Kanarienvögel

Liebe/-r Experte/-in,
ich habe mal wieder eine Frage zu meinen beiden kanarien. Den ein oder anderen habe ich wahrscheinlich bereits dazu konsultiert und ihr kennt „Gerd“ und „Frau Schmidt“ bereits :wink:
Also diesmal habe ich folgende Fragen:

  1. Der Sommer ist vorbei und der Herbst kommt sicher in langsamen aber sicheren Schritten. Überall stehen Bäume und Sträucher mit prallen Beeren umher. Dürfen Kanarien davon naschen? Speziell von den sogenannten Vogelbeeren oder auch Eberesche genannt? Und was kann ich den beiden noch leckeres aus der Herbstnatur anbieten?
  2. Gerd hinkt. Also seit geraumer Zeit beobachte ich bei Gerd, dass er das eine Bein schont und ständigt nur auf einem sitzt oder steht, auch beim Fressen. Folglich ist das nicht normal, oder? Es ist der Fuss an dem sein Ring steckt. Gerd ist jetzt ungefähr 6 Jahre alt, schätze ich. Ich bekam Ihn mit 3,5 oder 4 Jahren und er hat schon immer so „trockene und schuppige“ Haut an den Beinen? Kann das hinken davon kommen? Oder drückt Ihm einfach der Fuss/Ring? Kann ich was gegen seine Schuppen tun? Versuche die beiden so gesund und abwechslungsreich wie möglich zu ernähren, sie leben in einer Zimmervoliere und haben ab und an (meist Sonntags oder wenn ich generell frei hab) Freiflug. Ich habe letztens auch extra neue dickere Äste eingebaut. Haselnuss und Kirsche, natürlich verschieden dick. Aber gegen Hinkehannahumpelbein hat es nix gebracht.
  3. Die beiden sollen jetzt noch Gesellschaft von Kanarien „Nummer 3“ bekommen. Jetzt hab ich also bereits ein Männchen und ein Weibchen, habe gehört/gelesen dass ich dazu nur noch ein Weibchen setzen soll. Stimmt das? Ist sonst mit zuviel Zoff zu rechnen? Unser „Traumvogel“ soll ein weisser mit strubbeliger Haube sein und gern braune Flecken haben. Haben die einen speziellen Namen? Wo findet man eigentlich gute Züchter? Wohne in der Bodenseeregion und würd gern nen Vogel vom Profi haben wollen. Denn leider musste ich mir in Zoohandlungen doch tatsächlich schon sagen lassen, dass „Vögel heutzutage doch wirklich out sind“, ich fand das eine bodenlose frechheit! Soll ich mir lieber einen Exoten des Tierreiches kaufen, dem ich keinesfalls ein artgerechtes Zuhause bieten kann? Egal diese Zoohandlung werd ich wohl prinzipiell meiden!!! Aber vielleicht habt Ihr eine Ahnung und könnt mir vielleicht ein Forum nennen wo sich wahre Vogelfreunde befinden und wo man auch den ein oder anderen Züchter findet.

Ich danke euch schon mal recht herzlich für eure Aufmerksamkeit und natürlich für eure Antworten.

Ganz liebe Grüsse vom Bodensee! Susi

Liebe/-r Experte/-in,
ich habe mal wieder eine Frage zu meinen beiden kanarien. Den
ein oder anderen habe ich wahrscheinlich bereits dazu
konsultiert und ihr kennt „Gerd“ und „Frau Schmidt“ bereits
:wink:
Also diesmal habe ich folgende Fragen:

  1. Der Sommer ist vorbei und der Herbst kommt sicher in
    langsamen aber sicheren Schritten. Überall stehen Bäume und
    Sträucher mit prallen Beeren umher. Dürfen Kanarien davon
    naschen? Speziell von den sogenannten Vogelbeeren oder auch
    Eberesche genannt? Und was kann ich den beiden noch leckeres
    aus der Herbstnatur anbieten?
  • Zu dieser Frage kann ich nicht viel sagen ich wäre mit sowas immer vorsichtig. Aber ich denke Himbeeren oder Heidelbeeren dürften keine Probleme geben.
  1. Gerd hinkt. Also seit geraumer Zeit beobachte ich bei Gerd,
    dass er das eine Bein schont und ständigt nur auf einem sitzt
    oder steht, auch beim Fressen. Folglich ist das nicht normal,
    oder? Es ist der Fuss an dem sein Ring steckt. Gerd ist jetzt
    ungefähr 6 Jahre alt, schätze ich. Ich bekam Ihn mit 3,5 oder
    4 Jahren und er hat schon immer so „trockene und schuppige“
    Haut an den Beinen? Kann das hinken davon kommen? Oder drückt
    Ihm einfach der Fuss/Ring? Kann ich was gegen seine Schuppen
    tun? Versuche die beiden so gesund und abwechslungsreich wie
    möglich zu ernähren, sie leben in einer Zimmervoliere und
    haben ab und an (meist Sonntags oder wenn ich generell frei
    hab) Freiflug. Ich habe letztens auch extra neue dickere Äste
    eingebaut. Haselnuss und Kirsche, natürlich verschieden dick.
    Aber gegen Hinkehannahumpelbein hat es nix gebracht.
  • Das Hinken kann tatsächlich auch von den Hornschuppen kommen, dass die Gerd ganz einfach weh tun und direkt auf das Füßchen drückt. Auch könnte es tatsächlich sein, dass der Ring zu eng geworden ist. Die Hornschuppen kann man sehr gut mit Vaseline oder einfach mit etwas Olivenöl behandlen. Die Füßchen dünn mit Vaseline oder Olivenöl einschmieren, dann lösen sich die Hornschuppen.
  1. Die beiden sollen jetzt noch Gesellschaft von Kanarien
    „Nummer 3“ bekommen. Jetzt hab ich also bereits ein Männchen
    und ein Weibchen, habe gehört/gelesen dass ich dazu nur noch
    ein Weibchen setzen soll. Stimmt das? Ist sonst mit zuviel
    Zoff zu rechnen? Unser „Traumvogel“ soll ein weisser mit
    strubbeliger Haube sein und gern braune Flecken haben. Haben
    die einen speziellen Namen? Wo findet man eigentlich gute
    Züchter? Wohne in der Bodenseeregion und würd gern nen Vogel
    vom Profi haben wollen. Denn leider musste ich mir in
    Zoohandlungen doch tatsächlich schon sagen lassen, dass „Vögel
    heutzutage doch wirklich out sind“, ich fand das eine
    bodenlose frechheit! Soll ich mir lieber einen Exoten des
    Tierreiches kaufen, dem ich keinesfalls ein artgerechtes
    Zuhause bieten kann? Egal diese Zoohandlung werd ich wohl
    prinzipiell meiden!!! Aber vielleicht habt Ihr eine Ahnung und
    könnt mir vielleicht ein Forum nennen wo sich wahre
    Vogelfreunde befinden und wo man auch den ein oder anderen
    Züchter findet.

Ja, in der Tat gibt es dann im Frührjahr heftige Revierkämpfe. Aber auch unter den Weibchen kann es dann beim Nesterbau zu Zoff um den Brutplatz kommen. Den Vogel denn du meinst nennt man Deutsche Haube. Es gibt da allerding nochmals viele andere Arten die mit besonders ausgeprägter Haube heißen Corona. Ich kann dir das Vogelforum (www.vogelforum.de) empfehlen in dem ich selbst auch Mitglied bin, hier findest du evtl. auch einen Züchter aus deiner Gegend.

Ich hoffe ich konnte zumindest ein bißchen helfen und grüße dich aus München.

Petra

Hi Susi,

schnell eine Frage: Benötigst Du auf Deine Anfrage vom 03.09.2009 noch eine Antwort? Oder haben sich in der Zwischenzeit alle Unklarheiten erhellt?

Es tut mir leid, dass ich mich heute erst bei Dir melden kann. Vorher/Früher ging es aber aus privaten Gründen nicht. Solltest Du also noch Antworten
benötigen, stehe ich Dir jetzt gerne zur Verfügung.

Grüße aus Essen, Klaus

PS Du kannst mir gerne wieder an meine normale Mailadresse: [email protected] schreiben. …

hallo Klaus :wink:

Ja gerne würd ich deinen Expertenrat entgegen nehmen, Mummer drei haben wir noch nicht gekauft. Es ergab sich einfach noch nix spezielles. Und gerade was so der Herbst an Leckereien so bietet würde mich interessieren. Ich bin ja viel mit mein Sohn unterwegs und wir nehmen gern für die beiden was mit. Gras oder Löwenzahn mögen die beiden aber nicht. Gerd hinkt zur Zeit nicht mehr, vielleicht hat das tatsächlich auch was mit den Stangen zu tun gehabt. wer weiss. Ich hab mir jedoch vorgenommen, wenn ich Ihn mal zu greifen bekomme, will ich den Ring entfernen, denn der stört scheinbar durch seine trockenen Beine etwas. Also es hat sich nix entzündet oder so. Und ich denke dass der Ring eh nicht so wichtig ist. Wenn die mal wegfliegen, sind sie sowieso für immer weg. Den bringt ja bestimmt keiner zurück. Ausser Nachbars Katze :wink: aber dann ist er eh nimmer zu gebrauchen.

Viele Grüsse nach Essen!!

Susi

Hallo Susi! :wink:

Danke für Deine Rückmeldung, über die ich mich gefreut habe.

Vielleicht erinnerst Du Dich an mich. Wir hatten vor längerer Zeit schon einmal Kontakt. Der ist bei mir persönlich allerdings nur noch im Kopf vorhanden. Die Platte, auf der die Schreiben liegen, steckt noch in meiner alten Kiste drin. Aber egal. …

Der Kauf der Nummer Drei steht also noch aus. Deine Anfrage vom 03.09.2009 sagt mir, dass Du wohl einen sogenannten Kanarienvogel vom Typ: „Deutsche Haube“ in Weiß und wenn möglich mit braunen Flecken suchst. In Weiß gibt es zwei unterschiedliche Formen: Dominat- und Rezessivweiß. Die unterscheiden sich vor allem in der Art ihrer Haltung. Zusätzliche Unterscheidungsmerkmale sind, dass der Dominatvogel - meist gelbe oder rote - Farbreste im Gefieder hat. Der Rezessive ist rein weiß. Aber, es gibt in Deutschland eigentlich kaum Rezessivweiße, schon gar keine Deutschen Hauben. Zur Sicherheit würde ich den betreffenden Züchter aber einfach mal fragen, welche Tiere er zieht. Dann wird der Dir auch sagen, ob Du evtl. - bei einem Rezessiven - Vitamin-A Präparate zu füttern musst. Denke ich aber - wie gesagt - nicht.

Tiere kannst Du am besten auf Vogelschauen (Orts- bzw. Verbandsschauen) kaufen. Die beginnen meist Enden Oktober bzw. im kommenden Monat und gehen etwa bis knapp vor Weihnachten. Abgesehen von den richtig großen Schauen (z.B. Deutsche- und Weltmeisterschaften), die auch noch im jeweils kommenden Jahr stattfinden. Ich denke, Du solltest Dich im Fall der Fälle einmal bei der AZ bzw. beim DKB schlau machen. Die jeweiligen Seiten habe ich Dir schon mal raus gesucht. Hier die Direktlinks:

Vereinigung für Artenschutz, Vogelhaltung und Vogelzucht (AZ) e.V.
http://www.azvogelzucht.de/

Auf Termine klicken.

Dann kommst Du auf die Seite Schauterminkalender: http://www.azvogelzucht.de/

Die AZ bietet auch ein/e Forum/Börse, wo Du vielleicht zusätzlich einmal nach entsprechenden Schauterminen in Deiner Nähe fragen kannst. In wie weit das möglich ist, ohne AZ-Mitglied zu sein, müsstest Du nachsehen.

Deutscher Kanarien- und Vogelzüchter-Bund e.V.
http://www.dkb-online.de/

Hier auch auf Termine klicken.

Dann kommst Du auf den Veranstaltungskalender: http://www.dkb-online.de/tinc?key=MocRYDoO&formname=…

Auch der DKB hat auf seiner Seite unter dem Menüpunkt: Forum eine Möglichkeit, sich zu Wort zu melden. Ob das hier ohne Vereinsmitgliedschaft klappt, weiß ich ebenfalls nicht.

So, nun weiter im Text: An Beeren aus der freien Natur kannst Du so weit alles geben, was Du findest. Wie ich schon einmal sagte, sind Kanarien Allesfresser. Und was sie nicht mögen, lassen sie bekanntlich eh einfach liegen! Getreu dem alten Sprichwort: „Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht.“*g* Probieren geht hier halt über Studieren.

Vogelbeeren sind auf jeden Fall bestens geeignet. Weiß-/Rotdorn genauso. Jeweils einen oder mehrere passende Äste in der richtigen Länge abschneiden und in den Käfig oder die Voliere hängen. Wichtig ist aber, dass Du UNBEDINGT die Zweige z.B. mit der Brause abspülst, also von eventuellen Anhaftungen (Belastungen in Form von Insektiziden usw.) befreist! Du willst ja nicht, dass Deine Jungs ins Gras beißen.

Wenn Deine Tiere keinen Löwenzahn fressen, liegt das übrigens mit einiger Sicherheit daran, dass der Züchter es seinen Vögeln nie angeboten hat. Sie sind dieses Grünzeug also nicht gewöhnt. Und die Jungs an was zu gewöhnen, ist oftmals gar nicht so leicht. Manchmal gar unmöglich! Hast Du es auch einmal mit den Blüten (Blumen) vom Löwenzahn und nicht nur mit den grünen Blättern versucht?

Zum „Hinkefuß“: Deine Idee ist schon sehr gut. Du solltest Gerd wirklich einmal einfangen und Dir seinen Fuß genau ansehen. Es kann - nach Deiner Schilderung - durchaus sein, dass sein Ring fest sitzt. Ist das der Fall, muss das Ding schnell vom Fuß runter. Ist der - meist bunte, farbige - Ring offen, kannst Du ihn leicht mit den Händen (Fingernägeln) aufbiegen und abnehmen. Ist der in der Regel silberne Ring geschlossen, musst Du eine kleine, dünne Schere nehmen, ihn von unten nach oben vorsichtig(!!) durch- und damit abschneiden und danach einfach aufbiegen und abnehmen. Das geht in der Regel recht leicht, weil die Ringe aus weichem Alu sind. Pass nur auf, dass Du den Fuß von Gerd heil lässt!

Wäre meine Vermutung richtig und würde der Ring fest sitzen, schnürt er den Fuß ab. Das würde bedeuten, dass Gerd früher oder später seinen Fuß verliert, weil der dann ja nicht mehr (richtig) durchblutet wird.

Der Ring dient nebenbei nur als Urkunde für den jeweiligen Züchter, wenn der mit seinem Tier eine Schau (Ausstellung) besucht und damit u.a. den Besitz des Tieres nachweisen kann. Deine Vermutung, dass der Ring eh nicht wichtig ist, ist also vollkommen richtig.

Möglich ist es übrigens auch, dass sich Gerd beim Anflug an eine Stange verletzt hat. Er ist dann mit seinem Fuß vielleicht falsch aufgekommen und statt sanft aufzusetzen, hart auf die Stange aufgeschlagen. Dann hat er sich eine Prellung geholt. Die geht aber in der Regel in wenigen Tagen wieder von selbst weg.

Gegen die stark schuppigen Beine kannst Du den Jungen mit normaler Vaseline behandeln. Dazu nimm ihn in die Hand, lass seine beiden Beine zwischen kleinem Finger und Ringfinger herauskommen und salbe ihm mit den Fingern Deiner anderen Hand die Beine ein. Aber nicht zu viel Vaseline nehmen! Gerd will nach der Behandlung ja kein vor Fett triefendes Gefieder haben und noch laufen, hüpfen und stehen können.:wink:) Ach ja: Wenn Sand an den Füßen hängen bleibt, macht das nichts. Notfalls kann übrigens natürlich auch Dein Sohn die Füße salben, während Du den Vogel in der Hand hälst.

Zur Dauer der Behandlung kann man nichts Generelles sagen. Das richtet sich immer nach dem (Härte-)Grad der Beschuppung. Aber so bald die Füße sichtbar glatter, geschmeidiger, normal aussehend sind, sollte es genug sein. Ich würde in angemessenen Abständen, so bald die Salbe weg, sichtbar eingezogen ist, also etwa nach zwei, drei Tagen, insgesamt so ca. zwei, drei Mal salben.

Die übermäßige Beschuppung kann/könnte außerdem auch von Milbenbefall (Grabmilben) kommen. Macht aber nichts, denn auch in dem Fall hilft die Vaselinetherapie! Sie verschließt die Luftlöcher der Milben, die Milbengänge. Die „lieben“ Tierchen müssen ersticken und sterben ab.

So, ich denke, es reicht erst einmal. Drum mach ich an dieser Stelle Schluss. Solltest Du trotzdem noch weitere Fragen haben, dann frag. Ich antworte Dir gerne.

