungsgespräch erwähnen.

Danke für eure Hilfe!

Hallo!

Man müsste schauen, wie der Lebenslauf generell aussieht. Generell sollte man ja die Wahrheit sagen bzw. schreiben. Dein Freund sollte nicht „kreative Auszeit“, sondern eher " Auszeit für Neuorientierung" schreiben. Bei weiteren Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Mit den besten Grüssen
Ihr Bewerbungstrainer
www.bewerbungstrainer.net

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo, das ist schwierig. Wenn das Zeugnis sauber ist, dann ist es sicherlich nicht notwendig es im Lebenslauf erwähnen. Da er nun wieder als Einzelhandelskaufmann arbeiten will, ist Vertrauen ein wichtiger Aspekt. Er muss es nicht erwähnen, aber wie es oft ist, kommt alles durch einen dummen Zufall raus und der Chef erfährt von der Geschichte und dann wurde vielleicht noch einiges dazu gedichtet…Das muss dein Freund mit sich selber ausmachen. Aber Ehlichkeit währet am längsten…
LG Sabine

Das Problem ist nur, dass er sich bei uns im Ort beworben hat und abgelehnt wurde, weil er „kreative Auszeit“ hineingeschrieben hat. Das Personalmarketing war der Meinung er hätte JVA Musterstadt hineinschreiben müssen, weil seine Vergangenheit im Ort bekannt ist. So wurde ihm unterstellt, er wolle nicht alles erzählen, dabei wurde er nicht einmal zum Vorstellungsgespräch eingeladen.

Daher würde ich gerne wissen, ob er JVA Musterstadt (ist das nicht ein K.O. Kriterium?), kreative Auszeit oder vielleicht eine andere Alternative hineinschreiben sollte?

Danke für die Hilfe!

Hallo Franzi,

generell sollte ein Lebenslauf immer lückenlos sein - bei einer „kreativen Auszeit“ wird er so oder so gefragt, was er da kreatives gemacht hat.
Da er freigesprochen wurde, hat er sich eigentlich nichts vorzuwerfen - ich würde reinscheiben, dass er in Untersuchungshaft saß, allerdings würde ich mir eine andere Bezeichnung überlegen und den Freispruch erwähnen - erzählen möchte er es, sagtest du, also kann er auch im Lebenslauf dazu stehen. So war nunmal der Verlauf seines Lebens.

Viel Erfolg und viele Grüße!

Hallo Franzi,
den Begriff „kreative Auszeit“ finde ich nicht optimal! Da würde ich ja noch lieber „ohne Beschäftigung“ hinschreiben. Klar ist aber hoffentlich, dass ihr Freund diese Haftzeit beim Bewerbungsgespräch definitiv nicht unterschlagen darf. Wenn er keine korrekte Auskunft über diese Zeit gibt, ist ein Arbeitsvertrag anfechtbar!
Gruß Gaby

Hallo Franzi, was das angeht bin ich wirklich kein Experte. Aber ganz ehrlich, ich würde nicht lügen. Man kann die Zeit in Untersuchungshaft vielleicht mit im Berwerbungsschreiben erklären, damit man die Chance bekommt zu einem Vorstellungsgespräch. Er wurde ja nicht verurteilt und Fehler macht jeder Mensch im Leben, das weiß auch ein Arbeitgeber. Im Einzelhandel ist Vertrauen wichtig, umso mehr Eindruck macht es doch, wenn man zu seinen Fehlern steht und daraus gelernt hat. Ihr habt schon eine negative Erfahrung gemacht, indem ihr die Zeit als kreative Auszeit benannt habt und selbst in einem anderen Ort gibt es immer jemanden, der einen oder den Chef kennt…
Fragt vielleicht auch nochmal beim Arbeitsamt nach, die haben sicherlich auf Tipps.
Wünsch Euch alles Gute und schreibt mir wie`s ausgegangen ist wenn ihr wollt
LG Sabine

Hallo,
hier habe ich ehrlich gesagt auch keine perfekte Lösung parat - eine solche Frage ist mir bisher noch nicht begegnet.
Ich kann verstehen, dass Dein Freund hier das Bedürfnis hat, über eine sagen wir mal „verschleiernde“ Formulierung die Chance auf ein Gespräch zu haben. Ob das zum Erfolg führt, kann ich nicht sagen. Gut möglich, dass sich potenzielle Arbeitgeber manipuliert und ablehnend reagieren, wenn erst im Gespräch die Wahrheit rauskommt.

Ich rate Euch, in diesem Punkt nochmal das Gespräch mit Menschen zu suchen, die sich in diesem speziellen Problem auskennen. Vielleicht gibt es hier spezielle Beratungsstellen für Ex-Knackis, die Euch Tipps geben können.

Grundsätzlich finde ich aber die Formulierung „kreative Auszeit“ in diesem Fall nicht wirklich passend. Hier erwartet man eher eine Weltreise oder Roman schreiben. Nur „Auszeit“ klingt im Endeffekt weniger „verharmlosend“.

Hoffe, die Tipps helfen Euch trotzdem weiter.

