Kachelofen mit Holz befeuern?

Hallo,

ich habe einen Kachelofen, ca. 70 Jahre alt, mit Rost und Aschefach. Ein Standartteil, wie es früher in vielen Wohnungen in Berlin üblich war.
Ich würde ihn gern durchgehend mit Holz beheizen, bin aber unsicher, ob der Ofen damit überhitzt wird und sich die Fugen zu stark dehnen.
Hatte mal eine Mietwohnung mit überdehnten Ofenfugen - war kein Spaß.

Erträgt so ein Kachelofen dauerhafte Holzfeuerung oder ev. nicht? Bzw. worauf ist zu achten?

Danke für Tips,
Paran

Hi.

Ich verstehe nicht ganz. Welche Fugen meinst du denn? Die der Kacheln? Solch ein Ofen ist doch zweiteilig aufgebaut. Es gibt einen Grundofen und eben die Verkleidung (Kacheln)
Ich sehe kein Problem, solch einen Ofen dauerhaft in Betrieb zu halten. Letztlich sind diese doch dafür ausgelegt. Oder hab ich was falsch verstanden?

Naja, Holz brennt anders als Kohle. Die Flammen schlagen hoch, und erzeugen an anderen Stellen hohe Temperaturen. Dazu kommt der Rauch, den es bei Kohlen, einmal durchgeglüht, kaum gibt. Kann schon sein, daß das auf Dauer nen Unterschied macht, wenn der Ofen für Kohle gemacht ist.

Natürlich. Das steht völlig außer Frage.

Nun, das ist aber auch eine Frage dessen, welche Holz verwendet wird. Nicht zu vergessen ist die Restfeuchte. Frage dürfte auch sein, ob die Primärluft einstellbar ist.

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das vor 70 Jahren beim Bau eines solchen Ofens explizit nach Brennstoffen unterschieden wurde.

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Das Alter ist nicht entscheidend. Es ist ein traditioneller Ofen wie er heute auch noch gebaut wird. Wichtig ist, dass man nicht -um die Bude warm zu bekommen- zu schnell und zu intensiv heizt. So ein Ofen braucht Zeit, er darf nicht mit Holz vollgepackt werden und Klappe auf damit ein Höllenfeuer entsteht. Der ist ganz anders zu fahren wie ein Eisenofen.
Udo Becker

Hallo,

An welchen Kamin ist der Kachelofen angeschlossen? Was hängt an diesem Kamin noch dran?

Wie wäre es mit einem Gespräch mit dem Schornsteinfeger? (War bei mir sehr hilfreich.)

Gruß
Jörg Zabel

Hallo.
Was die Befeuerung mit Holz anbetrifft, sehe ich da, außer Kosten, keine Probleme. Was wesentlich schwerwiegender ist, sind die Bestimmungen nach BISg. Da die Übergangsregelungen für Kamine und Kachelöfen diesjahr abgelaufen sind, treten verschärfte Bestimmungen in Kraft: Diese müssen ab diesem Jahr zwingend so nachgerüstet werden, dass sie die aktuell gültigen Emissionsgrenzwerte einhalten. Ich hab da nicht die momentan gültige Texte gefunden ,lediglich ein paar Fachinfos unter:https://www.verband-wohneigentum.de/sg-lanstrop/on57313 . Es ist offenbar ratsam den zuständigen Schornsteinfegermeister zu konsultieren - dürfte billiger sein als irgendeine olle Anzeige.

Holz erzeugt zwar sichtbar mehr Flammen, aber trotzdem erheblich weniger Hitze als Kohle. Weshalb Kohlebetrieb das Problem darstellt, nicht Holzbetrieb. Aber natürlich erzeugt Holz ganz andere Abgase als Kohle, und das solltest du auf jeden Fall mit dem Schornsteinfeger besprechen.

Aber einen uralten Kachelofen wirst du mit ziemlicher Sicherheit gar nicht mehr betreiben dürfen. Und im Dauerbetrieb schon gleich zweimal nicht.

