Hallo!
wir haben alle technischen voraussetzungen um in der wüste
eine maus zu verfolgen…
Ähnliche Fähigkeiten suggerieren Militärs gerne, aber außer Wunschdenken ist da nicht viel. Erinnerst Du Dich noch an die Töne, als es darum ging, Herrn Bin Laden in Afghanistan zu greifen? Das war natürlich ein schlechter Witz, der jemandem einfallen kann, der seinen Hintern nur zwischen Bürosessel und Auto hin und her bewegt, aber noch nie auch nur in den bestens erschlossenen Alpen abseits der Seilbahnen für Touristen kraxelte.
Seit es Waffen gibt, blüht der Waffenhandel. Unter den Verkäufern ist alles zu finden, Staaten bzw. Regierungsstellen, Einzelpersonen, kleine Gruppen und Unternehmen. Wie sowas läuft, erlebte ich in den 70ern selbst mit, als ich in einem Unternehmenszweig beschäftigt war, der ausschließlich von militärischen Gütern lebte. Dabei entstehen über Jahrzehnte Netzwerke und persönliche Verbindungen, die stabiler und langlebiger als manche staatlichen Regimes sind. So war z. B. der Iran über lange Zeit ein gern gesehener Kunde. Als sich der Wind drehte und das neue Mullah-Regime im Iran in westliche Ungnade fiel, waren davon die Geschäftsbeziehungen nur durch etwas andere Versandwege berührt. Daß westliche Fluggesellschaften Teheran nicht mehr anflogen, brachte nur etwas Mühe für wenige Mitarbeiter mit sich. Die pendelten fortan auf dem Landweg im klimatisierten Mercedes zwischen Deutschland und Iran hin und her. Der Versand ging dann nicht mehr direkt und mit der Bürokratie deutscher Behörden vonstatten, sondern auf dem Umweg über irgend einen italienischen Hafen, wo man nicht so genau hinsah oder jemanden kannte. Überwachung von Grenzen von tausenden Kilometern Länge kann man vergessen, zumal die dafür eingesetzten Leute regelmäßig unterbezahlt sind und eine Familie zu ernähren haben… Das nur als Schlaglicht auf das Treiben eines einzigen Unternehmens. Darüber hinaus gibt es etliche Staaten, die es mit den Waffenexporten nicht so eng sehen. Geht es zudem nur um so relativ kleine, unkomplizierte und überall verfügbare Dinge wie Maschinengewehre, bleibt die Kontrolle ein frommer Wunsch. Einzelteile zerlegter Waffen lassen sich in einem Umfeld versenden, daß jeder Zöllner der Welt den auf dem Papier angegebenen Verwendungszweck als Ersatzteile für Industrienähmaschinen anstandslos schluckt. Die Empfänger werden damit leben können, daß die Teile nicht Nato-oliv lackiert sind, keine BW-Teilenummer tragen und kein Logo eines etablierten Waffenproduzenten darauf prangt. Zur Not reichen zur Waffenproduktion handelsübliche Halbzeuge und Maschinen, wie sie in jeder besseren Schlosserei vorhanden sind, von der man annimmt, daß sie nur Traktoren instand setzt.
Gruß
Wolfgang