Für mich als Schweizer war es auch schwierig, das deutsche R zu lernen. Es ist mir erst im Laientheater gelungen, dank eines deutschen Indendanten, der sich bei uns für eine Saison als Regisseur verpflichtete und uns mit Sprechübungen drillte. Es hilft einfach nur sehr viel Üben. Der Audiorecorder am PC macht es einfach, sich selbst immer wieder anzuhören. Mir haben zwei Dinge besonders geholfen: Erstens Deutsche, die ihren Dialekt ganz ‚überwunden‘ haben und ein perfektes Hochdeutsch haben oder ein Deutsch sprechen, das mir sehr wohlklingend erschien (Stimme aus dem Off, Bühnenschauspieler, etc.). Zweitens solche, die sich bemühen, es aber nicht 100% hinkriegen, und mich stolz machten, wenn ich ihre Herkunft an kaum wahrnehmbaren, winzigen Abweichungen erkannte.
Du kannst das R einmal erzeugen, es halten, und es dann im Mund vor und zurück schieben und mithören und -fühlen, wie es sich verändert.
Weiter kannst Du Dir auch mal die verschiedenen Lautbildungen von R bei Wikipedia anhören: Das deutsche R ist ein ‚uvularer Frikativ‘, also ein Zäpfchen- Reibe laut (der oft nur unvollständig oder angedeutet ist). Das Zungen-R ist ein ‚alveolarer Vibrant‘, also ein Vordergaumen- Triller. In der Schweiz gibt es auch einen uvularen Vibranten, der wie das deutsche R gemacht wird, aber eben als Triller und nicht reibend. Du kannst die Begriffe bei Wiki eingeben. Hier bekommst Du eine spannende Übersicht über alle Artikulationsarten im allgemeinen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Artikulationsort Wenn Du die Grafik gesehen hast, glaubst Du nicht mehr, dass mit Dir was nicht stimmt - es gibt einfach eine Unmenge Möglichkeiten, einen Laut zu bilden, mit allen Zwischenstufen … mein R ist z.B. oft eher velar als uvular …
Ach ja, Frage an Roland: Muss man beim R-Rollen böse gucken oder ist das fakultativ?