Wir gehen öfter in Kammerkonzerte, die meist von Trios oder Quartetten(z.B.Streich-) gegeben werden. Wie muss man sich diese Künstler vorstellen, sind das Mitglieder von größeren Orchestern, die in der veranstaltungsfreien Zeit des Orchesters zu kleineren Musikveranstaltungen reisen, oder werden sie von Musikagenturen nur für diese vermittelt und verdienen ihren Lebensunterhalt lediglich auf diese Weise ?
Und wie hoch sind i.allg.ihre Gagen ?
Überwiegend. Kauf dir das nächste mal das Programmheft, da werden die Künstler vorgestellt.
Hallo eder,
in Trios, Quartetten,.spielen sehr oft Musiker, die sonst in größeren Orchestern tätig sind.
Beispiele sind hier zu finden:
http://buchmann.at/de/artist/wiener-streichquartett
https://www.wienerphilharmoniker.at/orchester/philharmonisches-tagebuch/year/2014/blogitemid/1056/cid/5/page/1/pagesize/20
Einige Wiener Philharmoniker (das sind Mitgliedern des Orchesters der Wiener Staatsoper) etwa - im Sommer in Salzburg bei den Festspielen zu hören - sind z.B. in kleineren Ensembles beim Attergauer Kultursommer tätig.
Wie hoch die Gagen in dem Bereich sind, entzieht sich meiner Kenntnis.
Viel Freude beim Genuss der Musik und das nicht aus der Konserve.
dafy
Es gibt beides oder sogar dreierlei: einerseits Kammermusikensembles, die sich aus sonst in Orchestern engagierten Musikern zusammensetzen, feste Ensembles, die nichts anderes tun, und Solisten, die sich einmalig oder mit einer gewissen Regelmäßigkeit zu Ensembleauftritten zusammenfinden.
All das. Und sehr oft sind sie dazu auch Musikpädagogen, denn von etwas müssen sie ja leben - womit deine Frage nach der Gage angesprochen ist.
Ich lebe zurzeit in der Schweiz, da gibt es Tarife des STV/asm. Hier gibt es feste Ansätze für Proben (ca. 100) und Konzerte (ca. 400) pro Musiker/in. Das kannst du als Musiker verlangen - ob der Veranstalter dir das dann auch gibt oder geben kann, ist eine andere Frage.
Ich kenne viele hochqualifizierte Musikerinnen und Musiker, die manchmal ohne Gage spielen.
Das ist nun einmal so, kein Grund, sich zu ärgern.
Oder doch? Was glaubst du, wie oft ich mir den Schwachsinn „wie schön, daß du dein Hobby zum Beruf machen konntest“ anhören mußte. Häää? Hobby? Was ist das denn nun wieder?
Alle Musikerinnen und Musiker, die in meinem Freundes- und Berufskollegenkreis sind, leiden weniger unter der schlechten Bezahlung, sondern unter der Geringschätzung ihres Berufes, deren Resultat die miese Bezahlung ist.
Wie oft habe ich mir schon anhören müssen: „Aber du machst deinen Beruf doch aus Freude!“
Ja, klar, so wie mein Steuerbeamter, mein Vermieter, mein Krankenversicherer auch.
Nun besucht weiterhin Kammermusikkonzerte, freut euch darüber, was euch da Interessantes und Gutes widerfährt. Ein Leben ohne Musik wäre ein Irrtum, sagte ausgerechnet der griesgrämige Nietzsche. Wenigstens etwas hat der begriffen.