Kalter langer Winter durch schwachen Golfstrom ?

Der Golfstrom der von der Karibik seine warme Strömung Richtung Norden an uns vorbeizieht sei abgeschwächt durch die Versüßung des Atlantik, weil die Pole schmelzen. Kann das die Ursuche für diesen langen und kalten Winter in Europa sein. Laut Breitengrad müsste es in Deutschland z.B. im Winter viel Kälter sein.
Emmerichs Film The Day after …. Hat es ja verfilmt aber sehr Hollywoodmäßig und sehr dramatisch mit Flutwellen über New York usw… und Happy End.
Aber trotzdem birgt die Abschwächung des Golfstromes oder gar sein Ausfall enorme Gefahr für unsere Region. War das schon diesen Winter zu spüren?
Aber ich glaube auf der ganzen Erde war es ein ungewöhnlicher Winter. Hat das dann mit diesem Golfstrom nichts zu tun wenn in Florida die Zitronen erfieren? Oder gibt es in Pazifik nochmals so einen Zwillingsstrom ?

Hi,

eine Abschwächung des Golfstroms (Nordatlantikstroms) gibt es wohl zur Zeit nicht und wird es in absehbarer Zeit vermutlich auch nicht geben.

Ich darf zitieren:
„Die in den letzten Jahren veröffentlichten Berichte, nach denen bereits ein sehr starker Rückgang des Nordatlantikstroms gemessen werden konnte, haben sich im Nachhinein nicht bestätigt, was vor allem darauf beruht, dass der Nordatlantikstrom relativ starken kurzfristigen Schwankungen unterliegt und daher einzelne Messungen keine Rückschlüsse auf Entwicklungen zulassen, da sie im Rahmen der kurzfristigen Schwankungen liegen. Vielmehr wurde durch die genauere Untersuchung des Nordatlantikstroms in den letzten Jahren deutlich, dass dieser keine Abschwächungstendenzen aufweist.[2] Einer Anfang 2008 veröffentlichten Studie zufolge, ist es infolge der Erwärmung seit der letzten Eiszeit zu einer Verstärkung der ozeanischen Zirkulation gekommen, außerdem würde die weitere Erwärmung der mittleren Atmosphärenschichten in Zusammenhang mit der Globalen Erwärmung zu einer weiteren Verstärkung der Meeresströmungen führen.“
Zitat Ende.
http://de.wikipedia.org/wiki/Nordatlantikstrom#Ver.C…

Gruß S

Der Golfstrom der von der Karibik seine warme Strömung
Richtung Norden an uns vorbeizieht sei abgeschwächt durch die
Versüßung des Atlantik, weil die Pole schmelzen. Kann das die
Ursuche für diesen langen und kalten Winter in Europa sein.
Laut Breitengrad müsste es in Deutschland z.B. im Winter viel
Kälter sein.

Nein. Erstens ist es gar nicht klar, dass sich der Golfstrom derzeit überhaupt abschwächt (siehe Post von Shim Pan Sen). Zweitens hat ein kalter Winter genauso wenig Aussagekraft wie ein warmer Sommer. Beides gehört in den normalen Schwankungsbereich den es immer gibt aufgrund diverser Mechanismen der Wärmeumverteilung wie z.B. El Nino/La Nina usw. Erst eine langfristige Entwicklung ist daher relevant, deshalb ist das was wir als „Klima“ bezeichnen ja über 30 Jahre gemitteltes Wetter, um eben diese Schwankungen heraus zu filtern und den dahinter liegenden Trend erkennen zu können.

Emmerichs Film The Day after

Einer der schlechtesten den ich je gesehen habe, im Übrigen.

Aber ich glaube auf der ganzen Erde war es ein ungewöhnlicher
Winter.

Nein, auf der ganzen Erde war der Winter überhaupt nicht ungewöhnlich, zumindest nicht ungewöhnlich kalt. Es war sogar global gesehen der zweitwärmste Winter überhaupt seit Beginn der Aufzeichnungen.
Nur weil es in Deutschland mal nen richtigen Winter hat, verrät dir das ja noch nichts über die Temperaturen in Afrika, Südamerika oder Australien.

Hat das dann mit diesem Golfstrom nichts zu tun wenn
in Florida die Zitronen erfieren?

