Uns ist unsere Leonie im Oktober zugelaufen; Winzigklein stand sie schreiend auf der Terrasse und hat erstmal, als ich dieTür öffnete, alle Katzenvorräte des Hauses vernichtet.
Nun ist sie acht Monate alt, frisch kastriert und soll in ein paar Tagen neben den anderen Katzen auch ein bisschen Freuheit und Frühling genießen. Leider ist meine Älteste schon 15, und ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wie ich es mit ihr gemacht habe (ohne einen Herzanfall zu kriegen).
Vor dem Haus ist nach ca. vier Metern die Straße, vor deren Autos ist Angst habe. Hinter dem Haus endlose Apfelplantagen.
Sie soll auch nicht immer draußen sein, sondern, wenn ich sie rufe, nach Hause kommen.
Könnt Ihr mir helfen?
Hallo Gruß- und Namenlose
Uns ist unsere Leonie im Oktober zugelaufen…
Also vor mindestens 5 Monaten.
Nun ist sie acht Monate alt, frisch kastriert und soll in ein paar Tagen neben den anderen Katzen auch ein bisschen Freuheit und Frühling genießen.
Falls „Freuheit“ kein Schreibfehler ist, finde ich es eine gelungene Wortschöpfung.
Vor dem Haus ist nach ca. vier Metern die Straße, vor deren Autos ist ich Angst habe. Hinter dem Haus endlose Apfelplantagen.
Also solltest Du die Katze nach hinten heraus lassen, damit sie diese Gegend als erstes erkunden kann. Das wird sie zwar nicht auf Dauer davon abhalten, auch die Straße ihrem Revier hinzuzufügen, aber als „Freilaufkatze“ (das einzige katzenwürdige Leben, das ich mir vorstellen kann) muss sie - und Du - mit diesem Risiko leben.
Sie soll auch nicht immer draußen sein, sondern, wenn ich sie rufe, nach Hause kommen.
Zu diesem Thema könnten Eure Ansichten entgegengesetzt sein.
Wir wohnen im Tiefgeschoss - zum Garten zu ebener Erde - und ich habe von Anfang an eine Katzenklappe in einem der Fenster gehabt, so dass die Katzen freien Ausgang hatten. Diese Klappe kann man auf „Einweg“ stellen - nur rein, aber nicht raus.
Eine neue Katze (wir hatten im Laufe von 40 Jahren so einige) hatte immer mindestens 4 Wochen Hausarrest, um sich erst mal an die Geräusche in der Wohnung zu gewöhnen und sich ein „Hörbild“ ihres inneren Reviers einzuprägen. Dann wurde die Katze - möglichst am Abend, wenn draußen Ruhe eingekehrt ist - durch die Katzenklappe hinausgelassen. In der Regel hatte sie dann schon einige Wochen beobachtet, wie ihre Mitkatze (wir hatten immer zwei) durch diese Klappe hereinkam. Wenn die andere Katze die Wohnung dann das erste Mal durch die Katzenklappe verließ, folgte sie ihr ziemlich bald.
Wie es dann weiterging, war von dem Charakter der jeweiligen Katze abhängig. Es gab Katzen, die gingen zuerst nur raus, wenn sich einer von uns draußen aufhielt. Sie erkundeten dann die Umgebung systematisch, bis sie dann irgendwann größere Ausflüge unternahmen. Eine kluge Katze geht so vor. Sie prägt sich auf diese Weise eine „Landkarte“ der Geräusche ihrer Umgebung ein, mit deren Hilfe sie auch aus großer Entfernung wieder sicher nach Hause findet. Bei dieser ersten Erkundung sollte die Katze nicht erschreckt werden, damit sie nicht in Panik losrennt, ohne sich den Weg zu merken.
Aber nicht jede Katze ist eine kluge Katze. Bei anderen hatte man den Eindruck, dass sie dachten: „Au fein, mal schauen, was sich hinterm Horizont befindet!“, und sie verschwanden erst mal. Eine kam erst nach drei Tagen wieder und hat dann erst mal 24 Stunden durchgepennt. Eine andere verschwand ebenfalls und verlangte dann mitten in der Nacht laut jammernd, dass ich sie aus einer Baumkrone retten sollte. Als ich sie dann über eine Leiter erreicht hatte und aus dem Geäst pflückte, sprang sie mir aus den Armen aus vier Metern Höhe auf den Boden. Bis ich wieder in die Wohnung kam, hatte sie ihren Fressnapf schon fast geleert.
