Kaffee selber rösten nachrösten

Da ich ein Fan von gutem Kaffee bin,habe ich überlegt,aus guten Kaffeebohnen durch kurzes nachrösten einen noch besseren Kaffee zu zaubern.Hat jemand Erfahrung auf diesem Gebiet? Dankbar bin ich auch Vorschläge guter Kaffeemarken. Schon jetzt vielen Dank.

Servus,

wenn Du eine strenge Röstung als Qualitätsmerkmal betrachtest, ist es nützlich, wenn Du Dich in der Schweiz und in Frankreich umtust. In beiden Ländern ist es häufig, dass aus hervorragenden Arabica-Herkünften etwas geröstet wird, was aus der Perspektive deutscher Gewohnheiten ein wenig an Kohletabletten erinnert.

Noch radikaler in diese Richtung ging etwas, was mir von Freunden, die einige Zeit lang auf Jamaica gelebt hatten, von dort als lokale Röstung von Jamaica Blue Mountain mitgebracht worden ist: Da hab ich mir schon beim Anblick überlegt, ob man die Bohnen mahlen und aufbrühen oder vielleicht doch besser unzerkaut schlucken sollte.

Falls Du Dich auf das Abenteuer der eher zurückhaltenden deutschen Röstungen einlassen magst, die es eher erlauben, das ganze Spektrum von Kaffeearomen verschiedener Herkünfte in die Nüstern aufzunehmen, findest Du einen der besten verbliebenen deutschen Röster ausgerechnet im Südwesten in einer der hässlichsten Städte Deutschlands: Mohrbacher in Ludwigshafen - zwar auch online, aber dann kann man den wunderschönen Laden in der Mundenheimer Straße nicht erleben.

Und das mit dem „Nachrösten“ täte ich bleiben lassen. Ein Aufbackbrötchen bleibt auch nach dem Aufbacken ein Aufbackbrötchen.

Schöne Grüße

MM

Moin,

Dankbar bin ich auch Vorschläge guter Kaffeemarken.

Gute Kaffeemarken sind subjektive Geschmackssache.

Pit

Hallo,

vor sehr vielen Jahren gab es eine Zeit, da konnte die Türkei wegen Devisenmangels nicht genug Rohkaffee importieren. Wir brachten dann grüne Kaffeebohnen (gab es damals nach vorheriger Bestellung bei Eduscho oder Eilees zu kaufen) zu einer Familie in die Türkei.

Die Hausfrau dort, hat einen kleinen Teil der grünen Bohnen in eine (unbeschichtete) schwere Pfanne getan und unter Dauerrühren die Bohnen solange geröstet, bis sie die gewünschte Bräune hatten. So wurde er vor dem Verbrauch immer portionsweise frisch geröstet.

Ich denke mir, dass der im türkischen-arabischen Raum geröstete Kaffee auch industriell ähnlich behandelt wird. Bei uns, wird ja beim Rösten alles Mögliche entfernt, wie z. B. Röstreizstoffe usw. Auch wird er behandelt, damit er magenfreundlich wird u. ä.

Dass damit auch etwas an Geschmack verloren geht, ist fast schon logisch. Ach ja, ich vertrug diese „Hausröstung“ besser als jeden magenfreundlichen Kaffee.

Versuch grüne Bohnen aufzutreiben und probiere es aus. Das Nachrösten würde ich aber nicht machen.

Gruß
Ingrid

Hi,
nachrösten ist so eine Sache, wie ein Steak nach dem abkühlen nochmals anzubraten.
Der Röstprozeß läuft mit viel Erfahrung und Temperaturstufen ab (Röstprofil).
Also einfach nochmals nachzurösten halte ich für Unsinnig und es kann auch gesundheitsschädlich sein, da ja unter anderem das Kaffeöl nach ein paar Tagen an die Oberfläche der Bohne dringt.

Besser ist es doch einfach sich eine entsprechende Röstung bzw. Mischung zu kaufen, oder aber auch selbst zu mischen.

Ich bin allerdings dazu übergegangen, den Kaffee komplett selbst zu rösten.
Damit kann ich den Röstgrad so bestimmen wie ich Ihn bei der jeweiligen Bohne haben will.
Aber es gäbe natürlich gute Alternativen imit unterschiedlichen Röstgraden je nach Zubereitungsart auch zu kaufen.

OL

Nachtrag Bezugsquellen
Hi, weil du so direkt fragst, ich kaufe gerne Hier : http://www.caffe-fausto.de ein. , gerade der mir eigentlich zu intensive Napoli, wäre vielleicht der richtige Kaffee für dich. Ansonsten würde ich empfehlen den Monaco (Blend) und den Monsooned Malabar (single orgin).
Der Fausto hat auch Probierpakete als Sortiment

Ja und natürlich gibts beim Fausto auch Rohkaffee zu kaufen.
Kleinröster gibts z.B: http://www.espressolutions.at/shop/product_info.php/…
OL

salü,

ich war selber im kaffeebusiness, wir hatten 3 röstereien (traditionnelle). ich habe da auch gelernt meinen eigenen kaffee herzustellen, was einfacher aussieht als es ist…

wenn du’s richtig machen willst, musst du erst mal wissen anhäufen, welchen grünkaffee du haben willst und warum. arabica, wenn ja woher, wieviel (fast kein kaffee ist aus 100 % nur einer bohnesorte hergestellt, auch 100 % arabica besteht aus mehreren bohnen, aber eben arabica bohnen). dann, wenn du crema und coffein haben willst, muss robusta dazu. tja, nur woher ? auch da gibt es himmelweite unterschieden.

„mein“ kaffee bestand damals aus 8 verschiedenen arabica-bohnen, die alles für was waren. eine sorte für die farbe, die nächste für das säuerliche, eine dafür dass es auch etwas gehalt kriege, usw usw. geröstet wurde medium-dunkel, was auch nicht alle bohnen gleich gut hinkriegen :wink:

dann die trommel. kleine chargentrommel, das ganze dann auf 180° erhitzen und so 18-20m rösten, nix mit heissluft, dass machen die billigmarken.

auskühlen lassen, abgasen lassen, verschliessen, mahlen (wie war das noch mit einer erstklassigen mahlmaschine, wird gerne vergessen)… dann sauber brühen (wasserqualität, druck, alles ist wichtig)

du siehst… klar mann die böhnli auch in der pfanne rösten, aber ob das so der hit ist ?

geh doch mal einen kurs besuchen für barista, die richtig guten mischen ihren kaffee auch selber und interessant ist es erst noch.

grüssli, fred

die gar keinen kaffee trinkt, aber das thema hochinteressant fand und findet :wink: