Kann ich Schulden ans finanzamt auch in Bar einzahlen?

Liebe Community,
bei mir ist es leider etwas kompliziert: Habe nach ellenlanger Prüfung nun auf Darlehensbasis wenig ALG II erhalten. Hatte aber noch Finanzamtsschulden von einer freiberuflichen Leistung von 2016, die 2018 bezahlt wurde. Leistung und Zahlung erfolgten vor dem Antrag auf ALG II.
Wenn ich aber nun eine UST-Zahlung ans Finanzamt leiste, dann nimmt das Jobcenter sicher an, dass ich Einkünfte erzielt hätte. Diese waren zwar 2018, jedoch bietet diese ehrliche Situation den Big-Brother-Leuten vom Jobcenter eine leichte Möglichkeit, mich wieder komplett auseinander zu nehmen. Dies kostet Kraft und Zeit und verbessert meine gesundheitliche Situation auf keinen Fall.
Dass die Einzahlung der Steuerschulden ans Finanzamt nicht auf meinen Kontoauszügen auftaucht, möchte ich gerne diese Schuld in Bar einzahlen. Wäre dies möglich und wie sieht die Vernetzung des Jobcenters mit dem Finanzamt aus?

Ich bitte um baldmöglichste Hilfe, da es sehr dringend ist und bedanke mich herzlichst bei allen Helfern

L.G.

… nen Kumpel überweisen lassen…

Hallo!

Das Steuergeheimnis gilt auch gegenüber dem Jobcenter, es gibt keine Datenübermittlung des Finanzamts an das Jobcenter.

Wie das Zahlen von Steuerschulden die gesundheitliche Situation verschlechtern soll, erschließt sich mir nicht.

Das kannst du am Bankschalter machen, kostet aber Gebühren. Bareinzahlung auf ein fremdes Konton kostet +/- 10 €, je nach Bank.

Schöne Grüße!

Schon mal besten Dank für die schnellen Antworten.

Der Tip mit der Zahlung eines Freundes auf Darlehensbasis an das Finanzamt klingt wirklich gut.

Ich weiss bloss nicht, wie das Jobcenter mit dem finanzamt vernetzt ist. Wenn ich irgendwann einmal die Steuerunterlagen einreichen muss und die schwierige Jobcenter-Mitarbeiterin sieht, dass jemand anderes meine Schuld getilgt hat, dann denkt die, es läuft auch in Zukunft so und streicht mir die Leistung.
Klingt saublöd, aber dies ist leider echt Realität

Das stimmt.
Man könnte ja annehmen, das Geld was der Freund überwiesen hat ist eine Art Schenkung/geldwerte Leistung oder sonst etwas.

Aber warum Du das nicht selbst überweist ist mir schleierhaft. Es ist doch für Dich ganz leicht nachzuweisen, wofür das war und das es Schulden von vor dem ALG-Bezug sind als Du selbstständig warst.
Dazu reicht schon das Betreff im Überweisungsträger und/oder auf dem Kontoauszug.

Und nochmal, Finanzamt meldet keinen Zahlungseingang ans Jobcenter und Jobcenter kriegt auch nicht solche Auskünfte.

MfG
duck313

Wobei bei offener Kommunikation die Gefahr des Missverständnisses reduziert werden kann. Also vorher sagen, dass man Gelder bekommt, um die Steuerschulden zui tilgen, woher und warum man sie erhält, warum man diese Mittel dafür und nicht für den eigenen Lebensunterhalt verwendet usw.

Moin,

kann Dich da gut verstehen - die lesen, was sie lesen wollen und notieren das so bei denen im System.

Deswegen ja auch der Vorschlag: von einem anderen Konto überweisen zu lassen… Dein Kontoauszug ist sauber, die Zahlung erledigt und Fall geschlossen.
Steuerunterlagen: da zählen nur die Bescheide - und da ist (noch) nichts über die geflossenen Zahlungen vermerkt.

Ich sehe da keine Gefahren, welcher Art auch immer

LG
Ce

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Hallo nochmal,

Ceestmoi, Du hast mich gut verstanden. Ich habe leider kein Geld, um die FA - Schulden selbst zu überweisen.
Müsste mir welches leihen und auf Konto einzahlen lassen. Dann überweisen. dies führt dann beim Jobcenter zu einem weiteren Fragen - Marathon, den ich gerade eh schon ausgesetzt bin.
Als ehemaliger Selbständiger wollen die jede hautschuppe von mir überprüfen.

