Kann ich irgendwie Physik studieren?

Ich bin gerad etwas bzw sehr verzweifelt. Ich habe mein Abitur über den zweiten Bildungsweg (Berufsoberschule) nachgeholt, leider im Bereich Gesundheit und Soziales. Und wie es ja so oft im Leben ist trifft man manchmal die falschen Entscheidung weil man noch garnicht so richtig weiß was man eigentlich will. So bin ich nun in der dummen Situation mit meiner fachgebundenen Hochschulreife nur Fächer studieren zu können, die ich eigentlich alle garnicht möchte. Da wären z.B. (auszugsweise, diese sind explizit auf meinem Abschlusszeugnis aufgeführt) Biologie, Biochemie, Psychologie und alle möglichen Sozialpädagogischen Studiengänge. Mein „Traumstudiengang“ Physik ist leider nicht dabei und ich weiß nicht was ich jetzt machen soll. Vermutlich kann ich garnichts machen.
Oder gibt es vielleicht IRGENDEINE Möglichkeit, und wenn sie noch so klein ist, für mich, wie ich doch noch Physik studieren kann?
Könnte eine Uni da zum Beispiel eine Ausnahme machen oder sind die Unis gesetzlich an die Zulassungsbestimmungen gebunden?
Ich freue mich über jede hilfreiche Antwort.
Viele Grüße

Wenn es dir nur um den Wissenserwerb geht, kannst du auch ohne offizielles Studium die Vorlesungen, Übungen und Tutorien besuchen. Die Vorlesungen sowieso, da merkt ja keiner, wer da drinsitzt. Bei den Übungen kann man mit den jeweiligen Übungsleitern reden, die lassen einen sicher mitmachen.

Wenn du aber auch einen Abschluss haben willst, geht das vielleicht über private Universitäten? Ich glaub nicht, dass die an irgendwelche Zulassungsbedingungen gebunden wären.

Gruß
Paul

Moin,

Könnte eine Uni da zum Beispiel eine Ausnahme machen oder sind
die Unis gesetzlich an die Zulassungsbestimmungen gebunden?

frag doch einfach bei entsprechenden Unis nach.
Entweder im Fachbereichsbüro, oder beim Leiter des Prüfungsausschusses.

Gandalf

Hi,

Bundesland wäer cool zu wissen… In Bayern (und Berufsoberschule klingt danach) wäre das so, dass man die fachgebundene Hochschulreife (wenn du den richtigen Begriff benutzt hast) nach der BOS 13 bekommt, und nach der gleichen Zeit das allgemeine Abitur, wenn man eine zweite Fremdsprache hat,… bevor ich mir hier die Finger blutig tippe, warte ich erstmal, ob du uns das Bundesland verrätst.

die Franzi

Ich habe den Abschluss in Schleswig-Holstein gemacht, in welchem Bundesland ich studiere ist mir letztendlich aber egal.
Ja ich hätte in der BOS auch das allg. Abi machen können, hierfür fehlte mir aber leider Französisch als zweite Fremdsprache (das ärgert mich so unglaublich…was macht es für einen Unterschied ob ich Französisch kann oder nicht wenn ich Physik studieren möchte, aber das ist ein anderes Thema…) :frowning:

Hi,

hättest du nicht parallel zum Abi die zweite FS nachholen können? Hier in BY ist das möglich(alternativ: externe Prüfung, oder man hatte schon Unterricht an der REalschule oder wo immer man herkommt)

Vielleicht gibt es bei Euch ja auch die Möglichkeit, wie hier, die zweite Fremdsprache nachzuholen, erkundige dich mal bei einer alten Schule oder beim Arbeitsamt. Ob es möglich ist, dass du mit deiner fachgebundenen Hochschulreife hier in Bayern durch Ablegen der Ergänzungsprüfung in der zweiten FS dass allgemeine Abi bekommst, weiß ich nicht, aber das Arbeitsamt vielleicht. Außerdem hat man doch glaub ich nach soundsoviel Semestern an der FH das allgemeine Abitur… sowas wissen die Studienberatungen an Uni und FH und das Arbeitsamt.