Jetzt wünsche ich Dir, Deinem Jungen und den Tieren ein hoffentlich sonniges Wochenende. Hier pladdert es im Moment vom Himmel, dass es eine wahre Freude ist. Ach ja, solltet Ihr zufällig Fußballfans sein, dann wünsche ich Euch nachher noch ein tolles WM-Qualifikationsspiel. :wink:)

Viele liebe Grüße an den Bodensee,

Klaus

Hallo Klaus!!!

Ich bins mal wieder, die Susi vom Bodensee.
Diesmal gibt es leider keine guten Nachrichten von meinen Kanarien :frowning:
Gerd mein schöner oranger Kanarienvogel ist tot. Er hatte ja dieses Hinkebein, was übrigens wirklich von seinem Ring kam, ich habe die Füsslein immermal eingecremt und es wurde auch bissl besser. Da meine zwei überhaupt kein bissl zahm sind, war es echt ein Akt den Vogel jedesmal zu fangen. Den Ring habe ich mir jedoch nie getraut abzuschneiden, die dünnen Beine, der Ring, ich und ne Schere? Boar da hatte ich Schiss dass ich was falsches abschneide. Also hab ichs gelassen und als Gerd nicht mehr humpelte liess ich auch das cremen. das ging lange Monate gut und ich hab mich auch kaum noch drum gekümmert, leider aber auch nicht genauer hingeschaut… wie gesagt leider, sonst wär mir aufgefallen dass der Ring langsam aber sicher einwächst. Im Sommer begann dann Gerd wieder mit humpeln… Inzwischen habe ich noch ein Katzenbaby adoptiert, denn die Besitzer wollten es sonst im Rhein das Schwimmen lernen…Naja als ich mit Rex(katze) beim Dok war, hab ich gleich mal wegen Gerds Fuss gefragt, Ärztin meinte bitte sofort her kommen, kann sein dass der Ring schon zu stark eingewachsen ist. Ich voller Panik heim, Gerd geholt und ab zum Dok und es war so, der Ring war eingewachsen und beim entfernen hing leider der Fuss mit dran, also der Fuss war noch am sogenannten seidenen Faden fest. Die Ärztin und Ihre Assistenten haben um Gerds Leben gekämpft, und Gerd mein alter Kämpfer hat es gut überstanden. Er hat nen Verband am Fuss gehabt, unglaublich, nun hiess es warten und hoffen dass der Fuss überlebt, sah anfangs au gut aus, doch nach 6Tagen war der Fuss nur noch grau und tot. WIr haben uns dann entschieden, den Fuss zu ambutieren,da Gerd ja auch erst sieben Jahre alt war und durchaus mit einen Fuss gut leben kann. Was soll ich sagen? Operation gelungen, Patient tot. Leider hat er die Narkose nicht überstanden… jetzt ruht er in Frieden im Garten. Frau Schmidt gibt es aber noch :smile:
Und auch sie macht mir grad bissl Sorgen. Da ich ja eine Mieze hab (ja ich weiss, Katze und Vogel,schlechte Kombi) muss ich immer gut aufpassen und mein junger Kater hat wirklich gut gelernt, dass der Käfig inkl. Frau Schmidt (die übrigens ein Mann ist) ein absolutes Tabu ist. Nur war ich paar Tage weg gefahren und Rex wurde von Freunden ehütet, somit war er nachts allein mit Schmidtie. Ich kam also zurück und Rex hatte scheinbar den Kanarien solange im Käfig traktiert, dass der fast alle seine Schwungfedern vor Panik raus gerissen hatte. Rex war paar Tage nicht mehr mein Freund. Frau Schmidt hat alles sehr gut überstanden, ist fit und piepst munter umher, nur kann sie nicht mehr fliegen. Ich habe Ihren Käfig umgestaltet und viel mehr Stäbe rein gemacht, damit sie von Stange zu Stange hüpfen kann. Jetzt meine Frage, wachsen die Federn wieder vollkommen nach? Muss ich jetzt wo er sich auf die „Produktion“ seiner neuen Federn konzentriert was in der Ern#hrung beachten?
Rex muss jetzt hauptsächlich im Garten leben, bzw. hat er keine Möglichkeit mehr Frau Schmidt zu ärgern. Daraus habe ich gelernt. Und ich bereue es sooo schrecklich sehr dass ich die Situation so völlig unterschätzt hatte. Naja jetzt muss ich damit umgehen können. Ich hoffe nur Dass Schmidtie alles gut übersteht.

