Hallo,
ich bin freie Grafikerin und habe einen Auftrag von einer Agentur für den Entwurf eines CI´s für Getränkedosen bekommen. Es gibt hierbei 5 Getränkevarianten, die auch u.a. hinsichtlich des Inkrafttretens des neuen Verpackungsgesetzes in 2019 angepasst werden sollen. Kurz um: der Auftraggeber verlangt, dass ich die Zeit einschätze, die ich hierfür benötige, kalkuliere, ihm ein Auftragsformular sende und er dieses bestätigt. Stundensatz ist 35 EUR. Für mich gestaltet es sich schwierig, da ich den Kunden nicht kenne, ich kein klares Briefing habe, und ich den Aufwand null einschätzen kann. Könnt Ihr Profis mir einen Tipp geben, wie ich das zeitlich offen in das Auftragsformular einbringen kann bzw. wieviel Aufwand Ihr berechnen würdet? Auch was Nachbearbeitung anbelangt. Ich würde 3 Layouts liefern.1000 Dank im voraus.
Gruß Nina
Hallo,
Du erstellst doch (hoffentlich) eh das Design so, das innerhalb des CI’s Variationen mit beinhaltet sind. Das heißt Du berechnest Design x 5 Minus einen Abschlag, weil sich das ja (teils) wiederholt.
Stundensatz hast Du angegeben. Wieviel Du für ein Dosendesign brauchst bei dem eben jeweils Farbe/Bild, etc. geändert wird (Layer) kanst Du ja auch abschätzen. Daraus ergibt sich der Rest. Dem Kunden wird natürlich jeweils vorgegeben wie die entsprechend Vorlage zur Anpassung des Templates geliefert wird, ansonsten kommen noch Anpassungsarbeiten in Höhe von xy Stunden je Template dazu (z.B.). Somit erspart man sich am Ende noch drauf zu zahlen.
Also Du hast EINE getränkedose bzw. dessen Design/layout mit 5 „Geschmacksrichtungen“. Also ergibt sich daraus der Aufwand. Bei der Nachbearbeitung wäre ich vorsichtig. Denk hier auch an die Absicherung, das die sich die nicht-genommenen Layouts nicht so neben hin legen und dann später durch jemand anderes nochmal nachbauen lassen. Ich würde eine Nachbearbeitung inkludieren, alle anderen mit je einer Pauschale dazupacken in der aber immer die jeweilige Zeit dabei steht, das später nicht kommt „aber da haben Sie ja garkeine Zeit benötigt“.
Viel Spaß.
Das ist kein Stundensatz für eine Fachkraft, das ist ein Witz. Davon willst du noch Steuern, Versicherungen, Lizenzen, Technik, Miete und Strom bezahlen? Wer hat dir denn das Geschäftsmodell eingeredet?
Das kratzt dann aber im Ergebnis recht schnell ziemlich stark am Mindestlohn.
Als jemand, der tatsächlich kreativ tätig ist, würde ich locker das doppelte verlangen. Deine 35€/Stunde ist nichtmal für einen technischen Mitarbeiter ohne kreative Eigenleistung genug.
Recht hast Du. Mit diesem Stundensatz habe ich mir ein Ei gelegt. Ich werde den Auftrag splitten, erst in „Grobkonzept“ (2 volle Tage) und dann in Finetuning (2 volle Tage). Etwaige Veränderungen zusätzlich berechnen…
Danke Dir auf jeden Fall! Sowas passiert mich nicht wieder …
Danke Dir für deine informative Antwort. Ich werde das Angebot phasenweise splitten. Grobkonzept CI (2 volle Tage), Finetuning (2 volle Tage) + Veränderungen on top.