Kann die Quantenwelt tatsächlich durch reine Beobachtung manipuliert werden?

Hallo,

es wird immer wieder behauptet, die kleinsten Teile der Materie könnten nur durch Beobachtung beeinflußt werden (Doppelspalt-Experiment etc).

Für mich klingt das sehr esoterisch. Ist es nicht vielmehr (und ganz einfach) so, dass die Lichtstrahlen, die man für eine Beobachtung braucht, die Teilchen (logischerweise) „manipulieren“?

Ulrich Thomes

Hallo
an sich ist es technisch nicht möglich etwas zu beobachten (=messen) ohne es zu beeinflussen. Wenn wir von wägen auf der Küchenwage sprechen, mag es keinen Sinn machen, diesen Einfluss berechnen zu wollen. Will man sich aber ein Elektron anschauen, und schauen ob es sich gerade an einem bestimmten Ort befindet - wie macht man dass?
Wir haben nur begrenzte möglichkeiten, da ja „lichtwellen“ im Allgemeinen „grösser“ sind als ein Elektron. Und wenn ein Elektron von einer Welle getroffen wird wird es schon beeinflusst. Und da ist der (relative) Einfluss schon viel grösser als bei unserer Küchenwage=)
Ich hoffe ich konnte ein wenig klar machen, was damit gemeint ist.=)
Gruss niemand

wenn ich beobachte verschwindet beim doppelspalt experiment das interferenzmuster übertragen auf mich, wenn ich mich beobachte z.b. beim tanzen bin ich nicht in der welle der harmonie, wenn ich mich beobachtet fühle genauso, erst jenseits der beobachtung löst die begeisterung die glückhormone aus, die die harmonie ermöglichen…  so ist natürlich richtig wenn ich messe, beobachte beeinflusse ich im sinne der kontrolle, und da wird durch erzeugte angst der mensch beeinflusst

Hallo Ulrich,

es wird immer wieder behauptet, die kleinsten Teile der
Materie könnten nur durch Beobachtung beeinflußt werden
(Doppelspalt-Experiment etc).

Das Problem ist, dass eine Beobachtung immer nur über eine Interaktion möglich ist.

Wenn du dir also ein Bild ansiehst, kannst du nur diejenigen Photonen erfassen, welche in dein Auge fallen. Ein Photon welches du aber gesehen hast, kann ich nicht mehr sehen, denn dieses Photon wurde in deinem Auge in einen elektrischen Impuls umgewandelt und ist nicht mehr vorhanden.

Wenn du die Geschwindigkeit eines Balls mit Lichtschranken misst, wird theoretisch der Ball durch den Lichtstrahl abgelenkt. Praktisch ist dieser Effekt aber so klein, dass er nicht gemessen werden kann, weil der Ball eine zu grosse Masse hat, im Verhältnis zu einem Photon.

Wenn du einen Fussball gegen eine Hauswand wirfst, bewegt sich diese nicht. Auch hier sind die Massen sehr unterschiedlich.
Wenn du den Ball aber gegen einen Stuhl wirfst, sieht es anders aus, hier kommen die Massen in ähnlich Grössenordnungen und der Stuhl wird sich durch den Ball bewegen.

In der Quantenwelt hast nun aber umgekehrte Verhältnisse. Da sind die Messwerkzeuge wesentlich grösser als die Objekte welche du messen willst. Somit wird das Objekt schon durch die Beobachtung (Messung) beeinflusst.

Das Problem hat man schon in der Elektrotechnik/Elektronik. Durch jedes Voltmeter fliesst ein kleiner Messstrom, welcher dann in der Schaltung „fehlt“. Bei einem Netzteil oder an der Steckdose spielt das keine Rolle, wenn aber die Schaltung mit kleinen Strömen arbeitet, welche in der Grössenordnung des Messstromes liegen, messe ich totalen misst.

MfG Peter(TOO)

Hallo,

es wird immer wieder behauptet, die kleinsten Teile der
Materie könnten nur durch Beobachtung beeinflußt werden
(Doppelspalt-Experiment etc).

da ist sprachlich nicht klar, was du meinst.
Natürlich können Quanten auch ohne Beobachtung beeinflusst werden,
aber du meist doch wohl, dass ein Quant bei der Beobachtung eben auch beinflusst wird?

Für mich klingt das sehr esoterisch. Ist es nicht vielmehr

Naja, Quantenmechanik ist schon seltsam, aber sicher nicht esoterisch.

(und ganz einfach) so, dass die Lichtstrahlen, die man für
eine Beobachtung braucht, die Teilchen (logischerweise) „manipulieren“?

Was sollen den Lichtstrahlen sein? Und was sollen die „Teilchen“ sein?

  1. Wenn es um die Quanten geht, sind das beim Licht konkret die Photonen.
  2. Photonen selbst sind Quanten, keine „Teilchen“ im makroskopischen Sinne,sondern eben definierte Energieportionen.

Nun kannst du eben ein Photon nicht durch einen Spalt schicken und gleichzeitig davon ein Bild bekommen, weil dazu das Photon ja in dein Auge oder einen Sensor fallen müßte.

Das Doppelspaltexperiment zeigt aber eigentlich nicht primär die Beeinflussung durch die Beobachtung, sondern eher den Dualismus von Welle und Teilchen.
Gruß Uwi

Hi

an sich ist es technisch nicht möglich etwas zu beobachten
(=messen) ohne es zu beeinflussen. Wenn wir von wägen auf der
Küchenwage sprechen, mag es keinen Sinn machen, diesen
Einfluss berechnen zu wollen. Will man sich aber ein Elektron
anschauen, und schauen ob es sich gerade an einem bestimmten
Ort befindet - wie macht man das

Die Unschärfe hat mit dem Messen prinzipiell gar nicht zu tun.

Gruss niemand

Balázs

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Moin,

im Prinzip siehst du das schon richtig: die Messung / Beobachtung des Quantenobjekts bedeutet eine Wechselwirkung mit ihm, und jede Wechselwirkung führt zu Dekohärenz, das heißt, die Superposition der verschiedenen möglichen Zustände wird gestört.

Auf welche Art und Weise das genau geschieht, weiß man (noch) nicht, und ob diese Dekohärenz allmählich oder sprunghaft erfolgt und was die Konsequenz daraus ist, beantworten die verschiedenen Deutungen unterschiedlich.

Gruß

Kubi

Du weißt aber schon, dass das hier das Brett ‚Physik‘ und nicht ‚Esoterik‘ ist? Bei Deinen ‚Erklärungen‘ rollen sich einem Physiker die Fußnägel auf! Und das ganz ohne Beobachtung!

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leider nicht ganz richtig
Hallo,

es wird immer wieder behauptet, die kleinsten Teile der
Materie könnten nur durch Beobachtung beeinflußt werden
(Doppelspalt-Experiment etc).

In der Quantenwelt hast nun aber umgekehrte Verhältnisse. Da
sind die Messwerkzeuge wesentlich grösser als die Objekte
welche du messen willst. Somit wird das Objekt schon durch die
Beobachtung (Messung) beeinflusst.

Das ist leider falsch.
Die Beeinflussung des Objektes durch die Art der Messung hat nichts mit der Unschärfe des Teilchens zu tun. Das Phänomen der Unschärfe ist rein physikalischer Natur und lässt sich selbst durch eine „perfekte“ Messung nicht auflösen.

Kleines Beispiel:
Bei einem Doppelspalt Experiment werden C60 (Buckyballs) auf einen sehr dünnen Spalt geschossen. Die Buckyballs sind so schwer (60C Atome um genau zu sein) dass man eigentlich keine Beeinflussung durch Photonen mehr erwarten kann. Trotzdem werden mit einem Messgerät Interferenzmuster sichtbar.

Erklärung:
Dies lässt sich auf 2 Arten erklären (Welle-Teilchen Dualismus)

  1. Erklärung: Das Teilchen verhält sich wie eine Welle im Meer die auf eine Hafeneinfahrt trifft. Die Welle wird dabei an den Rändern der Kai Mauer gebeugt.
    2.Erklärung: Das Teilchen erfährt durch den sehr dünnen Spalt eine „Einschränkung der Position“ sozusagen eine Messung–> Nach Heisenberg folgt aus dieser relativ genauen „Ortsmessung“ dass das Teilchen einen unbestimmt Impuls hat. http://de.wikipedia.org/wiki/Heisenbergsche_Unsch%C3…

Damit wird nicht ausgeschlossen, dass man in der „Quantenwelt“ den Ort eines Teilchens nicht exakt bestimmen kann. Der Impuls wird nur unbestimmter je genauer du misst. Du musst dich also sozusagen bei jeder Messung entscheiden was du messen willst.

Das schöne am Welle-Teilchen Dualismus ist, dass man mit beiden (und den entsprechenden Theorien) jeweils genau das selbe auf 2 Unterschiedliche Weisen erklären kann. Dabei ist es beim Doppelspalt aber einfacher an eine Welle zu denken als an ein Teilchen. Genauso wie es bei einem Photoexperiment einfacher ist an Teilchen zu denken als an Wellen. http://de.wikipedia.org/wiki/Photoeffekt

mfg
armer Tor

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