Liebe Grüsse vom Bodensee!!!
Susi

Hallöchen, liebe Susi,

zunächst danke für Deine Mail und Entschuldigung für meine verzögerte Antwort.

Schade, das Dein Gerd gestorben ist. Sieben Jahre sind für einen Kanarienvogel aber keine schlechte Lebenszeit. Damit könnte ich an Deiner Stelle gut leben.

Also, so ganz kann ich die Behandlung Deiner Tierärztin nicht verstehen. Ich frage mich, wo in Gottes Namen die Probleme hatte, einen Ring von einem Kanarienfuß zu abzuschneiden? Das ist doch kein Ding! Übrigens war der Ring mit Sicherheit nicht eingewachsen. So dick wird kein Kanarienbein. Zumal der Vogel ja schon erwachsen, also ausgewachsen war als das Problem auftragt. Die von Dir geschilderte Schwierigkeit entstand folgendermaßen: Der Kanarienfuß, das Bein, hat Schuppen. Die setzen sich unter dem Ring fest. Können also nicht - wie es normal wäre - abgestoßen werden. Das kommt daher, weil der Ring tief unten auf dem Fuß aufliegt. Mit der Zeit wird die Schuppenansammlung mehr und mehr. Sie verklumpt. Wird bombenfest. Und schnürt so den Fuß langsam ab. Der Vogel beginnt zu hinken. Später stirbt der Fuß dann von selbst ab.

In den Anfängen meiner Züchterlaufbahn hatte ich auch einmal solch ein Tier. Der Ring war wie fest geklebt. Abschneiden mit einer normalen kleinen Schere - z.B. mit einem filigranen Hautscherchen - klappte nicht. Nebenbei: Es gibt spezielle Ringscheren. Die kann man im Fachhandel kaufen. Eine Veterinärin sollte solch eine Spezialschere besitzen. Damals musste ich mit einer dünnen Nähnadel vorsichtigst(!) die fest sitzenden Schuppen zwischen Bein und Ring raus kratzen. Erst so konnte ich nach vielem Hin und Her mit dem Scherchen richtig ansetzen und den Ring abschneiden. Das war ein reichlich kniffliges Unterfangen. Da gehört dann schon echtes Fingerspitzengefühl zu, um Erfolg zu haben.

Hängt der Fuß - warum auch immer - erst einmal nur noch an einem Fädchen, kann man ihn gleich abschneiden. Das tut dem Tier nicht mehr weh. Wird der Stumpf dann richtig behandelt, heilt er recht schnell. Der Vogel kann mit dem verbliebenen Bein gut leben und alt werden. Sollte zur Sicherheit aber im Käfig bleiben und keinen Freiflug mehr bekommen.

Wenn Du zum eincremen Vaseline genommen hast, weicht die mit der Zeit die verklumpten, festen Schuppen auf, macht sie weich und geschmeidig. Baden in Kamillentee (das ist aber recht umständlich!) würde die Sache unterstützen. Oft aber nicht immer, kann man dann den Ring sacht bewegen, ihn hoch schieben, vorsichtig die Schuppenverklumpung entfernen und mit Vaseline nachbehandeln. Eventuelle Blutungen würde man vor der „Salbung“ mit Claudenwatte aus der Apotheke behandeln. Mit dieser Watte kann man nebenbei alle Arten von Blutungen bei Mensch und Tier zum Stillstand bringen! Ausgenommen davon ist selbstverständlich starker, schlimmer Blutverlust. So etwas muss natürlich ein Arzt behandeln.

Leider helfen Dir bzw. Gerd diese Erkenntnisse nun nicht mehr. Aber vielleicht habe ich Dir ja eine Anregung fürs nächste Mal gegeben.

Man sollte die Rex(katzen)-Besitzer mal in den Rhein schmeißen. Vielleicht lernen sie dann auch Schwimmen. Ich bin ein absoluter Katzenfreund. Und ich kann so was rein gar nicht verstehen! Mein vorletztes Katzi ist vor knapp über einem Jahr gestorben. Würde ich an dieser Stelle beginnen, über unser gemeinsames Leben zu berichten, würde ich ein Buch schreiben. Darum lass ich es. Die Nachfolgerin - ein sogenanntes Glückskatzi (Europäisch Kurzhaar) mit mindestens vier Farben - liebe ich aus ganzem Herzen. Und sie erwidert diese Liebe. Wie singt mein Landsmann André Heller in seinem Lied: „Wia mei Herzschlog ghörst zu mir. …“.