Die einzigen Regeln, die Du beachten solltest, sind also:
-
Eingewöhnungszeit in der Wohnung mindestens 3 bis 4 Wochen.
-
Die Katze nicht gerade hinauslassen, wenn der Nachbar seinen Rasen mäht oder wenn dessen Hund einen Wutanfall hat.
-
der Katze immer einen Fluchtweg in ihr inneres Revier (Wohnung) offenhalten.
Ansonsten gilt: Jede Katze hat ihren eigenen Kopf und reagiert anders - aber mit großer Wahrscheinlichkeit nicht so wie Du es erwartest und mit fast 100prozentiger Sicherheit nicht so, wie Du willst.
Ich wünsche eine erfolgreiche „Auswilderung“ und ein durch „Katzensorgen“ ungetrübtes Osterfest. Die Zeiten, in denen eine Katze Gefahr lief, als Hasenbraten die österliche Festtafel zu bereichern, sind ja Gott sei Dank vorbei.
merimies
Hallo
Es hat noch nie jemand eine sicher funktionierende Methode herausgefunden, eine Katze von einer Strasse fernzuhalten. Setzt sie sich in den Kopf, dass sie jeweils über die Strasse will, statt die paradiesischen Weiten hinter dem Haus zu nutzen, wirst du es nicht verhindern können.
Übrigens ist eine regelmässig befahrene Strasse für eine Katze, die ruhige und friedliche Ausweichmöglichkeiten hat, oft weniger gefährlich, als eine nur ab und zu befahrene Strasse. Der ständige Lärm schreckt ab. Viele Katzen weren nachts überfahren, wenn sie sich über die endlich ruhige Strasse wagen.
Nun aber zum Rauslassen. Als ich meine beiden Jungkater zum ersten Mal rausliess, ging ich natürlich besorgt mit - was dazu führte, dass die beiden, begeistert von der neuen Welt da draussen, möglichst weit von mir weg sprangen, wohl aus Sorge, ich würde sie wieder reinholen. Was ich dann deshalb auch tat. Es hängt wohl vom Charakter der Katze ab. Eine unsichere Katze kann man bestimmt vor die Tür begleiten und sich dort mit ihr zusammen umsehen. Bei meinen Kerlen war es eindeutig kontraproduktiv.
Beim zweiten Versuch riss ich mich also zusammen, öffnete einfach nur die Tür, blieb selber im Haus und ging nicht alle paar Minuten nachschauen. Auf Folgendes hatte ich geachtet, damit der Ausflug nicht zu lang würde:
- Die Kater waren noch nicht gefüttert
- Es lagen 30cm Neuschnee draussen
- Die Tür, durch die sie raus gingen, stand die ganze Zeit über offen.
Als sie nach fast zwei Stunden zurückkamen, wusste ich so, dass sie den Heimweg von selber gefunden hatten und wohl auch weiterhin finden würden.
Viel Glück
n.
hallo
Gestern war es soweit, und ich war natürlich völlig übertölpelt von der neuen, nicht auf Namen oder andere, von mir gemachte, Geräusche achtende Katze…
Na klar, die hatte Wichtigeres zu tun als mit Dir zu spielen - die vielen interessanten Geräusche, die es richtig einzuordnen galt. Da haben sie Deine Kontaktversuche nur gestört. „Keine Zeit! Keine Zeit! Ich hab zu tun!“
Das Spiel hat sie dann in alle Richtungen ein paar Mal gespielt, mit dem Erfolg, dass ich sie jedes Mal im Wohnzimmer wiederfand.
Sag ich doch. Sie gehört offensichtlich zu den klugen Katzen. Glückwunsch!
Mein erwachsener Sohn sitzt jetzt mit Leine mit ihr auf dem Schoß draußen auf der Bank und sie ist ein einziges Nervenbündel.
