Hallo Eva,
der Autor geht dort in seiner metaphorischen Rede (über gewisse „Augenblicke“) ein wenig seltsam (und offenbar in kompletter Unkenntnis) mit dem Begriff „crystal“ um:
In der einen Passage meint der Autor ganz sicher „amber“ und nicht „crystal“. Aber umgangssprachlich bzw. von Laien wird auch manchmal eben ein Bernsteinstück als „crystal“ bezeichnet (wie im Deutschen auch als „Kristall“): „… wie die Konservierung einer toten Hornisse in Bernstein, ein [nicht einen!] Tropfen Gift auf ewig an ihrem Stachel hängend.“
In der zweiten Passage bemüht er die Metapher der Stalaktitenbildung (Kalkstein bzw. Kalzit = Kalziumkarbonat) in einer Tropfsteinhöhle: Es tropft durch ein Loch im Boden (bzw. im „loam“) „wie die langsame Bildung von Kalkstein“. So müßte es theoretisch heißen. „calcification of crystal“ (das würde heißen „Verkalkung von Kristall“, statt bestenfalls „… to crystall“, „… zu Kristall“) ist kompletter Unsinn, schon deshalb, weil diese Verkalkung (Ausfällung von Karbonat-Salzen aus säurehaltigem Wasser) nicht zu kristallinem, sondern zu amorphem Kalzit führt.
Bei manchen Autoren ist halt der Gebrauch von Metaphern aus Gebieten, von denen sie nix verstehen, so eine Sache. Aber wem sag ich das
Viel kopfzerbrechendes Vergnügen mal wieder!
Schönen Gruß
Metapher (noch nicht kalzifiziert)