Kann ein Diplom Geograph Lehrer werden wenn ja wie?

Hallo
Ein Bekannter von mir hat vor einiger Zeit sein Diplom in Geographie gemacht, möchte nun sein Wissen aber gerne an andere weiter geben und würde dafür gerne Lehrer werden. Für ihn stellt sich nur die Frage, ob es eine Möglichkeit gibt, für einen Diplom Geographen, der im Studium als zweites Fach Biologie hatte ein Studium als Lehrer einzuschlagen.

Wäre nett wenn ihr mir helfen könnt.

Gruß Böcki1992

Lieber Böcki,

zunächst find’ ich’s toll, dass dein Bekannter diesen Weg einschlagen möchte. - Ist sicherlich großartig, erworbenes Wissen an andere weiterzuvermitteln.

Der Beruf Lehrer setzt im Allgemeinen einen pädagogischen Abschluss voraus. - Durch mögliche Anrechnungen des bereits abgeschlossenen, akademischen Abschlusses kann man natürlich auch nun den Weg des Pädagogischen Studiums einschlagen.
Diesbezüglich empfiehlt sich eine Anfrage direkt bei der auszubildenden Einrichtung, hängt aber sicherlich auch von der Karriere - / Lebens - / Zeitplanung deines Bekannten ab.

Für einen Menschen mit fundierten Erfahrungen und schon eines akademischen Abschlusses empfehl’ ich 'mal vorab die Variante einer Fachhochschule oder anderer universitärer Einrichtung. - Nicht uninteressant und man kann ebenso das Wissen an andere Generationen weitervermitteln.

An Berufschulen sollte das kein Problem sein zu lehren. Was andere Schulen betrifft würde ich einfach die Kultusministerien oder direkt Unis anschreiben.

Hi Böcki,

grundsätzlich ist ja das Schulwesen Ländersache und damit hat jedes Bundesland verschiedene Ansichten zu diesem Problem. Informationen zu deinem Anliegen können die zuständigen Ministerien erteilen.

Die folgenden Infos gelten für Bayern:

Zuständiges Ministerium ist das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus. (Website: http://www.stmuk.bayern.de)

Auf dieser Seite kann man auch detaillierte Informationen zum Quereinstieg für Lehrer finden. (Site: http://www.stmuk.bayern.de/km/stellen/quereinstieg/)

Generell muss ein bayerischer Lehrer das erste und zweite Staatsexamen ablegen. Ein Ersetzen der ersten Staatsprüfung durch einen universitären Abschluss wie ein Diplom ist in der Regel nicht möglich, da das Examen zeitgleich auch eine Einstellungsprüfung i. S. d. bayerischen Beamtenrechts ist. Deshalb gelten auch i. d. R. strengere Prüfungsbedingungen bei einem Staatsexamen als bei einer universitären Prüfung.

Wenn akuter Lehrermangel besteht, kann das Kultusministerium von obiger Regel Ausnahmen machen und Quereinsteigern einen Berufseinstieg ermöglichen. Dies wird momentan im Bereich der Hauptschulen praktiziert.

Wenn ich die Ausführungen des Ministeriums richtig verstehe, dann muss dein Freund nochmal an die Uni, wenn er im Rahmen der Sondermaßnahmen Lehrer wird. Sein Studium wird auf die fachlichen Prüfungen angerechnet, er muss aber die Didaktik (also die Lehre vom Unterrichten dieses Fachs) und Erziehungswissenschaften (Schulpädagogik, allgemeine Pädagogik, Psychologie) nachstudieren und Staatsexamina in diesen Fächern ablegen.

Es ist also ein langer und anstrengender Weg, aber es ist durchaus möglich.

Bitte teil deinem Freund mit, dass er sich aber auf jeden Fall an das zuständige Ministerium wenden soll, wo er weitere und vor allem genauere Informationen erhält.

Ich hoffe, das konnte deine Frage beantworten.

LGn

mifri01

Hallo Böcki1992,

natürlich kann Dein Bekannter ein neues Studium zum 1. Fachsemester beginnen, dass eine Lehramtsoption miteinschließt (zumeist mit NC!). Mit dem vorangegangenen Studium wäre es aber sinnvoll, bei den entsprechenden Unis anzufragen (meist Bewerbung und Zulassung), ob Teile des letzten Studiums anerkannt werden und er ggf. ins höhere Fachsemester einsteigen kann. Zumeist ist hier die Bewerberzahl geringer. Am besten wäre es aber, dass die Allgemeine Studienberatung der entsprechenden Unis aufgesucht werden würde!

Mit besten Grüßen
Stefan

Hallo,
sicherlich kann dein Bekannter ein Lehramtsstudium anfangen.
Ist die Frage, ob er vielleicht als Quereinsteiger auch direkt das Referendariat anfangen könnte, ohne vorher 4 Jahre zu studieren. Das ist in den Bundesländern leider unterschiedlich geregelt, dazu würde ich mich direkt an die nächste Uni wenden und nachfragen, was vom Erststudium alles anerkannt wird. Dann bräuchte er nicht von ganz vorne anzufangen und wäre bedeutend schneller fertig.

Gruß!

Zumindest die Länder Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen stellen fürs Referendariat auch Quereinsteiger ein. Über die genauen Modalitäten habe ich jetzt nichts konkretes parat, es ist aber alles den jeweiligen Homepages der Kultusministerien zu entnehmen.

Beste Grüße und viel Erfolg!