Kann ein RAID-Controller mehrere RAIDs verwalten?

Hallo,

geplant ist ein neuer Homeserver der das jetzige Spiel-/Testssystem auf Basis eines ausrangierten Desktops ersetzen soll.

Geplant ist
1x RAID1 aus 2x 500GB SATA für das Betriebssystem
1x RAID5 aus 3x 3TB SATA für die Daten mit Bandsicherung oder
1x RAID10 aus 2 RAID5 Redundant

Kann man das mit einem RAID-Controller bewerkstelligen, oder benötigt man pro RAID einen Controller?

Vielen Dank

Moin
Da planst du ja einen echten Overkill im Vergleich zu dem vorhanden Alt-PC

Geplant ist
1x RAID1 aus 2x 500GB SATA für das Betriebssystem
1x RAID5 aus 3x 3TB SATA für die Daten mit Bandsicherung oder

Kann man das mit einem RAID-Controller bewerkstelligen, oder
benötigt man pro RAID einen Controller?

Ja, das geht grundsätzlich mit einem Controller, guck mal bei Areca/Tekram
Aber: so viele HDDs kriegst du nur in spezielle Servergehäuse oder über externe RAID-Gehäuse.

Nimm für das RAID1 niemals ein onboard Raid, sondern immer eine gute Karte.
Für RAID5 und RAID10 besser separate externe Raids mit eigenen, eingebauten Controllern oder entsprechenden Karten.

Für RAID5 reichen zwar 3 HDDs, fällt aber eine HDD aus, steht das System. Für einen reibungslosen Betrieb brauchst du eine vierte HotSpare HDD. Und RAID5 ist ziemlich langsam und als Spieleserver wohl eher ungeeignet, dafür aber sicher gegen Datenverlust. Für SATA HDDs nimm besser noch RAID6, aber da ist die Performance noch einen tick schlechter.

1x RAID10 aus 2 RAID5 Redundant

?? hier musst du dich entscheiden
entweder:
Ein RAID10-Verbund (1+0) ist ein RAID 0 über mehrere RAID 1. Es werden dabei die Eigenschaften der beiden RAIDs kombiniert: Sicherheit und gesteigerte Schreib-/Lesegeschwindigkeit.

oder:
Ein RAID-50-Verbund benötigt mindestens sechs (besser 8) Festplatten,
beispielsweise zwei RAID-5-Controller mit jeweils drei Platten pro Controller zusammengeschaltet mit einem Software-Stripe RAID 0.
Das garantiert einen hohen Datendurchsatz beim Schreiben und Lesen, da die Rechenarbeit auf zwei XOR-Units verteilt wird.
Ein RAID-50-Verbund wird bei Datenbanken verwendet, bei denen Schreibdurchsatz und zusätzlich Redundanz im Vordergrund stehen.

Zu achten ist auch auf die Ausfallsicherheit der RAID-Controller (z.B. bei Stromausfällen) selber. Hier empfehlen sich Controller mit internem Akku-gepuffertem Cache-RAM.
Und dann guck mal ins Portemonnaie, ob sich dieser Aufwand wirklich lohnt.

mfg

hallo

grunsätzlich muss ich mal eine frage stellen: homeserver?

soviel aufwand, wie du da gerade betreibst zur datenredundanz ist selbst im bereich von kmu ein wenig überkandidelt …

nein, im ernst:

ja, sowas wäre möglich. aber: es kommt auf den raidcontroller an.

da du uns leider nicht sagst, welchen du einzusetzen planst, kann man hierzu jedoch keine abschliessende auskunft geben.

solltest du noch keinen controller haben, sei versichert, dass ein entsprechend performanter controller mit eigenem chip und eigenem speicher nicht gerade billig ist.

das os zu spiegeln über raid 1 halte ich stets für unsinnig und rate daher auch immer davon ab.

wenn die systemplatte hops geht, ist es meist eh besser, das system neu aufzusetzen.

raid 5 ist soweit ok. aber: bandsicherung? um himmels willen: für was? mit welchem streamer?

selbst, wenn du darüber nachdenkt, muss dir klar sein, dass viele raid-controller NICHT dazu in der lage sind, streamer korrekt zu verwalten oder anzusprechen.

du wärst daher eh gezwungen, für den streamer einen anderen controller zu nutzen.

abgesehen davon, was ein vernünftiger streamer kostet.

und nun zum grössten unsinn: raid 50? mit dem bestehenden raid 5?

mehr plattenverschwendung gibt es effektiv nicht.

ich rechne mal zusammen:

raid 1 = 2
raid 5 = 3
raid 50 = nochmal 3

macht zusammen 8 hdd, mit der effektivkapazität von nichtmal der hälfte.

ehrliche meinung?

wenn schon raid, dann raid 6. darin können 2 hdd ausfallen und es ist immer noch alles ok.

die wahrscheinlichkeit einen totalausfalls eines arrays ist zwar theoretisch möglich, aber dann dürfte der gesamtschaden eh so hoch sein, dass dir auch das raid 50 nix mehr bringt (z.b. schwerer netzschaden).

die spiegelung des os über raid 1 kannst du dir auch locker sparen, zumindest im home-bereich.

vertrau mir, richte sowas öfter ein und habs auch selbst.

Hallo,
im Homebereich kommt es nicht auf Ausfallsicherheit an. Auch ist die Schnelligkeit der heutigen Festplatten ausreichend, um das Übliche abzudecken. Eine RAID-System ist daher meist nicht notwendig und stellt auch keinen Ersatz für eine Datensicherung dar. Viel wichtiger erscheint es mir daher, dass man die vorhandenen Speicherkapazitäten nutzt, um auf unabhängigen Datenträgern mehrere Generationen seiner Daten zu sichern.
Der hier aufgezeigte Weg, Betriebsystem (und Progamminstallationen?) einerseits und die Anwenderdaten andererseits, getrennt zu sichern, findet auch ich in Ordnung.

Eine Sicherung des aktuellen Betriebssystem ist durchaus sinnvoll. Eine Neuinstallation geht zwar recht schnell, aber die vielen Updates benötigen doch enorm viel Zeit, während eine Rücksicherung recht zügig geht. Dass es sinnvoll sein kann, ein System nach längerer Betriebsdauer neu aufzusetzen, steht außer Frage. Den Zeitpunkt sollte man aber sorgfältig planen und nicht dem Störfall überlassen.

LG Culles

Hallo, und danke für die vielen Informationen!

Stimmt schon, BS als RAID ist Oversized! Ne ordentliche Datensicherung der Platte sollte reichen.

Bei dem Rest soll aber schon ne gewisse Sicherheit da sein. Da man heute ja all seine Bilder Digital aufbewahrt wäre im Falle eines Plattenausfalls schnell das halbe Leben unwiederbringlich weg.
Die restlichen Daten bestehen hauptsächlich in aufgezeichneten Serien und Kinofilmen. Das wäre zwar verschmerzbar, aber dennoch ein haufen Arbeit diese wieder zu beschaffen.

An Hardware wird nebenbei mein jetziger PC geschlachtet. ASUS P7P55 mit Onboard-Raid, i3, und aktuell 4GB RAM (bei CPU und RAM ist aber noch Potential nach oben). Gehäuse wird ein Chenbro RM42300 mit entsprechenden SATA/SAS-Rahmen