Kabul: Wirkung der Autobombe

In der Sächsischen Zeitung online heißt es über den Anschlag auf deutsche ISAF-Soldaten, bei dem ein Oberstleutnant d. Res. getötet wurde:

„Bei dem Fahrzeug der Bundeswehr, das am Montag angegriffen worden war, handelte es sich um einen Wagen, der üblicherweise für hochrangige Besucher der deutschen Truppen in Kabul eingesetzt wird. Drei Soldaten waren alleine mit dem Wagen unterwegs. (…) Der Anschlag vom Montag zeigt freilich, dass diese Vorsichtsmaßnahme keinen absoluten Schutz bedeutet. Bei dem getroffenen Fahrzeug handelt es sich laut Bundeswehrkreisen um einen der „bestgesicherten Wagen“. Bei dem Selbstmordattentat blieb die Panzerung weitgehend intakt. Selbst die kugelsichere Frontscheibe überstand den Anschlag. Die Explosion war freilich so stark, dass der Oberstleutnant trotzdem ums Leben kam und zwei weitere Soldaten schwer verletzt wurden.“

http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1…

Wie muss man sich die Wirkung eines starken Sprengsatzes auf ein solches leichtgepanzertes Fahrzeug vorstellen? Ich weiß, dass wenn ein gepanzertes KFZ auf eine Mine fährt, u.U. die Druckwirkung so stark ist, dass es den Insassen z.B. das Genick brechen kann (gibt daher von der Fa. Autoflug ein neuartiges, vom KFZ entkoppeltes, frei schwingend aufgehängtes Sitzsystem für Panzer).

Hallo Christoph,

"Bei dem Fahrzeug der Bundeswehr, das am Montag angegriffen
worden war, handelte es sich um einen Wagen, der üblicherweise
für hochrangige Besucher der deutschen Truppen in Kabul
eingesetzt wird.

LOL, den „Typ“ kenne ich nicht :wink: War wohl
so einer(?):http://de.wikipedia.org/wiki/Mercedes_G-Klasse

Was meinst Du, was der tut, wenn eien halbe Tonne
TNT daneben losgeht …

Grüße

CMБ

Es war ein MB-G / Wolf SSA
Es war ein Wolf SSA (Feldjäger-Militärversion des Mercedes G, s.u.). Von dem Wagen blieb erstaunlich viel übrig, i. Ggs. zum Fahrzeug des Attentäters. Dass 2 Mann (schwer verletzt) überlebt haben, ist dem wahrscheinlich dem Schutzsystem zu verdanken.

Ich habe selbst weiter recherchiert. So weit es verstehe, besteht das Problem bei einer Kfz-nahen Explosion ebenso wie bei einer Mine offenbar darin, dass das Kfz gar nicht „zerfetzt“ zu werden braucht, damit die Insassen durch die „Druckwelle“ (?) schwerste Verletzungen erleiden.

„Die Auswirkung von Blastminen auf die Struktur eines Fahrzeuges besteht in der Zerstörung (Aufreißen) der Struktur. Dabei entsteht im Innenraum ein sehr hoher Druck, der zum Tod der Insassen führen kann. Auch abplatzende Teile der Struktur u. ä. können tödliche Verletzungen hervorrufen, denn der Blast induziert im Boden bzw. in der Struktur des Fahrzeuges Beschleunigungen bis zur 240 000-fachen Erdbeschleunigung (g). Halterungen, Verstaukisten, Schweißbutzen, Schrauben, Ausrüstungsgegenstände usw. können sich dadurch in bis zu 300 m/s schnelle, tödliche Geschosse verwandeln. Am Fahrzeugboden angeschraubte Sitzkonstruktionen übertragen die Kräfte und Beschleunigungen direkt auf die Körper der Insassen. Das kann zu schweren inneren Verletzungen führen, aber auch zu schwersten Verletzungen im Kopf-, Hals- und Wirbelsäulenbereich, herbeigeführt durch das Anschlagen an das Fahrzeugdach. Befinden sich die Füße einer Person direkt am Fahrzeugboden, werden oft auch Fuß- und Beinknochen zertrümmert.“

http://www.bmlv.gv.at/truppendienst/ausgaben/artikel…

Davor schützen spezielle Sicherheitssitze, die in Gurten aufgehängt sind und die Energie absorbieren. Aber so was kann man wohl nciht unbedingt in ein kleineres Fahrzeug einbauen.