Na, da hatte „Frau“ Schmidt ja ne Menge Glück! Noch mal Schwein gehabt, würde ich sagen. Ach, Katzen und Vögel, das geht schon. Es ist meiner Meinung nach nicht der Vogel, der eine Katze aufregt. Es ist einfach das sich bewegende Lebewesen. Wie die Maus. Die muss man so lange traktieren, bis sie tot ist. Und selbst dann kann, nein, man muss dann damit noch spielen. Als ich meine Vögel noch hatte, gab es durch Unachtsamkeit auch Verluste.

So hatte ich einmal die Volierentüre nicht richtig gesichert. Am anderen Morgen lag ein Teil der Jungs fein säuberlich auf dem Boden aufgereiht. Der erste hatte keinen Kopf mehr. Die anderen waren nur tot. Gemordet um des Tötens willen. Danach sind meine Katzis nur hin und wieder gegen das Gitter gesprungen. Und zwar dann, wenn einer meiner Jungs scheinbar greifbar war. Verluste gab es, wenn z.B. einer seine mutmaßliche Freiheit suchte. War ich dann nicht schnell genug zur Stelle, war er tot - logisch.

Ich denke, es ist gut, dass Rex nun hauptsächlich im Garten lebt. Da hat er genug Ablenkungen. Und, je älter er/sie wird, desto mehr wird er/sie sich an Schmidtie gewöhnen, je uninteressanter wird der Hüpfer. Wobei man natürlich berechnen muss, dass „Frau“ Schmidt auch nicht ewig lebt. Aber vielleicht gibt es dann sogar einen oder mehrere Nachfolger. Vögel zu halten ist ja was Schönes. …

Was nun die Federn von Schmidtie angeht, erneuert er die während seiner Mauser (im Sommer) natürlich komplett. Nur Jungvögel wechseln im ersten Jahr nicht das Großgefieder. Nach der Mauser sieht er wieder so schön und vollständig aus, wie vorher. Wobei es sein kann, dass mit voranschreitendem Alter das Gefieder unansehnlicher (stumpfer, struppiger, lückenhafter. …) werden kann.

In der Mauser füttert man weiter die normale Kanarienmischung (Körnerfutter). Wie ich vor langer Zeit schon mal schrieb, kann man daraus leicht Keimfutter herstellen. Das ist dann gehaltvoller, vitaminreicher. Baden sollten die Tiere in dieser Zeit natürlich weiterhin täglich können. Ab und an ein hart gekochtes, in der Mitte durchgeschnittenes Ei (so wie es ist, also noch in der Schale) ist gut. Das so zu machen ist leichter und schneller als Eifutter herzustellen. Also für den Liebhaber eine Arbeitserleichterung. Der Züchter wird für seine Tiere natürlich selbst Eifutter bereiten. Darüber hinaus gibt man unterschiedliches Grünzeug (Salat, Obst, Wildkräuter usw.). Ich sag ja immer, dass Kanarien Allesfresser sind. Sie müssen nur an die unterschiedlichen Essenswaren gewöhnt werden. Klar gibt es trotz allem Ausnahmen! Grünzeug ist der Vogelgesundheit förderlich und gehört darum eh zu einer gesunden Ernährung und sollte darum täglich gereicht werden.

Übrigens hatte bei mir einmal eine Urlaubsvertretung so gut wie alle meine Jungs eingehen lassen. Zu wenig Futter. Die sind elendig verhungert. Ein paar Tiere konnte ich aus der Ferne retten, indem ich per SMS die Eilanweisung gab: Füttern, füttern, füttern! Der Anblick, der sich mir nach meiner Rückkehr bot, war aber dennoch extrem schrecklich!!

Na gut, dann hoffe ich, Dir ein paar nützliche Tipps gegeben zu haben. Mein Katzi und ich wünsche Dir, Deiner Familie und Deinen Tieren eine besinnliche Adventzeit und ein ruhiges Weihnachtsfest.

Liebe Grüße an den Bodensee und tschüssi aus Essen,
Klaus