Kabel angebohrt, noch sicher?

Hallo,

als wir heute bohrten haben wir eine Leitung getroffen, es blitzte kurz und die Sicherung flog raus, soviel dazu. Ein Stiefvater der das Loch auch bohrte ist zufällig Elektriker, aber der verharmlost alles immer gerne und aus diesem Grund wollte ich mir hier informieren.
Nun gut, er gleich den Dübel rein und das Regal dort angeschraubt. Er hatte auch ein Messgerät da, welches er vorher aber nicht benutzte genau links in einer Linie war das andere Loch, wo auch Strom durchfließt, bei diesem hat es aber komischerweise nicht geblitzt. Er sagte das würde nichts passieren und ich könnte dort sogar noch Geräte ranstecken, weil das ja Beton ist und das nicht anfängt zu brennen und die Sicherung reinspringt wenn es zu heißt wird. Ich glaubte dies vorsichtshalber nicht und benutze nun eine andere Steckdose im Zimmer. Morgen will er ein Messgerät mitbringen um in der Steckdose zu überprüfen ob die noch Sachgemäß funktioniert.

Er sagte das ich, falls morgen rauskommt das die Steckdose nicht richtig funktioniert, ich einfach eine andere nehmen soll und gut, sollte die Leitung trotzdem repariert werden?

Kann man die Steckdose wirklich noch ohne Probleme benutzen, bisher ist die Sicherung noch nicht in Kraft getreten.

Kann Möglicherweise ein Kabelbrand entstehen?

Falls noch Fragen offen sind, bitte ich diese einfach zu stellen.

Hallo!

Der soll Elektriker sein !

Lasse Dir mal seinen Gesellenbrief oder das Facharbeiterzeugnis zeigen und zerreisse es gleich mal.

Was hat es denn um Himmelswillen mit der Art der Wand zu tun,ob man das angebohrte Kabel so lassen kann ?
Zwar mag es auf Beton sicher ausbrennen können und nicht zum Hausbrand führen,aber es kann doch entweder eine wichtige Ader unterbrochen sein,teils angefräst worden sein,also dünner als zulässig geworden sein.
Und über den Dübel und die Schraube kann man an die Spanung direkt rangelangen und setzt seinen Montagegegenstand unter Strom !

Das darf so nicht bleiben.

Sicherung des Stromkreises aus und dann die Schadstelle aufschlagen(ja,leider,aber es muss sein!). Dann den Schaden genau optisch begutachten.

Muss man mindestens etwas umwickeln oder muss man mehr Putz/Mauerwerk/Beton öffnen,damit man dort richtig „flicken“ kann ( uP-Dose setzen z.B.,Schrumpfverbinder oder anderes ).

MfG
duck313

Hallo auch,

ach wat, da kann nix passieren…der Aussenleiter hat wahrscheinlich nur noch die Hälfte seines Querschnitts…der N vielleicht auch und die brennen bei hoher Belastung einfach weg. Der Schutzleiter könnte sogar komplett getrennt sein. Eventuell hat die Schraube jetzt kontakt mit dem Aussenleiter und steht dadurch „unter Strom“, aber dat weiss man ja und fasst eben nicht dran.

Ironiemodus aus…!

Mal ehrlich…dein Stiefvater sollte den Gesellenbrief zurückgeben!

Sicherung raus und Schadstelle vorsichtig aufpickern und begutachten!

Gruß Angus

Hallo!

Stiefvater der das Loch auch bohrte ist zufällig Elektriker,

Um Zufall muß es sich wohl handeln. Irgendwo den Gesellenbrief gefunden… Daß es ihm überhaupt passiert, ein Kabel anzubohren, läßt bereits Zweifel aufkommen. Aber wie der ganze Rest zu beurteilen ist, willst du lieber gar nicht hören.
Also: Das Kabel muß an der beschädigten Stelle freigelegt und fachgerecht instand gesetzt werden.

Er sagte das ich, falls morgen rauskommt das die Steckdose
nicht richtig funktioniert, ich einfach eine andere nehmen
soll und gut, sollte die Leitung trotzdem repariert werden?

Ja!

Gruß
Wolfgang

Hallo,

beim Bohren wird zuerst die Isolation der Leitung beschädigt, dann die Adern.

Nun muss man unterscheiden.

Klassische Nullung im Haus vorhanden?
Es besteht unmittelbare Lebensgefahr, wenn beim Bohren der PEN-Leiter beschädigt wurde und bei Belastung demnächst wegbrennt.

Ohne klassische Nullung kann bei Belastung der N und oder der L durchbrennen. In der Tat wird in einer nicht brennbaren Wand dabei wohl kein Feuer ausbrechen. Durch die beschädigte Isolierung kann aber demnächst öfters mal die Sicherung oder der Fehlerstromschutzschalter auslösen. Wenn man aber den Schutzleiter getroffen hat, dann kann dieser unterbrochen sein. Wieder mal besteht Lebensgefahr. Und was jetzt noch O.K. erscheint, kann in ein paar Tagen/Wochen/Monaten durch die Belastung des Dübels ganz anders aussehen.
Wenn der Schutzleiter statt der ursprünglichen 1,5mm² jetzt noch 0,1mm² dick ist, dann kann man das nicht messen.
Das dünne Fitzelchen Kupfer wird aber bei nächster Gelegenheit ganz aufgeben.

Die Schadstelle MUSS geprüft und in Stand gesetzt werden!

Hallo,
jetzt mal unabhängig von allem Messen und Spekulieren:
Möchtest Du jedesmal wenn du das Regal anfaßt Angst haben müssen, dass du daran zappelst?
Für mich gäbe es da keine Diskussion oder Überlegen: Schadstelle aufmachen und Kabel fachgerecht instand setzen! Alles andere ist Unfug und lebensgefährlicht. Nur mal meine Meinung als Nicht-Elektriker und viel zu Hause selber Macher.

Gruß
Vincenz

Hallo,

mein Stiefvater hat die Steckdose nun überprüft, dabei kam folgendes raus:
Ph 238
N 238
Schutzleiter 238
Dahinter schrieb er immer i.O. und er sagte das wir sogar Überspannung haben (glaub ich)
Die Kriechstrecke konnten wir vorerst nicht überprüfen, weil wir nicht an den Zähler herankamen.

Er sagte, dass alles in Ordnung ist, weil die Werte stimmen und das wir die Leitung nur minimal getroffen haben (es blitzte ja).
Die beiden Schrauben haben wir auch überprüft und dort ist kein Strom drauf.

Ist es jetzt wirklich alles in Ordnung? Kriechstrecke wurde zwar noch nicht überprüft aber soweit ja alles.
Muss es nach aktuellen Angaben wirklich noch repariert werden, besteht weiterhin Gefahr.

Ich bedanke mich schonmal an die Elektriker die hier antworten, ihr seid mir eine sehr große Hilfe! Danke.

Hallo Fragewurm,

Ph 238
N 238
Schutzleiter 238
Dahinter schrieb er immer i.O. und er sagte das wir sogar
Überspannung haben (glaub ich)

Jo, 230V ist die Nominalspannung,

Er sagte, dass alles in Ordnung ist, weil die Werte stimmen
und das wir die Leitung nur minimal getroffen haben (es
blitzte ja).

Das ist ein Denkfehler. Die Spannung bekomme ich auch durch ein haardünnes (das meine ich Wortwörtlich) Drähtchen durch. Lustig wird es erst wenn auch noch ein Strom fliesst!

Ist es jetzt wirklich alles in Ordnung? Kriechstrecke wurde
zwar noch nicht überprüft aber soweit ja alles.
Muss es nach aktuellen Angaben wirklich noch repariert werden,
besteht weiterhin Gefahr.

Ja, die beseht immer noch. Akademisch betrachtet, könnte man nur aus den Kurzschlussstrom möglicherweise Rückschlüsse ziehen, aber dazu ,müsste man den genauen KS-Strom von vor dem Unfall haben…

In der E-Technik bewegen sich die typischen thermischen Zeitkonstanten etwa im Bereich von 1/4 bis mehrere Stunden.
So richtig zum Tragen kommt die Schadstelle halt erst bei Maximalbelastung über Stunden. Dann wird’s langsam so heiss, dass die Stelle durchbrennt…

Die einzige Alternative ist halt die direkte Inaugenscheinnahme!

