Hallo Allesquatsch!
Inzwischen packen insbesondere Kulturwellen der Öffentlich-Rechtlichen häufig eben auch eine Dolby5.1-Spur dazu.
Ah, okay.
Dann geb ich dir recht, das war mir bisher nicht bekannt. Obwohl ich eigentlich für ein paar Freunde regelmäßig Hörspiele aufzeichne - da würde 5.1 ja noch am ehesten Sinn machen.
Während ich mit der Bearbeitung von mp2 viele Jahre Erfahrung habe, suche ich mir gerade eine Tool-Chain für die Archivierung von Mehrkanalaufnahmen. Auch für eine qualitätserhaltende Konvertierung in Zweikanalton suche ich noch, da mein Standard-Konverter Clipping produziert.
Ich denke, da hab ich genau das richtige für dich:
Als ich Anno… k.A., voriges Jahrtausend… noch mit VideoCDs herumgespielt habe, bin ich irgendwann über die ProLogic-II-Kodierung gestolpert. Das war das letzte analoge Raumklangverfahren, bei denen echte 5.1 Kanäle irgendwie in ein Stereosignal „matrixkodiert“ wurden. Und das ganze war so pfiffig ausgelegt, das das anschließend sogar eine mp2-Kompression auf 160 kbps überlebte. Ist durch das nahezu gleichzeitge Aufkommen von DD/AC3 irgendwie untergegangen.
Auf einem normalen Abspielgerät lief das in einem tadellosen Stereo (also einschließlich der Geräusche, die eigentlich hinten sein sollten, das war nichts verschwunden), auf Abspielgeräten mit ProLogic-II-Decoder oder Alternativen (bei meinem H/K nennt sich das Logic 7) gab’s richtigen Raumklang, bei dem man schon ganz genau hinhören musste, um ihm vom 5.1-AC3-Original unterscheiden zu können. Einen entsprechenden Decoder haben eigentlich so gut wie alle halbwegs modernen AVRs an Bord, er muss allerdings aktiv eingeschaltet werden, es gibt keine automatische Erkennung (meines Wissens nach, mein AVR ist aber schon was älter…)
Meine Arbeitskette war:
1.) mit headAC3e (Freeware, http://www.digital-digest.com/dvd/downloads/showsoft…) die AC3 in eine ProLogic-II-kodierte Stereo-Wave konvertieren.
2.) diese mit irgendeinem Wave-Editor ggf. schneiden und auf 95% normalisieren (nicht!! auf 100% - darauf reagieren die versteckten Surround-Informationen nach meiner Erfahrung allergisch!). Ich meine, ich hab damals Goldwave benutzt, aber Audacity oder jeder andere sollte den Job auch erledigen, ist ja absoluter Standard.
3.) Zielkodierung. Ich hab seinerzeit mit TMEPGenc nach mp2 kodiert, wie gesagt, bei 160 kbps waren die Surround-Informationen nicht beschädigt. mp3 oder andere Formate müsstest du mal auslitern, wo die Grenze liegt - und ob VBR hier zieführend ist.
Gibt aber einige Beispiele, dass die mp2-Spuren von Sendern und Netzanbietern deutlich stärker verhunzt sind als der kaum genutzte AC3-Stream.
Da würde ich angesichts meiner entsprechenden Erfahrungen im Videobereich sogar drauf wetten!
Die Idee mit der DVD-Video ist daraus geboren, dass es kaum eine andere Form gibt, die so gut unterstützt ist, um Dolby5.1-Ton wiederzugeben.
Die Authoring-Software muss natürlich damit umgehen können, dass ich statt einer Videospur ein JPEG habe. Solche Software gibt es definitiv. Aber wieso muss man alles selbst testen und ggf. sogar Lizenzen kaufen, wenn andere schon Erfahrungen haben.
Das kannst du einfacher haben.
Einfach mit AVIsynth mit
BlankClip(length=3000, width=720, height=576, fps=25, color=$000000)
einen durchgehend schwarzen Videoclip in der Länge der Tonspur erzeugen lassen und an irgendeinen MPEG2-Encoder mit maximaler Kompression verfüttern. Selbst mit einer Stunde Laufzeit dürfte der nicht über eine handvoll MB herauskommen, ist ja nix drin zum kodieren.
Und dann ganz normales Authoring.
Aber wie gesagt, ich würd mal die Sache mit der ProLogic-II-Kodierung unter headAC3e in einer normalen mp3 probieren - hätte den Charme, das es ohne Probleme auch im Auto/tragbaren Geräten läuft, und man dafür kein eiegne Version braucht.
lg, mabuse