Hi,
na, dann wollen wir mal. Und eines vorneweg, wenn Du Dich während Deiner Ausbildung ähnlich begriffsstutzig angestellt hast wie hier in diesem Thread, dann würde ich sagen: sei gottfroh um das Zeugnis
Frau X, geboren am XXX in XXX, ist entsprechend dem Berufsbild
und der Ausbildungsordnung vom xxxx bis zum xxx zur
Zahnmedizinischen Fachangestellten ausgebildet worden.
Zu dem Einleitungssatz soll noch jemand anderes was sagen - da bin ich unsicher
Wir
sind eine Universitätszahnklink und bilden deben Studierenden
der Zahmedizin jährlich rund 27 Auszubildende für den Beruf
der Zahnmedizinischen Fachangestellten aus.
Es wimmelt in diesem Zeugnis nur so von Tippfehlern, wenn die nicht Dir beim Abtippen passiert sind _müssen_ die raus. Lass zu diesem Zweck das Zeugnis von jemandem korrektur lesen, der sattelfest in der Rechtschreibung ist.
Frau X wurde durch
planmäßige Unterweisung sowie praktische Beschäftigung mit
allen vorkommenden Arbeiten eine Ausbildung nach dem
Berufsbild der Zahnmedizinischen Fachangestellten vermittelt.
Der Satz beginnt anders als er Kartoffel. Will sagen: am besten ersetzt man „vermittelt“ durch „vertraut gemacht“
Sie durchlief folgende Abteilungen: Parandontologie,
Konservierende und präventive Zahnheilkunde, Poliklinik der
Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Patientenmanagement und
Leistungsabrechnung, Oralchirurgie und Zahnärztliche
Poliklinik, zentrale Röntegenabteilung, Kinderzahnheilkunde,
Kieferchirurgie sowie die Zahnärztliche Prothetik.
Stimmt das? Fehlen da welche? Ist das mit der Gross- und Kleinschreibung heutzutage so korrekt?
Während
ihrer Ausbildung besuchte Frau X die Berufsschule und den
ergänzenden Unterricht in unserem Betrieb.Zusätzlich zum
Ausbildungsnachweis wurde ein internes Testatheft zur
Sicherung des Ausbildungserfolgs geführt.
Also in meinen Augen hat dieser Satz im Zeugnis nix zu suchen.
Sie hat die internen
Schulungsveranstaltungen des UK ZU (müsste dieses nicht ZUR
heißen ???)Arbeitssicherheit, Brandschutz,Datenschutz,
Krankenhaushygiene und Umgang mit Krankenhausaubfällen
regelmäßig absolviert.
Keine Abkürzungen. Weitere „fachliche“ Schulungen oder so hast nicht besucht? Also sowas wie „Anrühren von Composite x“ oder „Feilen von Goldkronen“ oder so?
Frau X zeigte eine hohe Lernbereitschaft und war den
Beanspruchungen und Belastungen, welche die praktische
Tätigkeit im Berufsfeld Zahnmedizinische Fachangestellte mit
sich bringt gut gewachsen.
Richtig böser Satz. „Bereitschaft“ ohne konkrete Erfolge heisst „Sie wollte, aber konnte nicht“. Zweites Foul: „gut gewachsen“ = „zumindest manchmal, ganz oft aber nicht“. Besser wäre „stets (sehr) gut gewachsen“.
Sie beherrscht alle wesentlichen
Fertigkeiten und Kenntnisse einer Zahnmedizinischen
Fachangestellten.
Zumindest prinzipiell - aber keinesfalls „gut“ oder gar „sehr gut“.
Frau X wurde von den Ausbildungsabteilungen
wegen ihrer zuverlässigen Lern- und Arbeitsweise und ihrer
Mitarbeit geschätzt.
Auch hier wieder „ihrer Mitarbeit“ nicht etwa „jederzeit (sehr) guten Mitarbeit“.
Praktisches Arbeiten verrichtete Frau X
stets in guter Qualität sorgfältig und dennoch flexibel und
zügig.
Tippfehler „Praktisches“
Arbeitsmenge und Arbeitstempo lagen beim Praktischen
Arbeiten stets über den Erwartungen an Auszubildende.
Also schnell warste wohl.
Frau X hat während der gesamten Ausbildungszeit unsere
Erwartungen in jeder Hinsicht und in guter Weise erfüllt.
Wobei natürlich offen ist, wie hoch deren Erwartungen eigentlich waren
Ihr
Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Ausbildern, Mitarbeitern und
Mit-Auszubildenden war stets einwandfrei.
Lasen sich diese „Mitarbeiter“ eigentlich nicht endlich mal ausrotten? „Mitarbeiter“ sind Menschen, denen Du fachlich und disziplinarisch vorgesetzt bist - bei Azubienen eher selten der Fall. Gemeint sind möglicherweise „Kollegen“
Auch ihr Verhalten gegenüber unseren Patienten war stets
vorbildlich.
Auauau, da muss mehr dazu, denn das ist ja das A und O in diesem Job (gerade bei nem Zahnarzt, wo kaum ein Patient frohgemut hinkommt)!
Sie fügte sich als höfliche Auszubildende stets
gut in die wechselnden Abteilungen und Arbeitsgruppen ein.
Na immerhin hat sie keinen Unfrieden gestiftet.
Frau X hat die Abschlussprüfung vor der Landeszahnärztekammer
Hessen am xxxx mit der Gesamtnote „gut“ (2,35) abgelegt und
somit ihre Ausbildung mit gutem Erfolg abgeschlossen. Sie
verlässt uns mit Abschluss der Ausbildung. Da wir über Bedarf
ausgebildet haben, können wir nicht alle Auszubildenen in ein
Arbeitsverhältnis übernehmen.
DAS ist natürlich das echte KO-Kriterium: Du warst also nicht unter den besten Azubis Deines Jahrgangs.
Wie danken Frau X für die gute
und angenehme Zusammenarbeit während der Ausbildungszeit. Für
Ihre berufliche Zukunft und für ihr persönliches Wohlergehen
wünschen wir Frau X alle (hier ist ein Schreibfehler, dieser
muss doch korrigiert werden zu ALLES oder ? ) Gute und viel
Erfolg.
Auch hier wieder: „persönliches Wohlergehen“ - das klingt so nach „Moment Chef, ich rühr die Füllung gleich an, muss nur noch kurz meine Fingernägel lackieren und mich kurz hinlegen.“
Auffallend auch, dass der viele Erfolg nicht „weiterhin“ gewünscht wird und somit die Interpretation in „dann endlich mal“ offen lässt.
Unterschrieben wurde das Zeugnis von Ausbilder und Gf.
Direktor und Referat Ausbildung ZFA
Sollte zu Datum der Abschlussprüfung sein, auch nicht 3 Tage später.
Will sagen:
- Du musst diese Formfehler (Tippfehler, Datum) ändern lassen
- das Zeugnis lässt durchklingen „Sie ist ja nett und will ja - aber sie kriegt halt nix hin und guckt auch erstmal, dass sie nicht zu viel schaffen muss“
Was also tun?
ad 1) das ist klar, Fehler anstreichen um Änderung bitten
ad 2) das ist schwieriger: ich würde mir von nem Anwalt die ärgsten Klopse rausmachen lassen - allerdings wäre ein „superduper“-Zeugnis mit anschliessender Nicht-Übernahme auch unglaubwürdig. Hier ist also echt Augenmaß gefragt.
*wink* und viel Erfolg (also auch weiterhin *fg*)
Petzi