Kabel verzinnen

Wie genau muss ich beim Verzinnen vorgehen (nicht löten) von abisolieren Kabeln? Wieviel Zinn, wieviel Lötfett zur Benutzung? Besondere Handhabung dabei zu beachten?

Über eine Antwort wäre ich sehr dankbar

Hi.

Nimm doch einfach Aderhülsen, ist doch viel einfacher.

Da stellt sich zuerst die Frage wozu das Ganze?

Im Bereich Elektrotechnik ist das verzinnen von Litzen, welche anschliessend in einer Klemme angeschlossen werden verboten!
Erlaubt ist es nur, wenn die Kabel anschliessend angelötet werden.
Andernfalls sind Aderendhülsen vorgeschrieben!
Drähte muss man eigentlich nicht verzinnen.

Ok, es gibt auch noch Anwendungen, welche nichts mit Elektrotechnik zu tun haben, wie z.B. Stahlseile bei Kabelzügen.

Zuerst stellt sich die Frage, welches Material du da hast?

Von Lötfett sollte man, wenn möglich, grundsätzlich die Finger lassen. Vor allem von allen welche Säurehaltig sind!
Das Zeugs bekommt man nie mehr zwischen den Litzendrähten raus und Säure führt dann zu Korrosion.

Also schreib mal genau was du machen willst,

MfG Peter(TOO)

Hallo Peter. Es sind 5adrige Kabel, die auf einer Seite verzinnt werden sollen. Lötfett ist dazu vorgeschrieben. Nicht mit Lötgerät, nur das Kabel in das Zinnbad „tunken“ …
Die Person die das erlernen soll, ist kognitiv und motorisch beeinträchtigt. Gruß Elke

Kabelenden werden nicht mehr verzinnt. Seit Jahrzehnten schon. Und Lötfett benutzt noch wesentlich länger niemand mehr außer einem Klemptner - für Dachrinnen.

Frag den Auftraggeber, was er sich dabei gedacht hat. ‚5adrige Kabel‘ weist auf Herdanschlussleitungen. Die brauchen unbedingt Adernendhülsen und nie im Leben verzinnte Enden - das ist wie schon erwähnt VERBOTEN!

Btw., mit einem offenen Zinnbad bei 350°C jemand hantieren lassen der motorisch und kognitiv beeinträchtigt ist ist mindestens grob fahrlässig. Schon mal überlegt, was passiert, wenn er seine Fingerspitzen mit eintaucht? Oder auch nur versucht, das Zinnbad zum verschieben auf dem Tisch anzufassen?

Das kannst du nicht machen.
Heißes, flüssiges Metall,
giftige Dämpfe,
saure Spritzer.
Das erfordert jemanden, der über sein Tun und Lassen und die Konsequenzen daraus voll Bescheid weiß.

Die Anwendung erscheint mir aber auch technisch fragwürdig. Verzinnen abisolierter Aderenden ist ziemlich „out“, Lötfett noch viel mehr.

MOin moin,

Ein offenes, 200-500°C heisses Zinnbad?!..das wird heikel…

Im „PA-Unterricht“ bei EAW zu meiner Schulzeit und später in der Lehre habe ich es so gelernt:
Verzinnen von Kupferlitze:
Isolierung entfernen
Drahtende in Löttinktur tauchen (nur die Spitze) oder Lötfett auf etwa 1/2 der blanken Enden auftragen
Drahtspitze ins Zinnbad tunken bis äusserlich 2/3 verzinnt sind -> innerhalb der Litze steigt das Zinn wesentlich höher -> ausprobieren ! im Idealfall ist der Übergang zwischen den starren unverzinnten Litzen und den unverzinnten „weichen“ Litzen genau am Ende (bzw. kurz vor) dem Ende der Litzenisolierung.

Gruß

Schon länger her, hm? Sowas macht heut kein Mensch mehr und SO auch nicht. Seit JAHRZEHNTEN weiß jeder Experte, dass verzinnte Leitungen am Übergang zwischen verzinnt und unverzinnt wegen der dort auftretenden Hebelkräfte und damit Überbelastung der dünnen Einzeldrähte brechen!

Warum Du hier diesen Unsinn auch noch beschreibst ist mir ein völliges Rätsel.

Hallo Elke,

Wenn ich jetzt einmal Sinn, Zweck und Vorschriften ausser Acht lasse, ist das nichts für diesen Personenkreis!

  1. Die Eintauchzeit ist der kritische Faktor! Zu lange und das Zinn steigt viel zu hoch. Zu kurz und nur die Spitze ist etwas verzinnt. Zudem verhält sich jede einzelne Litze etwas anders.
  2. Ähnlich verhält es sich mit der Eintauchtiefe.
  3. Ist man zu langsam verbrennt zudem die Isolation.
  4. Man hantiert hier mit rund 300°C heissem flüssigen Metall.

Es braucht also einiges an Feinmotorik und Beobachtungsgabe um eine brauchbare Qualität zu erhalten.

Man könnte jetzt an eine Schutzeinrichtung denken, wie eine Glasplatte mit fingersicherem Loch, weil man sehen muss was man macht. Das funktioniert aber nicht, weil die Platte schon nach10 Minuten durch die kondensierenden Lötdämpfe undurchsichtig wird.
Die Hitze ist ein anderes Problem. Die Glasplatte sollte möglichst nahe über dem Zinnbad angebracht werden. Dann wird die Glasplatte aber zu heiss. Eine Lösung wären mehrere Glasplatten als Hitzeschild möglichst mit einem Lüfter. Dieses Sandwich dann zu Reinigen wird noch aufwändiger.

MfG Peter(TOO)

1 Like

Danke für deine Belehrung.
Offensichtlich wird dieser „Unsinn“ auch heute noch praktiziert…
und ja es ist schon länger her das wir das so gemacht haben…und als 13-16Jähriger machst du das was dir Oberbelehrer von damals gezeigt haben.
Es gab viele Sachen die vor 30Jahren gemacht worden sind und aus heutiger Sicht falsch waren.

Genausogut wird es Dinge geben die heute von Oberbelehrern propagiert werden und in 30Jahren als Unsinn gelten.

Da gehe ich ganz fest von aus.

Schlimmer finde ich es aber, wenn diese Oberlehrer auch in 30Jahren noch erklären, wie man diesen Unsinn machen muss.

Hallo,

Das stimmt so nicht!
Es gibt Konstruktionen wo Leitungen z.B. direkt an einer Leiterplatte angelötet werden.

Wem bei 5 Adern nur Herdanschlussleitungen in den Sinn kommen, hat ein sehr begrenztes Wissen der Elektrotechnik.

MfG Peter(TOO)

Die werden aber im allgemeinen nicht vorverzinnt.

Wer bei der Äußerung einer einzelnen Vermutung behauptet, der Vermutende wäre damit am Ende seiner Phantasie angekommen und daraus Rückschlüsse über den vermutenden zieht hat ein sehr begrenztes Wissen über die Person des Vermutenden.