Kann ich einen Kredit mit schlechtem Zinssatz

… z.Z. auf selbst bewohntem Haus auf ein anderes mit niedrigem Zins z.Z. vermietetem Haus schieben, und den besseren Zins auf das selbst bewohnte ? Ist dies Finanzrechtlich machbar oder kommt es da zu Problemen ?

Hallo „willichwissen01“,

vom Grundsatz ist Ihre Überlegung vollkommen richtig, da bei der vermieteten Immobilie die Schuldzinsen abgesetzt werden können. Allerdings bin ich Ruhestandsplaner und darf keine steuerliche Beratung machen. Daher sollten Sie sich besser an einen Steuerberater wenden.

Nur soviel: Was von der Finanzverwaltung meiner Kenntnis nach nicht akzeptiert wird ist, dass eine vermietete Immobilie nachträglich fremdfinanziert oder ein entsprechendes Darlehen erhöht wird. Wenn bei einem (bestehenden) Darlehen die Zinsbindung ausläuft und die Anschlussfinanzierung teurer ist - also ab sofort mehr steuerlich angesetzt wird - kann die Finanzverwaltung dagegen nichts machen. Bei einem „Tausch“ der Darlehen muss daher in jedem Fall darauf geachtet werden, dass das neue Darlehen keinesfalls höher ist als das derzeitige. Optimal wäre sicherlich, wenn die Bank für die vermietete Immobilie ein neues Darlehen zu den „Restkonditionen“ des bisher eigengenutzen ausreicht. Dann dürfte es keine Ansatzpunkte für die Finanzzverwaltung geben.Die Frage ist natürlich nur, ob die Bank vom Aufwand her mitspielt und ob sich der Aufwand wirtschatlich (Bearbeitungsgebühr, Steuersatz) auch wirklich lohnt.

Gruß
Martin H. Meyer

Hallo und erst mal Herzlichen Dank für die schnelle Antwort !
Wenn ich es jetzt richtig verstanden habe spricht also erst mal nix dagegen !
Die Sache ist eigentlich auch nen bissl anders !(event. einfacher)ich beschreibe mal bisl. ausführlicher !

Hauptgrund ist eigentlich ein Forworddarlehen was ich vor ca.4 Jahren dummerweise abgeschlossen habe !
2ter Hauptgrund sind die momentanen richtig tiefen Zinsen !
Zur Info :
Eigengenutztes Haus besteht und wird seid heute über das Darlehen mit dem schlechten Zins finanziert !
Da ich schon länger mit dem Gedanken gespielt habe mir nen 2tes Haus als Altersabsicherung anzuschaffen und zu vermieten bin ich in letzter Zeit (bei dem Zins momentan ! wenn nicht jetzt wann dann ?)auf der Suche nach nem passenden Objekt !(wahrscheinlich hab ich es auch schon gefunden )
Dabei kam mir halt auch der Gedanke mit der …(ich nenne es jetzt mal) Kreditschieberei !
Also meine Vorstellung war (oder ist) das ich den neuen Kredit für mein selbst bewohntes Haus nutze und den anderen auf das neue Haus welches vermietet ist umschreiben lasse !(mal davon ausgegangen das die Bank mitspielt,obwohl es denen ja egal sein kann für welches Objekt ich das Geld was ich nun mal nehmen musste nun nehme)
Kredite währen gleich hoch !
Zinsunterschied sind ca.3% !
Frage:
Kann ich die Grundschuld so stehen lassen ?
Also ich nehme Kredit 1 für Haus A mit Sicherheiten (Grundschuld) von Haus B und Kredit 2 für Haus B mit Sicherheiten von Haus A !

Ich hoffe das síe mir die Frage beantworten können !
Es geht ja eigentlich um Ruhestandsplanung (-:
Ausserdem möchte ich mich noch mal bedanken für die Zeit die Sie sich nehmen und die schnelle Antwort !

Freundliche Grüße Andre

Hallo Andre,

mussten Sie denn das Forward-Darlehen unbedingt nehmen? Vielleicht wäre es geschickter gewesen, die dafür aufgewandten Kosten in den Wind zu schreiben und aktuell neu zu finanzieren. Aber das ist Vergangenheit und ändern kann man nun mal nur die Zukunft …

Haben Sie sich den Erwerb einer zweiten Immobilie wirklich gut überlegt? Wie hoch ist denn Ihr Gesamtvermögen und welchen prozentualen Anteil hat Ihre bestehende Immobilie daran?

Ich bin durchaus Immobilienfan. Aber jedes Investment hat Vor- und Nachteile, auch die Immobilie. Und deren Nachteile wiegen teilweise schwer, gerade wenn sie vermietet ist. Das Wichtigste ist es, dass Sie Ihre Altersversorgung auf eine breite Basis stellen. Durch die Belastungen mit Immobilien haben Viele allerdings finanziell keinen Spielraum mehr, Risikostreuung zu betreiben. Natürlich kann man keine pauschalen Aussagen treffen. Aber als Richtschnur vielleicht folgenden Näherungswerte: Ein Immobilienanteil von 30-40% ist o.k.,50% ist aus meiner Sicht schon an der absoluten Schallgrenze. Bei vielen Familien finde ich immer wieder die Situation vor, dass 80% bis 90% des Gesamtvermögens in Immobilien stecken - mit Verlaub, dass ist Wahnsinn!

Also, bitte wirklich einmal ganz emotionslos darüber nachdenken, ob eine weitere Immobilie wirklich der Stein des Weisen ist. Auch wenn die Immobilie - neben Auto und Lebensversicherung - des Deutschen liebstes Kind ist …

Vielleicht einmal einen Blick auf meine Homepage „www.finanzielle-freiheit-im-ruhestand.de“ werfen. Insbesondere im „Ruhestandsplaner-TV“ sind bestimmt ein paar interessante Video für Sie dabei.

Beste Grüße
Ihr
Martin H. Meyer