Ist doch klar!
Da ist so viel interessantes zu entdecken, so viel Wichtiges zu tun, und da sitzt dieser Trottel (aus der Sicht der Katze) und bindet mich fest! Das gehört vor den Internationalen Gerichtshof für Katzenrechte! Jawoll !!!
Unser früherer Tierarzt - ein Katzenflüsterer - sagte zu dem Thema mal: „Katzen sind intelligente Tiere, man kann sie an alles gewöhnen - auch an eine Leine. Aber das sollte man ihnen nur antuen, wenn man z.B. weniger als 2km von einer Autobahn entfernt wohnt, sonst ist das unnötige Tierquälerei.“
Wenn Ihr Eurer Katze das Leben als Freilaufkatze ermöglichen wollt - und für einen Rückzieher ist es jetzt schon zu spät - dann solltet Ihr konsequent sein.
Und wenn Du an Statistik interessiert bist:
Ich wohne in einem Vorort von Frankfurt/M.
Vor dem Haus ist ein Vorgarten und eine normal befahrene Straße.
Hinter dem Haus liegt ein ca. 30m breiter Streifen von Gärten, dann kommt eine Häuserzeile mit mehreren Durchgängen und darauf die Hauptstraße des Ortes.
Katzen:
Rumpel Gestorben im Alter von 12 Jahren an Krebs.
Owie tauchte irgendwann an Weihnachten bei uns auf (Stille Nacht, heilige Nacht! Alles schläft, Owie lacht…" Lebte bei uns - mit Unterbrechungen - ca. drei Jahre - kam irgendwann nicht wieder.
Tiger , mein Lieblingskater. bekam mit 11 Jahren Leukose. Lebte dank der Bemühungen unseres Tierarztes als dessen „Abonnementskatze“ (alle 14 Tage bis drei Wochen eine Behandlung mit einer kombinierten Spritze zu „3DM + 9,50DM + 5DM + 7,30DM hmm, hmm, hmm macht 20 Mark!“) noch 2 Jahre.
Krümel - eine Mordskrume, als er ausgewachsen war, hatte sich beim Tiger mit Leukose angesteckt, lebte 11 Jahre.
Nurmi wurde nach ca. 1 1/2 Jahren überfahren.
Mitka starb nach 13 Jahren an Krebs.
Sinba starb nach 17 Jahren an Krebs.
Lizzy erkrankte mit 13 Jahren an Krebs - konnte vom Tierarzt noch ca 1 Jahr am Leben gehalten werden.
Du siehst: 8 Katzen, davon eine, möglicherweise zwei Katzen überfahren. Hätten wir die Katzen deswegen einsperren sollen?
Jedenfalls kann ich sagen, dass unsere Katzen - solange sie lebten - ein glückliches Katzenleben geführt haben. Und darauf kommt es doch an.
Gruß merimies
Hi,
aus eigener Erfahrung: wenn die Katze meint, draußen ist es so toll, das sie partout nicht hinein will, dann nützen weder Futter noch Leckerlie etwas.
Mein Kater weiß genau, wenn ich ihn hereinlocken will und wenn er keinen Bock hat, dann komme ich nicht mal auf Armlänge an ihn heran.
Hach, meine vorgeschlagene Methode funktioniert wohl besser
bei Hunden.
Hunde sollten auf Zuruf kommen
Aber man könnte es ja versuchen. Ich denke: Wenn überhaupt
etwas hilft, dann das. Oder?
Versuchen kann man es natürlich. Es sind ja nicht alle Katzen gleich. Vielleicht hat sie ja ein verfresseneres Exemplar.
Sie sollte halt nicht enttäuscht sein, wenn es nicht klappt. Katzen sind halt sehr spezielle Individuen.
Gruß
Tina
Hi
aus eigener Erfahrung: wenn die Katze meint, draußen ist es so toll, das sie partout nicht hinein will, dann nützen weder Futter noch Leckerlie etwas.
Mein Kater weiß genau, wenn ich ihn hereinlocken will und wenn er keinen Bock hat, dann komme ich nicht mal auf Armlänge an ihn heran.
