Kabelfarben richtig anschließen

Hallo,
ich bin kein Elektroinstallateur und will auch nix anschließen oder so. Ist mir zu „heiss“ die Sache :smile:
Trotzdem würde mich mal interessieren wie „wichtig“ es ist die Kabel mit der richtigen Farbe anzuschließen.
Also in der Regel(!) gibt es ja dreiadrige Kabel. Schwarz oder Braun für „L“ und ankommenden Strom und ein Blaues „N“ für zurückfließenden Strom und ein grün-Gelbes als Schutzleiter.

Nun habe ich früher in der Schule gelernt, dass unser Strom aus der Steckdose sogenannter Wechselstrom ist. Daher ist es ja auch egal, in welcher Richtung man den Stecker in die Steckdose steckt (im Gegensatz zum Gleichstrom).
Deswegen bin ich bisher davon ausgegangen, dass es völlig egal ist, wie herum man die Kabel nun anschließt (also den Schwarzen und blauen).
Also z.B. wenn man eine Deckenlampe anschließt oder eine Steckdose. Trotzdem sind die Anleitungen immer sehr „eindeutig“.
Daher wollte ich mal fragen, ob es nun egal oder sehr wichtig ist, dass L und N nicht vertauscht werden?

Wie gesagt, nur interesse halber, also spart euch „warnende Kommentare“ :wink:

Vielen Dank

Gruß´
Taki

Moin,

solange es um Glühbirnen oder ähnlich simple Verbraucher geht, ist es wirklich egal. Bei Vorschaltgeräten schaut es anders aus; wenn zB ein elektronischer Trafo für LEDs betrieben werden soll, kann es sein, das die LEDs bei falschem Anschluss im Aus-Zustand glimmen. Schlimmeres passiert aber nicht.

Ein weiterer heikler Punkt sind Wecheselschalter, wo 2 Schalter eine Lampe betätigen. Da funkt es schnell mal, sprich ein Kurzschluss lässt die Sicherungen fliegen, wenn Phasen und Nullen aneinandergeraten.

Gruß
Ralf

Wenn es markiert ist muss man es strikt beachten !

bei Lampen ist es für die Funktion natürlich unwichtig. Allerdings muss der L an den Fußkontakt der Fassung gelegt werden, ebenso muss ein vorh. Einbauschalter den L abschalten. Hat die Tischleuchte ein Steckerkabel dran, dann wechselt auch hier die Polung willkürlich. Es kann dann sein der Schalter ist 2-polig und die Fassung ist bei AUS immer freigeschaltet.
Vertrauen sollte man darauf nicht.

Für die Funktion einer Steckdose ist es unwichtig ob links oder rechts der L oder N -Kontakt wäre. Steckdosen sind nicht unverwechselbar, L und N Abgang wechselt je nach Steckrichtung.
Nur der Schutzleiter bleibt immer fest auf seinem Kontakt, der ist also immer markiert mit dem Symbol.

Und die Zuordnung der Farben ist vorgeschrieben, es dient der Übersichtlichkeit und vermeidet Fehler. Dem Strom wäre es egal ob der durch einen blauen oder schwarzen Draht fließt !

MfG
duck313

Das hat nichts mit N-L Vertauschung am Betriebsgerät zu tun, sondern damit, dass nicht der L, sondern der N geschaltet wird.
In der festen Installation ist das ein kapitaler Fehler, bei mit Steckern versehenen Leuchten hingegen oft vorkommend.

1 Like

Hi.

Der Lampe oder dem Gerät ist es tatsächlich erstmal egal. Siehst du ja bei Steckdosen - es ist egal, wierum man den Stecker einsteckt.
Für die Sicherheit ist es aber nicht egal.
Beim Drehstrom, der ins Haus gelangt, haben die drei Phasen (L) jeweils ein Potential von 230V gegen die Erde, der Nullleiter dagegen eines von (annähernd) 0V. Daher macht es einen Unterschied, ob ein Schalter L oder N unterbricht. Wenn man es falsch macht, liegen im ausgeschalteten Zustand immer noch 230V an einer Ader an, die nur nicht durch die andere Ader zurückfließen können - die aber gerne durch andere Dinge abfließen wie z.B. schlechte Elektriker.

Hallo,
das ist heute so, wer in alten Haeusern arbeitet findet andere Systeme. Da fehlt der gruengelbe, und einer der anderen ist rot, oder sonst noch was anderes. Dazu findet man Fehler, das Licht ausschalten und die Lampenfassung bringt immer noch ein Kribbeln.
Merke: Es gibt Vorschriften, die sind einzuhalten, heute, gestern, vorgestern, jeweils andere, beim Anbau, und trotzdem ist es immer wieder mal anders.
Merke : Mit dem Messgeraet in der Hand kommt man durch das ganze Land.
Farben koennen unterstuetzen, bestenfalls.