Guten Tag Franzi,
als Arbeitgeber oder Personalsachbearbeiter würde ich
über diese Formulierung stolpern und nachfragen. In
diesem Fall müsste Dein Bekannter ehrlich berichten, was
er mit dieser Bezeichnung meint.
Es ist ein sehr schwieriges Unterfangen, das zu
verstecken. Ich würde vielleicht eher „Arbeitssuche“
verwenden, was heute ja nichts Ungewöhnliches ist. Oder
einfach nur „Auszeit“. Es kommt natürlich auch etwas
darauf an, wann das passiert ist: Z.B. direkt nach
Abschluss bzw. Beendigung der Schule, einer
Berufsausbildung, einer Anstellung. Das ist dann
leichter nachzuvollziehen. Ist es aber irgendwann
mittendrin, wird es richtig schwer, ehrlich zu bleiben.
Und das ist ganz wichtig, da falsche Angaben im
Lebenslauf oder bei einer Bewerbung ggf. den Bewerber zu
Schadenersatz verpflichten, sollte der Arbeitgeber durch
dies Verschweigen oder die falsche Angabe zu Schaden
kommem. („Der beschäftigt ja den Kiffer xyz“ könnte z.
B. dazu führen, dass der Arbeitgeber Umsatzeinbußen
bekommt.
Auf jeden Fall ist das mit der U-Haft ein schwieriges
Thema. Ich selbst habe noch keine Erfahrung mit
Bewerbern, die solches in ihrem Lebenslauf unterbringen
mussten.

Ich wünsche Euch gute Ideen

Hartmut

Hallo,
Ich denke, das ist so o.k. Vielleicht kann man die Zeit auch als Praktikum erklären?
Sollte es zu einem Vorstellungsgepräch kommen, hat man ja die Möglichkeit das Alles zu erklären.
Viel Erfolg
Grüße Wilfried

Lıebe Franzı,

ıch würde ın dem Fall beı der Wahrheıt bleıben. ,Kreatıve Auszeıt` würde ıch das nıcht nennen.
Was auf jeden Fall auffaellt, ıst der Bruch ım Lebenslauf und es nutzt da nıcht, auszublenden oder mıt kreatıven Erklaerungen aufzuwarten.

Meın Rat waere, offensıv mıt dem Thema umzugehen und ıhm eıne extra gesonderte Seıte zu wıdmen als eıne Anlage, dıe mıt der Bıtte versehen
ıst, dıe Informatıonen vertraulıch zu behandeln.

Ich würde den entsprechenden Zeıtabschnıtt ın den Lebenslauf eınfügen mıt der Bemerkung, dass dazu eıne Anlage exıstıert, ın der ıch den Sachverhalt moeglıchst objektıv und kurz schıldere.

Begründung:

Je offener er mıt dıeser Zeıt umgeht, umso glaubwürdıger wırd er ın seıner Aussage, dass er jetzt nıchts mehr damıt zu tun hat. Er hat seıne Strafe verbüsst und was jetzt zaehlt, ıst dazu zu stehen nach dem Grundsatz - ıch habe Scheısse gebaut, dafür habe ıch bezahlt, zu Recht und ıch habe mıch geaendert. Ich stehe zu meıner Verfehlung und zu der Strafe, dıe ıch verdıent und verbüsst habe.

Wenn Ihr glaubt, das ım Lebenslauf verschweıgen zu müssen und erst ım Vorstellungsgespraech etwas zu erzaehlen, seıd ıhr schlecht beraten. Mıt der Verschleıerungstaktık erreıcht er nıchts, eher das Gegenteıl. Seıne Glaubwürdıgkeıt leıdet ım Gespraech. Wenn er hıer verschweıgt, ıst da sonst noch was?
Das Faktum, dass da nıchts ım Führungszeugnıs steht, kann doch bestens als Empfehlung dıenen. Obwohl da nıchts steht, kann ıch darüber reden.

In der Anlage würde ıch auch dıesen Aspekt erwaehnen, eben dass da keıne Eıntraege sınd, und er es seınem neuen Arbeıtgeber auch nıcht verschweıgen wıll, was da vor eınıgen Jahren passıert ıst aus Gründen gegenseıtıgens Vertrauens.

Lıebe Franzı,
ıch kann da noch Eınıgnes zu sagen. Ich komme am Donnerstag wıeder aus der Türkeı zurück und kann dann wıeder auf unterschıedlıche Lıteratur zurückgreıfen, dıe beı mır zu Hause steht.
Ihr koennt, wenn ıhr möchtet, mır auch dıe Bewerbung zuschıcken per maıl und ıch geh sıe mal durch - euere Entscheıdung ohne Hıntergedanken.

PS: Ich habe schon vıele Menschen zwecks Bewerbung unterrıchtet und beraten

PSS: Wenn ıch wıeder zu Hause bın, schreıb ıch nochmal mıt eınıgen Beıspıelen aus der Lıteratur, was verschıedene Ratgeber dazu sagen, so dass du nıcht denkst, dıe Hınweıse seınen nur auf meınem Mıst gewachsen (smıle).

Es haengt ja für euch eıne Menge dran

Lıebe Grüsse noch aus Alanya, bald wıeder aus Berlın

Markus alıas Gılgamesch

Danke Gilgamesch für deine angebotene Hilfe!
Wir werden auf jeden Fall auf dein Angebot zurückkommen!
In den nächsten Tagen werden wir dir unsere „Version“ des Lebenslaufes zuschicken!

Ich verstehe nicht so ganz warum er überhaupt davon erzählen möchte. Das geht doch niemanden etwas an. Ich würde nichts erzählen. Das ist für mich privat.

LG, Danny.

Ich verstehe nicht so ganz warum er überhaupt davon erzählen möchte. Das geht doch niemanden etwas an. Ich würde nichts erzählen. Das ist für mich privat.

LG, Danny…

Ich verstehe nicht so ganz warum er überhaupt davon erzählen möchte. Das geht doch niemanden etwas an. Ich würde nichts erzählen. Das ist für mich privat.

LG, Danny…

Hallo Franzi,

ich würde überhaupt nicht darüber sprechen. Ist das nicht Privatsache?!

LG, Danny.