Lies mal:
http://www.gesetze-im-internet.de/bimschv_1_2010/__26.html
Also der zweite Punkt, den du mit dem Schornsteinfeger besprechen musst.

Und dann noch der dritte: jede Feuerstelle muss vom Schornsteinfeger abgenommen sein. Und der Schornstein muss regelmäßig (zweimal jährlich bei mir, Kaminofen mit Holz betrieben) gefegt werden. Und dieser dritte Punkt ist in deinem eigenen Interesse - nicht erst einmal hat sich jemand mit seinem Ofen umgebracht.

Doch, durchaus. Siehe http://www.gesetze-im-internet.de/bimschv_1_2010/index.html

Nu mach mal die Pferde nicht scheu. Was Du hier behauptest gilt nicht für Anlagen unter 15 KW Leistung und nicht für Anlagen die vor 1950 in Betrieb genommen wurden und nicht für Grundöfen.
Wenn man heute noch Oldtimer rumfahren lässt, warum wohl ? Weil sie keinen nennenswerten Beitrag zum Abgas und Feinstaubproblem darstellen.
Udo Becker

Hallo,

allen lieben Dank für die Mühe.
Der Schornsteinfeger kommt nat. 2 mal jährlich, fegt und macht, was zu machen ist. Er weiß, dass ich mit Holz- und Kohleöfen heize und kennt diese.
Bislang alles kein Problem.

Nur habe ich den Kachelofen bislang nach dem Anheizen mit Kohle betrieben, einerseits aus Sorge vor Überhitzung, andererseits, weil es schlicht bequemer ist, da man nicht so oft nachlegen muss.
Nach diesem elendigen Sommer denke ich doch daran, die CO2-Emmissionen durch fossile Energie lieber zu vermeiden wos geht. Werde ich klimatisch nat. nicht bemerken, aber ich möchte mein Gewissen schohnen, das meckert schon länger wegen der Briketts.

Und natürlich würde ich im Kachelofen kein Höllenfeuer entfachen, ich weiß, dass er Zeit braucht.

Gruß,
Paran

Hallo,

ich kann nicht genau sagen, welche Fugen betroffen sein können, hatte nur mal eine Wohnung mit einem defekten Kachelofen, bei dem es beim Anheizen im Herbst aus allen Kachelfugen rauchte wie verrückt. Da war offenbar alles undicht, verm. durch Überhitzung. War der Ofen erstmal richtig warm, legte sich das, war aber trotzdem sehr lästig. Leider weiß ich nicht, wie es dazu kam, möchte aber einen solchen Effekt unbedingt vermeiden.

Gruß,
Paran

Hallo,

schätze ich auch so ein - aber würdest Du allein darauf vertrauend das Heizmaterial umstellen und einen Totalschaden riskieren?
Ich würde es gern wissen statt nur zu glauben.

Gruß,
Paran

Gut so. Genau das ist doch der Punkt. Solange der Ofen in Ruhe vor sich hin brutzeln kann, sehe ich kein Problem. Nochmal die Frage: Kann man die Primärluft regulieren? Falls nicht, könnte z.B. auch ein Zugregler Hilfe schaffen. Was sagt denn der Schorni zu dem Sachverhalt?

Hallo,

es gibt nur eine Luftzufuhr, die Ascheklappe. Die kann man nat. unterschiedlich weit öffnen, aber die Luftzufuhr hängt auch sehr von Wind (!) und den Temperaturunterschieden zwischen drinnen und draußen ab. Zudem ist eine Klappe im Abzug, die man mehr oder weniger öffnen kann, die nutze ich aber nur bei richtig starkem Wind und mache sie nie ganz zu - lieber kühl wach werden, als warm nicht mehr.

Der Schorni sagt noch nichts dazu, der war im Frühling da und kommt verm. erst im November oder später wieder.

Gruß,
Paran

:joy: :joy: :joy:

Naja, hätte er ernsthafte Bedenken, würde er diese schon im Frühjahr geäußert haben. (Vermute ich mal)