Kamin: Schwarze geruchlose Flecken: Versottung oder Schimmel?

Ungeachtet meiner Recherchen hier im Forum und im Internet habe ich untenstehende Fragen. Für ihre Beantwortung wäre ich sehr dankbar.

Im Erdgeschoss eines Einfamilienhauses aus den 70 Jahren zeigen sich seit sechs Monaten schwarze geruchlose Feuchtigkeitsflecken am Kamin. Vor ca. 10 Jahren wurde die alte Gasheizung durch eine moderne ersetzt. Typ: Buderus Gasniedertemperatur-heizkessel G134 (atmosphärischer Gasheizkessel für Ein- und Mehrfamilienhäuser) .
Die neue Gasheizung wird regelmäßig gewartet und arbeitet ohne Probleme. Es zeigten sich knapp 10 Jahre keine Feuchtigkeitsflecken.
Der Schornsteinfeger untersuchte das Problem und kam zu folgenden Ergebnissen:

  1. Physikalischer Hintergrund: Im Schornstein bilde sich wahrscheinlich Kondenswasser, das durch die Kaminwand dringe. Das Kondenswasser entstehe, weil die vor 10 Jahren eingebaute Gasheizung effizienter sei als die vorhergehende und deshalb weniger heiße Luft im Kamin aufsteige.

  2. Wieso erst nach ca. 10 Jahren Flecken? Weil erst jetzt die Innenauskleidung des Kamins porös oder rissig geworden sei, weil erst jetzt die Kapillaren im Gestein nach außen leiten.

  3. Warum nur im Erdgeschoß Flecken? Der Umstand, dass nur im Erdgeschoß Flecken entstehen, lässt darauf schließen, dass im Keller der Kondensationspunkt noch nicht erreicht wird, im Erdgeschoss aber sehr wohl. Und im ersten Stock ist der Kondensationspunkt überschritten, es ist kein Kondenswasser mehr da.

  4. Tropfwasser von Kaminhaube? Weniger wahrscheinlich, aber denkbar sei, dass Kondenswasser (und Regenwasser) von der Metallhaube des Schornsteins herabtropfe.

  5. Wohnungsfeuchtigkeit? Die Feuchtigkeit komme aus dem Kamin, nicht aus der Wohnung. Dafür spreche, dass sich die Flecken nur am Kamin zeigen.

  6. Erster Lösungsversuch: Versuchsweise entfernte der Schornsteinfeger im Januar 2013 das Reinigungstürchen des Kamins im Keller in der Hoffnung, dass der Windzug das Kondenswasser trockne. Man wolle sechs Monate abwarten, und dann sehen, ob die Maßnahme helfe, ob das Mauerwerk austrockne

  7. Fehlschlag: Die vorstehende Maßnahme half nicht. Nach sechs Monaten hatten sich weitere dunkle Flecken gebildet.

  8. Zweiter Lösungsversuch (geplant): Ein Edelstahlrohr soll in den Kamin eingebracht werden, damit er wieder dicht werde. Von feuchtigkeitsblockierenden Farben wie „Kronen Isolierweiß“ wurde abgeraten.

  9. Fragen an die Wer-weiß-was-Gemeinde:

a) Inwieweit stimmen Sie den Diagnosen des Schornsteinfegers zu? Gibt es andere Erklärungen für das Auftreten der Feuchtigkeitsflecke?
Beachten Sie bitte auch meine eigenen Bedenken, die ich im Folgenden als Unstimmigkeiten mit Fragezeichen formuliere.

b) Unstimmigkeit 1? Versottungsflecken enthalten laut Internet Schwefel, sind gelblich bis braun und riechen unangenehm (schweflige Säure). Meine Flecken sind schwarz und riechen nicht. Kann dennoch Versottung die Ursache sein – entgegen der Meinung des Schornsteinfegers?
In unserem Forum gibt es einen einzigen Beitrag zu schwarzen Kaminflecken und hier tippen die Experten auf Schimmel: Kaminwand verfärbt sich schwarz … mehr auf http://w-w-w.ms/q4uht
Das wäre schon ein Ding, wenn ich den Schornstein sanieren ließe, und es wäre gar keine Versottung! Wie unterscheidet man Sott und Schimmel?

c) Unstimmigkeit 2? Warum versottete nur der mittlere Teil des Kamins? Üblich ist, dass der obere Teil des Kamins versottet. Überzeugt obige Erklärung?

d) Unstimmigkeit 3? Warum dauerte es zehn Jahre bis die ersten Flecken auftauchten?

e) Unstimmigkeit 4: Warum läuft das Kondenswasser / Regenwasser der Schwerkraft folgend nicht nach unten und sammelt sich auf dem Kaminboden im Keller?

f) Könnte die Feuchtigkeit doch aus der Wohnungsluft (Wohnzimmer mit Küche) kommen und an den Kaminaußenwänden kondensieren, die durch den Luftzug im Kamin gekühlt werden?

g) Wird das Edelstahlrohr das Problem zuverlässig beheben? Kann ich eine Garantie verlangen?

h) Das Haus ist elf Meter hoch und der Kamin gerade. Wie viel darf das Einziehen des Stahlrohrs maximal kosten (ohne Erneuerung des Kaminverputzes)?

Ich bin gespannt auf Ihre Argumente.
Herzlichen Dank und schöne Grüße
Heinz

Leider kann ich bei diesem speziellen Problem nicht helfen: keine Erfahrung, keine Fachkenntnisse. Viel Erfolg, beste Grüße

Hallo Heinrich-Heinz,
eine Versottung fängt normalerweise im oberen Bereich an.

Mit Heizungsanlagen kenne ich mich leider nicht aus,
die Frage kann evtl. im Haustechnikdialog.de besser beantwortet werden, dort befinden sich jede Menge HB-ler.

Ob bei diesem Heizgerät auch eine Schornsteinsanierung hätte erfolgen sollen, ist möglich.

Zu den Kosten bei einer Sanierung werden ohne Inaugenscheinnahme keine Preise genannt
VG

Hallo,
Den selben Fall hatte ich auch mal. Meine Etagen Heizung befindet sich im Keller. In der Wohnung über mir, die Etagen Heizung befindet sich bei ihm in der Küche. Nach Einbau einer etwas besseren Heizung, im Keller, hatte über mir in der Wohnung der Besitzer , nach ca. 4 Jahren ,auch Flecken in der Küche.
Der Schornsteinfeger kam zum selben Ergebnis! Da jede Heizung am eigenen Kamin Schacht angeschlossen war, war die Lösung beide an einen Schacht anzuschließen. Das Problem ist einfach die neue Technik. Die Heizung im Keller hat zuwenig Abgas Temperatur, dadurch bleibt die feuchte Luft einfach im Kamin hängen. Wir man wohl ein Kunststoff Rohr reinziehen müssen.
Gruß