Wenn vorhanden.
Als ich unser Haus gekauft habe, führte unter Putz eine zweiadrige Leitung zu jeder Steckdose. Und eine einadrige über der Fußleiste zum nächsten Heizkörper. Aber nicht überall…

Ach ja: es gab sogar einen FI. Leider mit 0,5A Auslösestrom. Dafür hat er auch nicht fälschlich z.B. im Urlaub ausgelöst. Sogar der Betrieb einer 100W-Lampe über den Schutzleiter war möglich, ist doch auch schön.

Gruß
anf

Das ist früher gang und gäbe gewesen und , richtig ausgeführt, auch elektrisch sicher. Klassische Nullung, Phase und PEN (Doppelfunktionsleiter aus Schutz- und Neutralleiter).

Hauptnachteil, bei Kabelbruch des PEN keine Schutzfunktion mehr, Gehäuse können unter Spannung stehen und lebensgefährlich werden da keine Abschaltung.

Und (zentrale) FI kann man in diesem System nicht.anwenden.

FI mit 0,5 A Auslösung waren früher Standard. Auch der ist elektrisch sehr sicher, erfüllt auch Personenschutz, allerdings nicht bei direktem Berühren.

Um das Schutzniveau auch dafür anzuheben hat man ja den hochempfindlichen Typ 30 mA für Neubauten und besonders schutzbedürftige Bereich (Bad, Außen…) schon vor vielen Jahren eingeführt.

1 Like

Hallo anf,

Das war einmal Standard, allerdings ging es dabei nicht um den Personenschutz.

Für den Personenschutz sind 10mA und 30mA RCD.

300mA und 500mA sind für den Brandschutz. Wenn es irgendwo in der Wand brutzelt, gibt es meistens auch einen Fehlerstrom. Ein 0.5A FI begrenzt dann die maximale Brutzel-Leistung auf 125W.

Mittlerweile gibt es noch wirkliche Brandschutzschalter. Sie analysieren den Strom durch L und wenn dieser charakteristisch für eine Brutzelei ist, schaltet er ab.

MfG Peter(TOO)

Hallo X,

Das Problem ist weniger bei LEDs als bei den klassischen Leuchtstoffröhren. Vor allem die geraden Röhren auf einem Metall-Chassis zeigen diesen Effekt. Hier bildet dann die Röhre mit dem Chassis einen Kondensator. Besonders bei langen Röhren hat man oft einen Zündstreifen, ein etwa 5mm breiter und leitender Belag auf der Aussenseite. Dies bildet dann mit dem Ionisierten Gas in der Röhre einen Kondensator.
Zumindest früher hat man bei gedimmten Leuchtstoffröhren ein Metallnetz über das Rohr gezogen, auch die verbessert die Zündfähigkeit.

Meistens liegt es aber an einer kapazitiven Kopplung zwischen parallel geführten Drähten in der Installation. Besonders bei der Wechselschaltung hat man, ich ausgeschalteten Zustand, einen Draht an welchem L anliegt und parallel den anderen, welcher zur Leuchte führt.

MfG Peter(TOO)

Physikalisch funktioniert alles auch ohne farbige Drähte.

Wie auch schon geschrieben wurde, hat sich besonders die Farbe für den Neutralleiter Regional und über die Zeit öfters geändert. Bis etwa zum Krieg war er meistens rot, die DDR hat dies vielerorts beibehalten. Hier in der Schweiz wurde er dann gelb, seit etwa 20 Jahren ist er auch hier blau, wie europäisch genormt.

Die Farben müssen bei der Erstellung einer Anlage, oder bei Erweiterungen, der aktuellen Norm entsprechen. Eine Anlage, welche zum Erstellungszeitpunkt, normgerecht ausgeführt wurde, geniesst Bestandsschutz. Man muss also nicht alle Leitungen aus der Wand reissen, weil die Drahtfarben geändert haben!

Dies führt dann aber dazu, dass in älteren Anlagen, welche erweitert werden, beide Farbnormen vorhanden sind.

Bei den meisten Elektrogeräten spielt es keine Rolle wenn L und N vertauscht werden. Das Problem ist auch der Schuko-Stecker, dieser kann auch um 180° gedreht eingesteckt werden.

Die Stecker hier in CH sind in der Ausführung mit Erdanschluss nicht verdrehbar. Deshalb gilt hier die Norm, dass wen der Erdstift unten ist, L rechts angeschlossen wird. Auch z.B. die GB- und US-Stecker sind nur auf eine Art einsteckbar.

