Kaminuhr - Hersteller und Alter gefragt

http://produkte.bilder-speicher.de/13071207813220/fo…
http://produkte.bilder-speicher.de/13071207270049/fo…

Hallo,
diese Uhr habe ich von einem Freund bekommen und wäre dankbar, wenn mir jemand etwas darüber erklären könnte.
Auf dem Zifferblatt ist nichts vermerkt. Rückseitig ist im Kreis rechts der Buchstabe „B“ zu lesen, der linke Buchstabe ist leider nicht zu erkennen.
Das Gehäuse ist sehr schwer - vermutlich Marmor.
Hersteller, Ursprung, Alter wären für mich interessant.
Für Antworten besten Dank.
Freundliche Grüße
HNo

Moin,

so eine Ähnliche hat ein Nachbar hier stehen, der war etwas gefrustet bei der Einschätzung. Den Preis kann dir ein Uhrmachermeister sagen. In HH ist einer, der nimmt ca. 15 Euro dafür, sich Uhren anzusehen und einzuschätzen, in dieser Grösse. Der guckt sich nicht nur aussen an, sondern v.a. innen. Der Wert ergibt sich u.a. daraus, ob noch die Originalteile drin sind und funktionieren oder - wie bei dem Nachbarn - das Gehäuse Original war, aber das Uhrwerk ausgetauscht wurde und moderner ist.

Im Zweifel via Auktionshäusern erfragen - trotzdem ist innen meist wichtiger als aussen, weil man für Gehäuse noch Ersatzteile bekommen kann, für Innenleben entschieden seltener.

Gruß
Ex.

Hallo schönen guten Tag,

diese Kaminuhr könnte aus den Jahren 1850 bis 1900 sein. Biedermeier/Empirestil, ebonisiertes Holz, mehr kann ich auf den ersten Blick leider nicht sagen, Wert vielleicht 300 bis 350 Euro.

Mit freundlichem Gruss

Christiane

Preußens Gloria und Industrialisierung ab 1850
Servus,

falls es sich tatsächlich um Biedermeier handelt (das schätze ich auch), ist sie vor 1849 gemacht. Alles, was im Biedermeier an Eleganz und Schönheit entstanden war, galt ab Juli 1849, als die Festung Rastatt an die Bluthunde des Kartätschenprinzen Wilhelm Friedrich Ludwig von Preußen übergeben worden war, als anrüchig. Schön war fortan nur mehr, was in das Hirn eines Einjährig-Freiwilligen oder in das eines Seifenfabrikanten hineinpasste: Vom Biedermeier zu dem grausigen wilhelminischen Historismus mit seinen romanischen Brauereien, gotischen Schankwirtschaften und barocken Kasernenhöfen ist nicht bloß im ästhetischen Empfinden, sondern auch in der Produktionstechnik, die sich in den Produkten äußert, ein erheblicher Schritt: Die Worte der bürgerlichen Revolutionäre konnte man zensieren und verbieten, aber den raschen Fortschritt der Produktionstechnik nicht.

Zeiger und Beschläge, aber auch die Formgebung sprechen für eine Entstehung vor 1860 - das Stück ist wahrscheinlich nicht industriell gefertigt.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder