Aussagen wie von Ihrem Bekannten oder Ch_an basieren schlicht auf Unwissen. Die Dendrochronologie ist sehr exakt und es muss in dieser Disziplin zwar große Sorgfalt angewendet werden, es gibt aber keine generellen Probleme. In gemäßigten Breiten kommen mehrere Ringe pro Jahr schlicht nicht vor.
Eine Überprüfung davon gelingt Erstens durch Analyse rezenter entsprechender Bäume gemäßigter Breiten. Dabei fällt auf, dass immer genau 1 Baumring pro Jahr entsteht - außer das Jahr war in klimatisch absoluten Ausnahmenfällen extrem schlecht, so dass ein Wachstumsring sehr selten ganz ausfällt.
Zweitens gibt es neben der Radiokarbon-Datierung (die bei weitem genau genug ist, um große Abweichungen der 1 Ring / Jahr - Regel gegebenenfalls zu erkennen bei mehrere 1 000 Jahre alten Bäumen - solche Abweichungen gibt es schlicht bei keiner jemals getesteten Probe, bzw. in seltenen abweichenden Fällen wurden bei den entsprechend sorgfältigen Reanalysen methodische Fehler der Erstanalyse aufgedeckt - diverse andere Beweise für die 1 Ring / Jahr -Regel: Historische Chroniken des Wetters und vor allem rein archäologisch-historisch datierte Zeugnisse die Bauholz enthalten. Von diesen gibt es derart viele, Größenordnung viele Millionen Artefakte von ausreichend dickem Holz (davon aber nur relativ wenige mit mehr als 1000 Jahren Alter), dass die Genauigkeit der Dendrochronologie insgesamt völlig außer Zweifel steht. Hinzu kommen außerdem Ereignisse wie Flächenbrände oder Naturkatastrophen, die in den regionalen Jahresringen erkennbar sind und deren Asche / Sedimente durch Vergleich mit Chroniken sowie geologische, z.B. mittels Isotopenanalyse ganz verschiedener Isotope, und biologische Datierungen (der Samen, Pollen) nochmal mehrere voneinander unabhängige Zeitskalen-Verifizierungen bereit stellen. Die insgesamt große Genauigkeit der Dendrochronologie (Genauigkeit +/- 0 Jahre, das heißt auf das Jahr genau bei Referenz-Schnitten auf bis zu 12 000 Jahre in die Vergangenheit) trifft aber unter Umständen nicht auf einzelne Proben zu, falls jene in dendrochronologisch zweifelhaftem Zustand sind: Z.B. geringe Anzahl an Ringen, schlechte Erhaltung der Probe, unbekannter geografischer Fundort (so dass der Vergleich mit anderen Proben uneindeutig ist, falls zudem die Ringzahl der Probe klein ist) o.ä.