Kann ein Buch "verquast" sein? Was soll das?

Hallo!

kann ein Buch „verquast“ sein? Was soll das?

So weit geht das recht verquaste Buch
des schwedischen Humanökologen Andreas
Malm nicht, obwohl es den Titel trägt: »Wie
man eine Pipeline in die Luft jagt«. Untertitel:
»Kämpfen lernen in einer Welt in
Flammen«. In der Großmäuligkeit der
Buchkapitel schwingt aber ein unguter
Sound mit, der an die Terrorpamphlete der
Siebzigerjahre denken lässt.

Hallo,

Wenn man es ganz rational nimmt, nicht. „Verquast“ steht für „verworren“ oder „verschwurbelt“. Und das können im engeren Sinne nur Ideen oder ganze Ideologien sein.

Also eigentlich müsste man formulieren:

So weit gehen die verquasten Ideen des schwedischen Humanökologen Andreas Malm nicht, obwohl sein Buch den Titel trägt…

Aber die deutsche Sprache kann durchaus auch mal blumige Umstellungen dulden, die einen besseren Lesefluss erlauben. Und dann kann auch mal ein „Buch verquast“ sein. :wink:

Grüße
Pierre

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Hallo Nadja,
früher bei uns im Lateinunterricht hier so etwas eine Metonymie.
Liebe Grüße
vom Namenlosen

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Aber Sprache ist nicht auf diese Weise rational.

Beste Grüße,
Max

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Wie @Der_Namenlose bereits (mit Link) erklärt hat, nennt man dieses -> rhetorische Stilmittel „Metonymie“ (wörtlich: „Umbenennung“). Die Bezeichnung kommt aus der antiken griechischen und römischen Rhetoriktradition. Auch, wenn man die Bezeichnung nicht kennt, so gehört das Stilmittel dennoch zur alltäglichen Sprache. Standardbeispiele: „ein Glas Wein trinken“ (man trinkt ja nicht das Glas) oder „Eine glückliche Ehe“ (nicht die Ehe ist glücklich, sondern die Partner).

„Russland hat die Ukraine überfallen“
„In allen Städten des Iran gehen die Frauen gegen das Mullah-Regime auf die Straße

Gruß
Metapher

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