http://www.autoflug.com/image/prod12_


„Ein geschütztes Einsatzfahrzeug für Spezialisierte Kräfte auf Wolf-Basis hat Rheinmetall Landsysteme (RLS) als Hauptauftragnehmer unter dem Namen „Wolf ESK“ entwickelt. Ende des Jahres 2002 hat die Bundeswehr den Auftrag zur Lieferung einer Vorserie von acht Fahrzeugen im Rahmen eines „Einsatzbedingten Sofortbedarfs“ erteilt. Das erste lufttransportfähige Fahrzeug ist gefertigt und wird im Laufe des April, das letzte bis Juni geliefert. Der Gesamtbedarf wird mit 900 Wolf in verschiedenen Konfigurationen angegeben. Ein erstes Los wird wohl eher 200 bis 300 Fahrzeuge mit der Lieferung ab 2004 umfassen. (…) Der Wolf SSA (Spezial- Schutz-Ausstattung) ist für die Feldjägertruppe im Zulauf. Das Fahrerhaus und Aufbau sind der Forderung entsprechend gegen den Beschuss durch Handfeuerwaffen des Kalibers „7,62x51 mm NATO ball“ geschützt, das Fahrerhaus zusätzlich gegen 5,56x45 mm NATO SS109 und M193. Der Unterboden schützt gegen Handgranaten und Schützenminen während die Aufnahme weiterer Minenschutzelemente möglich ist. Das zulässige Gesamtgewicht beträgt 4,8 t, die Besatzung 2 + 8 Soldaten maximal. (SuT 05/2003)“

http://www.sipotec.net/Neu_Wehrtechni
http://www.polizeiautos.de/show_one.p

Hallo,
aber du arbeitest nicht zufällig bei Autoflug?
Schmeisst doch den ganzen mist gepanzertes Auto weg und nehmt gleich nen Fuchs Panzer. Da ind auch keine Problehme mehr mit den Hindernissen oder PArklätzen :smile:

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Nee, tue ich nicht. Wenn du mit einem Fuchs auf ne Mine fährst, siehst du u.U. auch nicht mehr gut aus. Das Problem ist die „Druckwelle“. Wie der so eine Autobombe verträgt, weiß ich nicht. Aber vermutlich besser als ein Wolf.

Hallo,
aber du arbeitest nicht zufällig bei Autoflug?
Schmeisst doch den ganzen mist gepanzertes Auto weg und nehmt
gleich nen Fuchs Panzer. Da ind auch keine Problehme mehr mit
den Hindernissen oder PArklätzen :smile:

Um das mal klar zu stellen: Die eingesetzten SSA-Wölfe werden im Feldjägerdienst verwendet und entsprechen modernsten Standarts. Auf Grund der Anforderungen des Feldjägerdienstes lässt sich eben NICHT unbedingt ein Wolf durch einen Fuchs, meinetwegen (wenn auch unwahrscheinlich) auch durch einen Luchs ersetzen - Stichworte: Geländegängigkeit, Höchstgeschwindigkeit, Wendigkeit und Gewicht . Fuchs und Luchs hätten gegenüber der Sprengstoffmenge ebenso alt ausgesehen.
Da die Feldjägertruppe den SSA-Wolf insbesondere auch zum Peronenschutz einsetzt schließt sich die Verwenung eines anderen vorhandenen Fahrzeugtyps aus!

Gruß Andreas

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