Kaempfen/ankaempfen

Hi
Vielen Dank an allen, die mir eine Antwort zu dem Unterschied zwischen lernen und erlernen. Und jetzt:

Der Unterschied zwischen kaempfen und ankaempfen.

Ich vermute: kaempfen koennte man auch verwenden, wann immer man ankaempfen sagen koennte. Aber ankaempfen ist feierlicher und wird nur im uebertragenen Sinne verwendet. Habe ich recht?

gruss und Frohe Weihnachten
Jim

man kämpft an gegen: Gefühle, Versuchungen, Müdigkeit, Ideen, Tränen…
es hat wohl mehr die Bedeutung von „unterdrücken, gar nicht erst hoch kommen lassen“

man könnte m. E. nicht überall auch „kämpfen“ sagen, z.B. gegen Tränen kann man nicht kämpfen

Gruß
Uschi

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Hallo Jim,

ich folge momentan nur meinem Sprachgefühl, weil ich nach den weihnachtlichen Mahlzeiten einfach zu müde und faul bin, eine erntsthafte wissenschaftliche Recherche zu betreiben. Vielleicht reicht es.

Im Begriff „kämpfen“ sehe ich ich einen Kampf offenen Ausganges, der auch einen Sieg erlaubt.
Im Begriff „ankämpfen“ sehe ich kämpferische Bemühungen, welche zwar eine immer noch kämpferische Motivation verraten, in denen aber die Niederlage schon als wahrscheinlicher Ausgang vorgesehen ist

In „ankämpfen“ empfinde ich schon den Kompromiß mit den Zuständen, die durch einen Kampf und Sieg eigentlich überwunden werden sollten. Also die vorprogrammierte Niederlage, mit der Hoffnung, teilweise Verbesserungen zu erreichen.

So auch, wenn mir jemand sagt: „Ich werde versuchen (mich bemühen), dies oder jenes für Sie zu erreichen“.
Dann ist das schon für mich eine klare Absage, weil ich weiß, daß er es nicht erreichen wird, weil das „Versuchen“ und „Bemühen“ das Scheitern schon vorgesehen haben. Wie auch Ankämpfen.

Das ist meine Interpretation.

Liebe Grüße und einen schönen 2. Weichnachtstag.

Otto

Hi!

Wie bereits teilweise beschrieben, bin ich auch der Meinung, dass ankämpfen schon etwas anders ist.
Es heißt auf jeden Fall immer: „gegen etwas ankämpfen“. Ein einfaches „Ich kämpfe an“ gibt es natürlich nicht.

Bei ankämpfen braucht man immer einen Gegner (das Wort wird eigentlich nur im Übertragenen Sinn gebraucht; man sagt eigentlich nicht, dass man gegen feindliche Truppen ankämpft)

Also, man kämpft an gegen Tränen, die Flut, die Strömung, den Wind, den Sturm usw.

Ich habe gerade mal im Sinn- und Sachverwandten Duden nachgeguckt. Unter Ankämpfen steht da unter anderem:

entgegentreten, entgegenwirken, entgegenarbeiten

Unter Kämpfen an sich versteht man eher zwei Feinde, die sich abschlachten (aber auch hier kann man z. B. gegen Rassismus kämpfen)

Was ich auch noch bestätigen kann, dass ankämpfen etwas Hoffnungslos klingt. Wohl vor allem, weil man den Wind so ja auch nicht besiegen kann. Wenn wir verlieren (gegen die Strömung) gehen wir unter, wenn die Strömung verliert, ist es ihr egal.

Ich glaube ich hab selber nicht so richtig den Durchblick…
Max

Ich würd sagen, man kan MIT alledem ‚kämpfen‘ (Tränen, Gefühle, Versuchungen).Bei Ideen hört es sich schon etwas seltsam an, das stimmt.
Aber natürlich kann man nicht einfach GEGEN Tränen/Gefühle/Versuchungen/Ideen kämpfen; GEGEN die kämpft man AN.

Barbara