Nicht wirklich. In Florida ist das Meer ja generell warm aufgrund des Breitengrads, egal ob der Golfstrom fließt oder nicht. Außerdem würde es wenn dann wärmer werden dort, weil wenn das warme Wasser nicht nach Norden abfließt, dann bleibt ja ein größerer Teil dort in und es würde wohl tendenziell wärmer.
Der für Florida eher kalte Winter hat genau wie bei uns vermutlich u.a. mit der Nordatlantischen Oszillation zu tun, die sich gerade in ihrer sog. negativen Phase befindet, was dafür sorgt, dass polare Kaltluft weit nach Süden vordringen kann.
http://www.atmosphere.mpg.de/enid/1__Ozeane_und_Klim…
http://de.wikipedia.org/wiki/Nordatlantische_Oszilla…

Oder gibt es in Pazifik
nochmals so einen Zwillingsstrom ?

Die ganze Erde ist überzogen von Meeresströmungen, dem sog. Globalen Förderband oder auch Thermohaline Zirkulation genannt. Siehe z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Thermohaline_Zirkulation

Danke deconstruct für die fachmännische Antwort
Danke deconstruct für die fachmännische Antwort.

Du scheinst ja in dieser Hinsicht ein Power-Fachwissen dich angeeignet zu haben.
Ich würde noch an dieses Thema: Warmer Winter, Globale Erwärmung usw… an doich und andere kompetente Fachleute eine letzte Frage stellen.

METHAN

Wann spüren wir es global schmerzlich. Wenn der sibirische Boden immer mehr aufweicht und Methan freigibt und die Meere immer mehr Methanblasen freigeben in die Atmosphäre.

Dieser Ozonkiller ist das letzte was uns noch fehlen würde. Ich schätze das wir in ca 15-30 Jahren damit global ein sehr ernstes Problem haben werden.

Ich würde hier gern deine Antwort/Meinung und natürlich die anderer Fachleute wissen.
Denn das ist wirklich ein Weltuntergangs-Szenario wenn sich all das gefrorene Methan von den Meeren aus den Tiefen sich löst.

Dieser Ozonkiller ist das letzte was uns noch fehlen würde.
Ich schätze das wir in ca 15-30 Jahren damit global ein sehr
ernstes Problem haben werden.

Seit wann ist Methan ein Ozonkiller? Bitte nicht Treibhauseffekt und Ozonloch durcheinanderhauen.

METHAN

Wann spüren wir es global schmerzlich. Wenn der sibirische
Boden immer mehr aufweicht und Methan freigibt und die Meere
immer mehr Methanblasen freigeben in die Atmosphäre.

Dieser Ozonkiller ist das letzte was uns noch fehlen würde.
Ich schätze das wir in ca 15-30 Jahren damit global ein sehr
ernstes Problem haben werden.

Ich würde hier gern deine Antwort/Meinung und natürlich die
anderer Fachleute wissen.

Hallo ordoban,

wie mein Vorredner schon sagte bringst Du da was durcheinander.
Allerdings ist das mit dem Methan schon so eine Sache.
Die Mengen an gespeichertem Kohlenstoff der in Methanverbindungen gespeichert ist (Methaneis in den Schelfgebieten Weltweit) überschreited bei weitem das, was in den übrigen fossilen Kohlenstoffträgern (Oel, Kohle, Erdgas) gespeichert ist.
Das Methan an sich ist in der Atmosphäre nicht stabil und würde große Mengen Sauerstoff binden und so das tierische Leben vernichten können.
Das ist zwar Erdgeschichtlich schon mal passiert, und führte zum größten Artensterben das die Erde je erlebt hat, ist allerdings bestimmt nicht durch menschliche Aktivitäten zu erreichen.
Der Ursprung der damaligen Kettenreaktion lag vermutlich in einer gewaltigen vulkanischen Spalteneruption (die dabei frei gewordene Energie ist selbst mit „Supervulkanen“ wie dem Yellow-Stone nicht vergleichbar) in Sibirien.
Ein sehr interessantes Buch was allerdings kein „Fachbuch“ sondern ein Roman ist behandelt dieses Thema auch in Ansätzen.
„Der Schwarm“ von Frank Schätzing

Meiner Meinung nach, werden von der Menschheit, in ihrem Allmachtswunschdenken bestimmte Themen überbewertet.
Die natürlichen Ursachen der Klimaveränderungen, die es seid allen Zeiten stets gab, werden in der Debatte oft unterbewertet.

Denn das ist wirklich ein Weltuntergangs-Szenario wenn sich
all das gefrorene Methan von den Meeren aus den Tiefen sich
löst.

Und auch damals waren es nur Bruchteile der gesamten gespeicherten Masse! Vor Norwegen fehlen in großen Flächen Ablagerungen aus der Zeit davor- woanders nicht.

MfG Christian

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