Zur Sinnfrage: Eine Fremdsprache zu lernen, bedeutet nicht nur, dass man die dann mehr oderweniger gut spricht - es bedeutet vor allem, dass man etwas über eine andere Kultur lernt und dabei etwas über die eigene lernt.
Man studiert ja in der Regel nicht (nur), um möglichst viel über ein bestimtes Fachgebiet zu wissen, sondern, um mit diesem Wissen dann zu arbeiten. Das führt einen in irgendeiner Form ins internationale Arbeiten - mit Forscherkollegen, Handelspartnern,man besucht als Journalist fremde Länder und berichtet, man stellt als REgierungs- oder Botschaftsmitarbeiter internationale Kontakte her oder pflegt bestehende. In all diesen situationen kommt es immer gut an, wenn man bereits gelernt hat, dass die eigene Kultur nicht die einzige auf der Welt ist.
Darüber hinaus bedeutet Sprachenlernen auch, dass man lernt, besser mit der eigenen umzugehen. Da man als Lerner am Anfang immer übersetzt, muss man zualleerst darüber nachdenken, was man eigentlich sagen will. Ein Student und ein Uniabsolvent im Beruf beschäftigen sich gleichermassen intensiv mit Texten - gesprochenen und geschriebenen. Zwei Handwerker die gemeinsam ein Dach decken, sind mit komplexen praktischen Tätigkeiten beschäftigt, die jeder von beiden gleichgut beherrscht und können durch Gesten kommunizieren und wissen eh, was der andere wann denkt. Sie tun Sachen. -unser Unimensch ist mit dem Kopf bei der Arbeit, er muss berufglich und im Studium komplex denken. Um sich durch die Fachliteratur zu kämpfen, den Prof zu verstehen seine eigenen Gedanken korrekt zu kommunizieren, muss er selbst Sprache gut beherrschen - er kann sich nciht darauf verlassen, dass das Gegenüber eh shcon weiß, was los ist. Im Beruf wird er oft in gehobenen Positionen Anweeisungen erteilen und übrhaupt Menschen führen müssen. Es ist u7nabdingbar, dass er da in der Lage ist, genau das zu sagen, was er meint - und ium Idealfalle so, dass es das Gegenüber versteht, und nicht raten muss,mund vielleicht auch noch sich persönlich angesprochen fühlt.

Ob Welche Sprache ich nun als erste3 und zweite lerne, ist unerheblich - aber es sollte m.E. mehr als ine sein, und wenn es geht, so verschieden wie möglich. Aber Hauptsache, mehr als eine :smile:

die Franzi

Hallo nonamed,

ich denke aufgrund des heutigen Bachelor-/ Master systems hast du auf jeden Fall etwas flexiblere Gestaltungsmöglichkeiten und musst nicht in einen Beruf einsteigen der dir nicht liegt.
Ein Lösungsversuch der mir einfiele wäre beispielsweise einen Bachelor of Science in Biochemie abzulegen. Das ist ein stark naturwissenschaftlich ausgerichtetes Studium (auch in chemisch/physikalisch/mathematischer Hinsicht), das dir zudem noch sehr viele Möglichkeiten der späteren Berufswahl offen hält. Nach Abschlss des Bachelors kannst du dann einen Master in Physik drauflegen und kannst Dich ganz in Ruhe der Berufsausbildung widmen die du eigentlich anvisierst. Ein Tipp den ich jeden Studienanfänger aus Erfahrung geben kann ist: Such dir die Uni gut aus wenn du ein Mensch bist der etwas weitläufigere Interessen hat und auch (berechtigterweise) mal seine Meinung ändert. An deutschen Unis herrscht noch viel Star- und Unsinnigkeit.
Viel Erfolg, Ruth