Kann etwas Sinn MACHEN?

Ich möchte eine Redewendung, die sich in den letzten Jahren im deutschen Sprachraum eingebürgert hat, einmal in Frage stellen. Es geht um „es MACHT (keinen) Sinn“ . Diese Redewendung stört zumindest mein sprachästethisches Empfinden. Was sagen die Sprachexperten dazu? Kann etwas überhaupt Sinn MACHEN, oder kann etwas nur Sinn HABEN? Gibt es mehr Leute, die das stört, oder steh ich damit alleine da? Noch eine Frage: Ist diese Redewendung vielleicht nur deswegen richtig, weil sie allgemein akzeptiert wird? Was haltet ihr von meiner Theorie, daß das nur jemand verwendet, weil er zeitgeistig oder wichtig erscheinen will?

Ich freue mich schon auf eure Meinungen.
lg
Ewald

Ich glaube, wir haben es hier mit dem Problem zu tun, dass manche Redewendungen und Ausdruecke aus dem Englischen woertlich ins Deutsche uebertragen werden - meist von sehr „trendigen“ Leuten und ohne Sinn fuer Syntax und Semantik.

Also: „It makes sense“, aber nicht: „Es macht Sinn“.

Weitere Beispiele lassen sich wohl leicht finden, z.B. der Gebrauch von „realisieren“ mit der Bedeutung „sich einer Sache bewusst werden“. Im Englischen hat „to realize“ sehr wohl diese Bedeutung, im Deutschen bedeutet „realisieren“ lediglich „verwirklichen“.

Gruesse
Vlado

Aufruf: Wer weiß mehr Beispiele?
Ein weiteres Beispiel für eine Falschübersetzung: stehende Ovationen. Hier hat jemand die englischen -ing-Formen nicht verstanden; denn die richtige Übersetzung für „standing ovations“ ist „Ovationen im Stehen“.

Weiter Beispiele finden sich auch oft in Filmtiteln.

Andreas

ich weiss nicht, ob dieser beitrag hier viel sinn machen wird :wink:
ungenaue gedanken: „machen“ ist ein ziemlich allgemeines/ vielseitiges verb (anmachen, mal’n punkt machen, sich nichts aus etwas machen, (sich nichts) vormachen, „macht das was?“, „was macht das?“ etcetcpp.). daher würde ich wendungen mit machen sowieso nicht so streng sehen (wie ich das bei sprache sowieso nicht tue). „sinn“ ist ähnlich puddinghaft, wenn dus an die wand nageln willst. statt sinn haben/ sinn machen gibt es noch das synonym „sinn ergeben“, was näher am sinn machen liegt. und in meinen augen macht es keinen sinn :wink: das problem aufs englische abzuwälzen: wieso darf das englische „sense“, was der deutsche „sinn“ nicht machen (sorry) darf? [das ist nicht nationalistisch gemeint!]
ps: das „sinn machen“ eine trendige wendung sein soll, ist mir noch nicht aufgefallen. ist vielleicht auch regional unterschiedlich?
jonas

Lieber Vlado,
Es ist zwar schon ziemlich spaet, und ganz nuechtern bin ich auch nicht mehr, aber irgendetwas sagt mir, dass das Wort „realisieren“ im Deutschen durchaus im Sinne von „sich einer Sache bewusst werden“ benutzt werden kann…

Gruss,
Lilly

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Lieber Vlado,
Es ist zwar schon ziemlich spaet, und
ganz nuechtern bin ich auch nicht mehr,
aber irgendetwas sagt mir, dass das Wort
„realisieren“ im Deutschen durchaus im
Sinne von „sich einer Sache bewusst
werden“ benutzt werden kann…

Gruss,
Lilly

Liebe Lilly,
Sprache wandelt sich, und wenn nur genug Leute behaupten, dass zwei mal zwei gleich fuenf ist, dann glaubt es irgendwann auch jeder…
Spass beiseite: Natuerlich kann der Gebrauch von Ausdruecken in einer Sprache, der urspruenglich „falsch“ war, sich einbuergern, und irgendwann wird er von den meisten Menschen nicht mehr als falsch wahrgenommen.
Trotz alledem gilt natuerlich: man kann niemandem vorschreiben, wie er zu sprechen / schreiben hat. Doch solange ich von anderen verstanden werden moechte, habe ich keine 100%-ige Freiheit bei der Gestaltung meiner privaten Sprache.

Gruesse,
Vlado

Hallo Jonas,

Bez. „trendige Wendung“: Soweit ich das verfolgen konnte, wurde „es macht Sinn“ zuerst von deutschen Fernsehmoderatoren verwendet. Nach und nach sickerte es in den ganzen deutschen Sprachraum durch. Überhaupt kommt dem Fernsehen und seinen Moderatoren hier viel Bedeutung zu. Mir ist z.B. aufgefallen, daß deutsche Moderatoren gerne österreichische Wörter und Redewendungen verwenden, um trendig zu wirken. Es ist aber auch genauso umgekert, daß österreichische Moderatoren gerne Ausdrücke und Redewendungen deutscher Herkunft übernehmen. Und was im Fernsehen gesagt wird, das dringt zwangsläufig auch in den Allgemeingebrauch durch.
Dem retroromanischen Sprachraum (Vorarlber, Schweiz) kommt meiner Beobachtung nach keine so große Aufmerksamekeit zu.

Ansonsten bin ich natürlich auch der Meinung, daß sich Sprache ständig verändert und etwas sprachlich auf jeden Fall richtig ist, wenn es nur genug Leute für richtig halten. Und die Ästethik der Sprache ist natürlich auch ein relativ dehnbarer Begriff und abhängig von der Mehrheit.

Ich nehme mir aber trotzdem die Freiheit, der Meinung zu sein, daß „es macht Sinn“ sprachlich unästethisch ist.

lg
Ewald

Sinn MACHEN? Nee./Klemperer, LTI
Hallo!

‚Machen‘ beschreibt einen Prozeß. Da entsteht etwas, aktiv. Auf Sinn bezogen gelingt es mir nicht, eine schlüssige Vorstellung darüber aufzubauen, wie man den herstellt, schaffen kann. Zwar kann Sinn im Ergebnis eines Prozesses zu finden sein, aber dann ist der Prozeß ‚gemacht‘ worden, der Sinn hingegen ergibt sich.

Aber darüber sich den Kopf zu zerbrechen ist nicht einmal notwendig. Denn:
Zweifellos war die Formulierung ‚Sinn machen‘ ursprünglich nicht üblich. Wer sie dennoch verwendet, müßte also etwas ganz Besonderes ausdrücken wollen, daß er dieses Mal nicht die übliche Formel ‚Sinn haben bzw. ergeben‘ nutzt. Ich wette aber, daß da kein Nachdenken dahinterstand, sondern nur Nachplappern. Das ist natürlich nur Spekulation und beleidigt vielleicht manchen Sprecher. Wer redet schon, ohne nachzudenken! Viele.

Das scheint mir jedenfalls eine andre Erklärung, als die, nur ‚up to date‘ sein zu wollen. Es sei denn, man sieht es noch stärker vermittelt: Nicht die Formel ist schick, sondern ‚Amerikanisch‘ ist schick im weitesten Sinn, danach erst kommt die Formel-Anwendung.
Es gibt Fernsehsendungen, die das propagieren und eigens mitteilen, was man denn heuterdings in Amerika trägt. Wie eingefleischt das ist, wird deutlich, wenn man sich vorstellt, die Sendung würde berichten, was denn auf Grönland gerade ‚in‘ sei oder in Griechenland.


Das realisieren-Beispiel macht deutlich, daß eine anfangs falsche Verwendung scheinbar richtig werden kann, indem sich die Bedeutung von Worten allmählich wandelt. In Victor Klemperers „LTI“, Reclam, Leipzig. kann man aus faschistischer Zeit etliche Beispiele nachlesen. ‚Fanatisch‘, um nur eins zu nennen, war schließlich gleichbedeutend mit tugendhaft geworden.

Sprachentwicklung hin, Kultur her, solche Wandlungen werden vom Normalbürger nur selten reflektiert, aber von ‚offizieller Stelle‘ gezielt genutzt. Kosovo-Krieg ist in meinen Augen ein aktuelles Beispiel, das verschiedene Dinge verschleiert und verschleiern soll. Der Krieg hat nicht im Kosovo stattgefunden, wurde nicht ums Kosovo geführt, ist nicht vom Kosovo begonnen worden, wozu dann diese Bezeichnung? (Wer will, kann auch Kollateralschaden als Beispiel nehmen)

Ähnlich kann man die Verwendung des Wortes Park interpretieren: Wohnpark, Kaufpark, gar Industriepark sind sehr weit weg von ‚Park Sanssouci‘ z.B.

So wünsche ich mir in diesem Zusammenhang zweierlei: Kritisches Hinterfragen von Sprache auf der einen Seite, um auf der andern Seite gezielte Manipulation durch sie zu entlarven.
‚Auf dem Datum‘ sein erübrigt sich dann vielleicht.

Tschuess, Sven.

Ein putziges Beispiel einer Falschübersetzung ist auch :
frugal
Soweit ich weiß, bedeutet dies heute sowohl „karg, rustikal“ als auch „oppulent,luxuriös“, einfach weil die meisten Leute, die es gebrauchten eher auf den Klang als auf die Bedeutung achteten.

eljot

Liebe Lilly,
Sprache wandelt sich, und wenn nur genug
Leute behaupten, dass zwei mal zwei
gleich fuenf ist, dann glaubt es
irgendwann auch jeder…
Spass beiseite: Natuerlich kann der
Gebrauch von Ausdruecken in einer
Sprache, der urspruenglich „falsch“ war,
sich einbuergern, und irgendwann wird er
von den meisten Menschen nicht mehr als
falsch wahrgenommen.
Trotz alledem gilt natuerlich: man kann
niemandem vorschreiben, wie er zu
sprechen / schreiben hat. Doch solange
ich von anderen verstanden werden
moechte, habe ich keine 100%-ige Freiheit
bei der Gestaltung meiner privaten
Sprache.

Gruesse,
Vlado

Ich glaube, wir haben aneinander vorbeigeredet, denn ich wollte auf etwas anderes hinaus…
Bisher lebte ich in dem Glauben, das Wort „realisieren“ wuerde im Deutschen schon seit „Menschengedenken“ (bitte keine „Sophistereien“) im Sinne von „sich einer Sache bewusst werden“ gebraucht.
Ich fuehrte sowohl das deutsche „realisieren“ als auch das englische „realize“ auf eine gemeinsame lateinische Herkunft zurueck und glaubte, in diesem Falle bedeuteten beide Woerter dasselbe.
Deinen Artikeln zufolge wurde dieses Wort als Synonym fuer „sich einer Sache bewusst werden“ aber erst „kuerzlich“ vom Englischen uebernommen.
Davon wusste ich nichts, wuesste aber gerne woher Du es weisst…
Uebrigens bin ich ganz Deiner Meinung, was die deutsche Sprache im allgemeinen angeht :smile:
In diesem Sinne
Lilly

Ich glaube, wir haben aneinander
vorbeigeredet, denn ich wollte auf etwas
anderes hinaus…

Das mag sein, hoffentlich nicht schlimm?

Bisher lebte ich in dem Glauben, das Wort
„realisieren“ wuerde im Deutschen schon
seit „Menschengedenken“ (bitte keine
„Sophistereien“) im Sinne von „sich einer
Sache bewusst werden“ gebraucht.
Ich fuehrte sowohl das deutsche
„realisieren“ als auch das englische
„realize“ auf eine gemeinsame lateinische
Herkunft zurueck und glaubte, in diesem
Falle bedeuteten beide Woerter dasselbe.
Deinen Artikeln zufolge wurde dieses Wort
als Synonym fuer „sich einer Sache
bewusst werden“ aber erst „kuerzlich“ vom
Englischen uebernommen.
Davon wusste ich nichts, wuesste aber
gerne woher Du es weisst…

Solche Dinge kann man herausfinden, indem man sich den Gebrauch von Woertern in Texten aus verschiedenen „Epochen“ ansieht, um festzustellen, wann ein Wort eine bestimmte Bedeutung angenommen hat. Ergaenzend kann man fuer die neuere Zeit Woerterbuecher analysieren, z.B. die verschiedenen Auflagen der DUDEN-Woerterbuecher sind sehr ergiebig.
Die ganze Arbeit muss man sich aber nicht selber machen, da es Legionen von historisch arbeitenden Sprachwissenschaftlern gibt, die ihre Forschungsergebnisse auch veroeffentlichen :smile:

Uebrigens bin ich ganz Deiner Meinung,
was die deutsche Sprache im allgemeinen
angeht :smile:

Freut mich.
Vlado

Hallo Leute!

Bisher lebte ich in dem Glauben, das Wort
„realisieren“ wuerde im Deutschen schon
seit „Menschengedenken“ (bitte keine
„Sophistereien“) im Sinne von „sich einer
Sache bewusst werden“ gebraucht.
Ich fuehrte sowohl das deutsche
„realisieren“ als auch das englische
„realize“ auf eine gemeinsame lateinische
Herkunft zurueck und glaubte, in diesem
Falle bedeuteten beide Woerter dasselbe.
Deinen Artikeln zufolge wurde dieses Wort
als Synonym fuer „sich einer Sache
bewusst werden“ aber erst „kuerzlich“ vom
Englischen uebernommen.

Wer in der DDR aufgewachsen ist, kannte „realisieren“ nur in der Bedeutung von „real werden lassen“ = verwirklichen.
Das „sich bewußt machen“ vom englischen „to realize“ könnte also „seit Menschengedenken“ nur im Westteil des Landes umgangssprachlich gewesen sein.
Auch der Anglizismus „Sinn machen“ war in der DDR unüblich. Da hatte oder ergab etwas einen Sinn.
Die Auseinanderentwicklung der Sprachen in der Alt-BRD und der DDR ist noch ein interessantes Gebiet für die Sprachwissenschaftler.
Siehe auch verschiedene Wörterbücher oder Werke über gutes Deutsch.

Ein weiteres Beispiel: Während im Westen „Telefon“ allgemein üblich ist, hat sich weiter östlich der „Fernruf“ noch relativ lange gehalten. Da ist es dann bis zum „Fernbild“ für Telefax nicht mehr weit, zumal das Wort nur zwei stat drei Silben hat und ebenso flott von der Zunge geht. In den Anfangsjahren hieß das Fernbild auch im Westen so (siehe z.B. ein Fernsprechverzeichnis der Dt. Bundesbahn aus den 80er Jahren).

Freundliche Grüße,

Harald Rösler
Schriftleiter des
Bundes für deutsche Schrift und Sprache

http://www.BfdS.de

Bei eine Forumdiskussion anderswo im deutschen Internet findet man den folgenden Satz. Diskutiert wird ob man glauben soll, dass „die Franzosen“ versucht haben, die deutschen Wahlen mit einer Spende an Herrn Kohl zu beeinflussen:

„Die French Connection macht Sinn: Francois & Helmut waren gute Partner: Helmut hat sich für den Elf-Zuschlag eingesetzt, den Euro vorangetrieben, war für eine Beibehaltung der hohen Zahlungen an die EU-Kasse etc. etc.“

Ignorieren wir mal den politischen Inhalt, um die Phrase „Die French Connection macht Sinn“ zu betrachten. Womit koennte man die Phrase versetzen, ohne dabei die Bedeutung zu aendern? Wenigstens faellt mir keine Phrase mit 'Sinn" ein, die dieselbe Bedeutung haben wuerde. Laesst sich hier nicht etwas ausdruecken, das mit einer anderen Phrase nicht so kurz und klar ausgedrueckt werden koennte? Aber ich bin allerdings Englisch-muttersprachler und natuerlich macht mir diese Phrase Sinn in diesem Zusammenhang. Euch nicht?

Hier wäre m.E. „ergibt Sinn“ oder „erscheint plausibel“ angebrachter. Beide Phrasen sind nur unwesentlich länger, klingen aber viel schöner.

lg
Ewald

„Die French Connection macht Sinn:
Francois & Helmut waren gute Partner:
Helmut hat sich für den Elf-Zuschlag
eingesetzt, den Euro vorangetrieben, war
für eine Beibehaltung der hohen Zahlungen
an die EU-Kasse etc. etc.“

Womit koennte man die Phrase versetzen,
ohne dabei die Bedeutung zu aendern?
Wenigstens faellt mir keine Phrase mit
'Sinn" ein, die dieselbe Bedeutung haben
wuerde. Laesst sich hier nicht etwas
ausdruecken, das mit einer anderen Phrase
nicht so kurz und klar ausgedrueckt
werden koennte?

Solche Dinge kann man herausfinden, indem
man sich den Gebrauch von Woertern in
Texten aus verschiedenen „Epochen“
ansieht, um festzustellen, wann ein Wort
eine bestimmte Bedeutung angenommen hat.
Ergaenzend kann man fuer die neuere Zeit
Woerterbuecher analysieren, z.B. die
verschiedenen Auflagen der
DUDEN-Woerterbuecher sind sehr ergiebig.
Die ganze Arbeit muss man sich aber nicht
selber machen, da es Legionen von
historisch arbeitenden
Sprachwissenschaftlern gibt, die ihre
Forschungsergebnisse auch
veroeffentlichen :smile:

Schon klar, wie man im allgemeinen Informationen dieser Art einholen kann -
ich hatte mir allerdings eine konkrete Quellenangabe von Dir zu genau diesem „realisieren“-Thema erhofft.
Trotzdem Danke fuer Deine Bemuehungen.
Gruss, Lilly

Wer in der DDR aufgewachsen ist, kannte
„realisieren“ nur in der Bedeutung von
„real werden lassen“ = verwirklichen.
Das „sich bewußt machen“ vom englischen
„to realize“ könnte also „seit
Menschengedenken“ nur im Westteil des
Landes umgangssprachlich gewesen sein.
Auch der Anglizismus „Sinn machen“ war in
der DDR unüblich. Da hatte oder ergab
etwas einen Sinn.
Die Auseinanderentwicklung der Sprachen
in der Alt-BRD und der DDR ist noch ein
interessantes Gebiet für die
Sprachwissenschaftler.
Siehe auch verschiedene Wörterbücher oder
Werke über gutes Deutsch.

Ein weiteres Beispiel: Während im Westen
„Telefon“ allgemein üblich ist, hat sich
weiter östlich der „Fernruf“ noch relativ
lange gehalten. Da ist es dann bis zum
„Fernbild“ für Telefax nicht mehr weit,
zumal das Wort nur zwei stat drei Silben
hat und ebenso flott von der Zunge geht.
In den Anfangsjahren hieß das Fernbild
auch im Westen so (siehe z.B. ein
Fernsprechverzeichnis der Dt. Bundesbahn
aus den 80er Jahren).

Freundliche Grüße,

Harald Rösler
Schriftleiter des
Bundes für deutsche Schrift und Sprache

http://www.BfdS.de

Danke,
damit kommen wir der Sache (meiner Frage) schon viel naeher.
Lilly

Hier wäre m.E. „ergibt Sinn“ oder
„erscheint plausibel“ angebrachter. Beide
Phrasen sind nur unwesentlich länger,
klingen aber viel schöner.

„Die French Connection macht Sinn:
Francois & Helmut waren gute Partner…“

Mir würde in dem Zusammenhang vielleicht noch besser gefallen: „zeigt Wirkung“ oder „hat Erfolg“, denn in dem Zusammenhang finde ich es nicht richtig, von „Sinn“ zu reden. Jedenfalls klingt es irgendwie logischer.
lg
Martina

Hi leute…

Vlado schrieb:

Sprache wandelt sich, und wenn nur genug
Leute behaupten, dass zwei mal zwei
gleich fuenf ist, dann glaubt es
irgendwann auch jeder…
Spass beiseite:

(wo war der spass? solange nur nicht behauptet wird, dass gleichzeitig auch zwei und drei fünf ergibt…
=> was legt begriffe fest? außer lautmalerei (u.ä.) fällt mir nix ein.)

Natuerlich kann der
Gebrauch von Ausdruecken in einer
Sprache, der urspruenglich „falsch“ war,
sich einbuergern, und irgendwann wird er
von den meisten Menschen nicht mehr als
falsch wahrgenommen.

„falsch“= nicht den alten regeln gemäß. da aber sprache ein spiel ist, dass seine regeln selber ins spiel bringt, bedeutet „falsch“ eignetlich nur: eine neue regel (wie z.b., dass „weil“ auch als HS-Konjunktion verwendet werden kann; siehe andere diskus.) oder eben eine neue ausnahme für die alten regeln. aber ausnahmen gabs schon immer.

Trotz alledem gilt natuerlich: man kann
niemandem vorschreiben, wie er zu
sprechen / schreiben hat. Doch solange
ich von anderen verstanden werden
moechte, habe ich keine 100%-ige Freiheit
bei der Gestaltung meiner privaten
Sprache.

wer will schon 100% ? :wink:
gut, das privatsprachenproblem wird im pandimensionalen raum von philosophen erörtert*. aber ich schätze, dass ein des englischen unmächtiger Deutschsprachiger, der zum ersten mal „es macht keinen sinn“ hört, es vielleicht ungewöhnlich, nicht aber unverständlich finden wird. das kreativitäts-/phantasiepotential ist erstaunlich hoch. wenn du genau hinhörst, wirstdu im alltäglichen sprechakt mehr „fehler“ als wörter (?) hören (gemeint ist >ziemlich viel!