Hach, meine vorgeschlagene Methode funktioniert wohl besser bei Hunden.
Aber man könnte es ja versuchen. Ich denke: Wenn überhaupt etwas hilft, dann das. Oder?
Viele Grüße
Hallo
Vor dem Haus ist nach ca. vier Metern die Straße, vor deren Autos ist Angst habe. Hinter dem Haus endlose Apfelplantagen. Sie soll auch nicht immer draußen sein, sondern, wenn ich sie rufe, nach Hause kommen.
Das ist logisch, wie man das macht: Immer wenn du sie rufst
und sie kommt, muss es was zu futtern geben. Das muss aber
natürlich schon vorher so sein.
Hi,
aus eigener Erfahrung: wenn die Katze meint, draußen ist es so toll, das sie partout nicht hinein will, dann nützen weder Futter noch Leckerlie etwas.
Mein Kater weiß genau, wenn ich ihn hereinlocken will und wenn er keinen Bock hat, dann komme ich nicht mal auf Armlänge an ihn heran.
Gruß
Tina
Tja, Simsy, haben Sie es selbst gemerkt, dass die Katze kein Hund ist und sich konzentriert Ihr Schauspiel auf der Straße einprägt sowie die richtigen Schlussfolgerungen anstellt…
Gestern war es soweit, und ich war natürlich völlig übertölpelt von der neuen, nicht auf Namen oder andere, von mir gemachte, Geräusche achtende Katze, die erstmal in einem fünf Meter langen Busch verschwand, wo ich sie nicht mehr sehehn konnte und, als ich rum war, sie dort auch nicht fand, wieder zurück zur Terrassentür lief, sie dort ganz gelassen in der Tür stehen fand. Das Spiel hat sie dann in alle Richtungen ein paar Mal gespielt, mit dem Erfolg, dass ich sie jedes Mal im Wohnzimmer wiederfand. Mein erwachsener Sohn sitzt jetzt mit Leine mit ihr auf dem Schoß draußen auf der Bank und sie ist ein einziges Nervenbündel. Er hat einfach zuviel Angst, sie freizulassen. Männer! Ich muss jetzt mal raus um die Situation zu deeskalieren.
Hallo,
hast du die zwei, oder mehrere Katzen?
Die meisten Katzen haben mit den lauten Geräuschen sowieso erstmal ein Problem. ( Z.T. auch mit dem Kontakt zum Rasen).
Für wichtig halte ich, dass die Katze erstmal begreift, ihr steht der Fluchtweg nach drinnen frei.
Ist/sind deine Katze(n) Vagabunden, würde ich das Kätzchen die ersten Tage ohne die Begleiter vor die Tür lassen.
LG
Hallo
Vor dem Haus ist nach ca. vier Metern die Straße, vor deren Autos ist Angst habe. Hinter dem Haus endlose Apfelplantagen. Sie soll auch nicht immer draußen sein, sondern, wenn ich sie rufe, nach Hause kommen.
Das ist logisch, wie man das macht: Immer wenn du sie rufst und sie kommt, muss es was zu futtern geben. Das muss aber natürlich schon vorher so sein.
Ich würde ja versuchen, die ersten Male mit rauszugehen, und an der Straße einen deutlichen Schreck demonstrieren, mich sehr gut und vorsichtig umgucken. ein paar Schritte auf die Straße, nochmal umgucken usw.
Ich weiß allerdings nicht, inwieweit Katzen das Vorbild des Menschen nachahmen. Ich glaube eher, dass sie es nicht tun.
Ich habe letztens mal fast eine Katze - oder nein, es war ein Eichhörnchen - mit dem Fahrrad überfahren. Das hat einen ordentlichen Schreck bekommen. Ich denke, dass es jetzt etwas vorsichtiger ist. - Auch habe ich vor vielen Jahren mal erlebt, wie ein Hund fast überfahren wurde, und dieser Hund war danach wirklich verkehrssicher und lief nie mehr einfach über die Straße.
Vielleicht könnte man so eine ähnliche Szene absichtlich herbeiführen? Natürlich darf es nicht so knapp sein, dass man die Katze versehentlich tatsächlich überfährt.
Viele Grüße