Hallo Ulrich,
es wird immer wieder behauptet, die kleinsten Teile der
Materie könnten nur durch Beobachtung beeinflußt werden
(Doppelspalt-Experiment etc).
Das Problem ist, dass eine Beobachtung immer nur über eine Interaktion möglich ist.
Wenn du dir also ein Bild ansiehst, kannst du nur diejenigen Photonen erfassen, welche in dein Auge fallen. Ein Photon welches du aber gesehen hast, kann ich nicht mehr sehen, denn dieses Photon wurde in deinem Auge in einen elektrischen Impuls umgewandelt und ist nicht mehr vorhanden.
Wenn du die Geschwindigkeit eines Balls mit Lichtschranken misst, wird theoretisch der Ball durch den Lichtstrahl abgelenkt. Praktisch ist dieser Effekt aber so klein, dass er nicht gemessen werden kann, weil der Ball eine zu grosse Masse hat, im Verhältnis zu einem Photon.
Wenn du einen Fussball gegen eine Hauswand wirfst, bewegt sich diese nicht. Auch hier sind die Massen sehr unterschiedlich.
Wenn du den Ball aber gegen einen Stuhl wirfst, sieht es anders aus, hier kommen die Massen in ähnlich Grössenordnungen und der Stuhl wird sich durch den Ball bewegen.
In der Quantenwelt hast nun aber umgekehrte Verhältnisse. Da sind die Messwerkzeuge wesentlich grösser als die Objekte welche du messen willst. Somit wird das Objekt schon durch die Beobachtung (Messung) beeinflusst.
Das Problem hat man schon in der Elektrotechnik/Elektronik. Durch jedes Voltmeter fliesst ein kleiner Messstrom, welcher dann in der Schaltung „fehlt“. Bei einem Netzteil oder an der Steckdose spielt das keine Rolle, wenn aber die Schaltung mit kleinen Strömen arbeitet, welche in der Grössenordnung des Messstromes liegen, messe ich totalen misst.
MfG Peter(TOO)