Technisch hat es einige Vorteile, wenn man weiss wo L und N angeschlossen sind, besonders asymmetrische Netzfilter sind besser. Asymmetrien im Netzteil sind auch der Grund, wieso es helfen kann bei der HiFi-Anlage die Stecker zu drehen, wenn man ein Brummen in der Anlage hat.

Manchen Apparate, wie z.B. ein FI funktionieren nur, wenn N und L an den richtigen Klemmen angeschlossen sind. Ein LSS (Leitungs-Schutz-Schalter, vulgo Sicherung) muss immer in den L eingefügt werden, einpolige Schalter der Hausinstallation ebenso.

Bei Drehstrom kommt dann noch hinzu, dass die drei Phasen (L1, L2 und L3) auch noch in der richtigen Reihenfolge angeschlossen werden müssen. Andernfalls läuft sonst ein Drehstrommotor in die falsche Richtung!

Bei Drehstrom hat man auf den 3 Phasen, gegen den N-Leiter gemessen 230V, zwischen jeweils 2 Phasen liegen aber 400V an.
Hier hofft man natürlich, dass der Elektriker da nichts vertauscht. Mit 400V läuft dein Mixer schneller, aber nur ganz kurz. :frowning:

Es macht also Sinn die Drahtfarben zu normen, damit nicht jeder Elektriker macht, wie er gerade Lustig ist und auch ein anderer Elektriker sich auskennt.

Leider sehe ich immer Wider Deckenleuchten, welche von Laien zwischen L und PE angeschlossen wurden. Ohne FI funktioniert dies scheinbar bestens! :frowning:
Allerdings sind heutige Elektroanlagen so ausgelegt, dass zwei Sicherheitsebenen vorhanden sind und beide Ebenen ausfallen müssen, damit es Lebensgefährlich wird. Allerdings ist mit dem Anschluss zwischen L und PE dann eine Ebene ausgeschaltet.
Dummerweise kann dieser falsche Anschluss, mit LEDs mit weniger als 5W auch mit einem FI funktionieren. Dunkel wird es dann aber, wenn eine Zweite so angeschlossenen LED zugeschaltet wird. Kann dann zum staunen und einer falschen Fehlersuche bei Laien führen.

Was ich auch schon oft gesehen habe: Ein Flur mit zwei Deckenauslässen und angeblich ist da was kaputt, weil nur eine Deckenleuchte funktioniert.
In einem Deckenanlass sind 4 oder 6 Drähte, jeweils zwei mit der selben Farbe. Die Leuchte an dieser Stelle funktioniert besten, wenn man nur zwei Drähte anschliesst. Meist wurde einfach alles durchprobiert, bis es geleuchtet hat, das kann dann auch L und PE gewesen sein. :frowning:
Die zusätzlichen Drähte führen aber zum zweiten Deckenauslass und müssen mit der Zuleitung verbunden werden.

Der Grund, wieso Elektriker eine Mehrjährige Ausbildung benötigen liegt nicht darin, dass die alle eine lange Leitung haben, sondern weil es, unter anderem, viele Normen zu lernen gilt. Wie du oben lesen kannst, genügt es aber nicht nur die aktuellste zu kennen, man muss auch noch einige historische Normen, zumindest teilweise, lernen!

MfG Peter(TOO)

Was ist eigentlich so schlimm bei Lampe ohne Fi gegen PE?

Viel schlimmer finde ich die OBERTROTTELINSTALLATION fuer 2 Lichtkreise;
L1 ist schwarz
N ist blau
L2 ist gelbgruen
Der Unvorsichtige ist dann auch schwarz…

Was sind asymmezrische Netzfilter?

Hallo,

Wenn z.B. in der Verteilung der PE aus der Klemme rutscht, oder sonst wie unterbrochen wird, stehen die Gehäuse aller Geräte, welche geerdet sind, unter 230V wenn du das Licht anmachst.

Das ist der Grund wieso heute die klassische Nullung verboten ist.
Bei der klassische Nullung wird z.B. in der Steckdose einfach N mit dem Erdkontakt verbunden verbunden. Der N ist dann eigentlich ein PEN und man benötigt nur 2 Drähte zur Steckdose, an Stelle von 3 (L, N und PE).

Gerade ohne FI sehr, sehr ungesund!

Ein einfaches Beispiel:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/82/Netzfilter_schaltplan.svg
Wenn die beiden CY den selben Wert haben ist es symmetrisch.
Sind die Werte unterschiedlich oder wird ein CY weggelassen ist es asymmetrisch.

MfG Peter(TOO)

2 Like

Ich mag mich jetzt ja irren, aber war irgendwie überhaupt nicht meine Frage… Vielleicht versehentlich auf einen falschen Thread geantwortet??