Auch die Isolationsmessung ist trügerisch!
Gerade jetzt herrscht hohe Trockenheit, das kann jetzt noch i.O. sein, aber dann im Sommer nicht mehr!

MfG Peter(TOO)

Fragewurm? :open_mouth:
Gut es besteht noch Gefahr.
Die Leitung brennt nur bei Belastung durch…
Der testen der Steckdose war nicht wirklich sinnvoll.

Heißt das, dass jetzt alles in Ordnung ist wenn ich die Steckdose nicht mehr benutzen und sie somit ruhen lasse (du hast nur bestätigt das Gefahr besteht, nicht doch das es repariert werden soll)?

Was meinst du mit „direkte Inaugenscheinnahme“ genau?

Sollte die Leitung also doch bis spätestens Sommer (wenn es nicht mehr trocken ist) repariert werden? Sorry, bin gerade unter den Umständen ein wenig verwirrt.

hi

es ist ganz einfach so, daß die üblichen Messgeräte eine starke Schwächung des Querschnitts nicht unbedingt anzeigen

Wäre es bei dir eine Leitung in der Decke gewesen, die nur eine einzige Leuchte versorgt, dann Schwamm drüber, die grösste übliche Leuchte hat etwa 300 Watt, das weisst du selber

Aber bei dir ist es ja eine Leitung, die den ganzen Raum mit Licht und STECKDOSEN versorgt. Die muss volle 16 Ampere vertragen können.

Was ist eigentlich so schlimm dran, die Stelle an der gebohrt wurde, 3cm weit aufzuklopfen, anzuschauen, wie stark die Leitung getroffen wurde, zu reparieren und die Isolation wiederherzustellen?

Das ist für den Schwiegervater weniger als eine Stunde Aufwand, dann können alle wieder ruhig schlafen. Diese Zeit hat er jetzt schon mit dem Messgerät vertan

Hat er überhaupt eine Isolationsmessung gemacht?

Schorsch

Danke für deine Antwort Georg.

Ich weiß nicht ob die Leitung die den ganzen Raum versorgt? Also als wir geguckt haben wo die Leitung lang läuft, haben wir erkannt das sie von der Decke runter und ziemlich weit oben dann nach links und ca. 40 cm dann nach unten zur Steckdose geht. Vielleicht ist diese Leitung nur für diese Steckdose zuständig?

Wir haben tapeziert und es wird rumgemeckert, weil dann wieder tapeziert werden muss, weil wir auch neu eingezogen sind.

Ich weiß nicht ob er eine Isolationsmessung gemacht hat, ist das nicht das mit der Kriechstrecke? Ich glaube aber nicht.

Eine wichtige Frage:
Was passiert wenn man die Leitung nicht repariert und auch keinen Stecker an die Steckdose macht, welche Folgen hat das (eventuell schlimme)? Wenn ein Stecker drin ist wird sie bei Belastung durchbrennen, welche Folgen könnte das haben?

Hallo Fragewurm,

Eine wichtige Frage:
Was passiert wenn man die Leitung nicht repariert und auch
keinen Stecker an die Steckdose macht, welche Folgen hat das
(eventuell schlimme)? Wenn ein Stecker drin ist wird sie bei
Belastung durchbrennen, welche Folgen könnte das haben?

Das geht von „gar nichts“, über einen kleinen Pfupf in der Wand und Dunkelheit, über Kabelbrand, bis zur fahrlässigen Tötung mit Verurteilung durch den Richter, weil die Putzfrau oder der Nachmieter keine Ahnung hatte, dass man diese Steckdose nicht benutzen darf!

Das kann auch alles auch erst in 10 Jahren geschehen! Da kannst auch du leicht eine Nacht in U-Haft verbringen, bis abgeklärt ist, dass man eigentlich deinen Schwiegervater abholen sollte…

MfG Peter(TOO)

Alles klar, danke für die Antworten.
Die Leitung wird demnächst repariert.