Habe FA und GEZ um Stundung bzw. Ratenzahlung gebeten, aber nie Antwort erhalten. Das sind Maschinen, die nicht antworten und zahlungswillige Leute lieber zerstören, als Ihnen Aufschub zu gewähren.

Aber wegen insges. 1000 Euro will ich keinen Offenbarungseid und Privatinsolvenz machen, die mich für Jahre beruflich schädigen kann.

Schriftliche Fragen an das Jobcenter werden partout nicht beantwortet, sondern sofort mit der Drohkullisse gearbeitet.

Deswegen meine Vorsicht. Bisher habe ich aber eh noch niemanden gefunden, der mir die Schulden als Darlehen vorstreckt. Habe heute Sozialanwalt angemailt und warte noch auf Antwort.

Bin immer noch dankbar über hilfreiche infos.

L.G.

Hi @WilliWillsWissen1968,

schau mal auf dem Brief des Finanzamtes nach, dort müsste die Bankverbindung angegeben sein, zu der man die Summer überwiesen soll.
Falls es sich dabei um eine Bank handeln sollte, die eine Filiale in Deiner Nähe hat, solltest Du eigentlich auch dort direkt eine Bareinzahlung auf das Konto des Finanzamtes vornehmen können.
Notfalls müsstest Du Deinen Ausweis und den betreffenden Steuerbescheid mitnehmen, um zu beweisen, warum Du auf dieses Konto Geld einzahlen möchtest.
Probier’s doch mal. Mehr als ablehnen (weil Du evtl. kein Kunde der betreffenden Bank bist und sie diesen Service deshalb nicht anbieten wollen) können sie ja nicht …

Schöne Grüße
Stefanie

Kommt zunächst mal drauf an ob es im Finanzamt überhaupt eine Bar gibt…

Du wirst jemanden kennen, der 2x 5€ überweisen kann…
Damit ist das Thema „Zahlungsunwilligkeit“ erst mal vom Tisch.
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, sind Beträge unter 50€ nicht nachweispflichtig (können aus dem Verkauf privater „Klamotten“ sein bzw. erlaubte Schenkungen)
Das dauert dann zwar alles ewig, aber in der Ewigkeit kann sich ja auch mal positives auftun…

Jedenfalls würd’ ich das so machen - wie das genau rechtlich aussieht - im Einzelfall hier nochmal nachfragen

LG
Ce

Wenn das FA mir bzgl. einer Stundung bzw. Ratenabzahlung nicht antwortet, dann setze ich dies eben selbst so fest.

Dann bekommen die die 600 Tacken eben in 10 er Schritten. Ich habe seit 2 Jahren, seit meinem schweren Verkehrsunfall alles belegt und wurde existenziell vernichtet.

Wenn es sein soll, dann können die auch jederzeit pfänden. Da gibts nichts zu holen. Hab nicht mal ne Glotze.

Will aber keine eidesstattliche Versicherung wegen 600 Tacken abgeben und Schufaeintrag und all den Kram.

Unfallverursacher wird von Auto-Lobby und Versicherungsmafia komplett gedeckt und in Ruhe gelassen. Unfallopfer von allen Seiten vernichtet.

Will Euch nur vorwarnen, falls Euch mal ähnliches passieren sollte. Ihr werdet vom System zerstört.

Ich fürchte, dass dafür enorme Gebühren verlangt werden (von der Bank).

Jaja, schon gut.

Hi @Simsy_Mone,

guter Punkt.
Hab gerade genauer nachgelesen: Die Finanzämter, die ich überflogen habe, haben alle ein Konto bei der Bundesbank. Und die nimmt für Bareinzahlungen zur Überweisung an öffentliche Verwaltungen etc eine Gebühr von 3 Euro - wenn ich das richtig verstanden habe.
Quelle: https://www.bundesbank.de/de/aufgaben/bargeld/dienstleistungsangebot/fuer-andere-jedermann-/dienstleistungsangebot-fuer-andere-als-bargeldgeschaeftspartner-jedermann--599422#tar-2

Ob jetzt auch das FA, an das @WilliWillsWissen1968 Steuern zahlen will, ein Konto dort führt, weiß ich natürlich nicht … Ich halte es aber für wahrscheinlich.

Schöne Grüße
Stefanie

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sind aber nicht

insofern würde sich das Nachfrage schon lohnen …

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[quote][quote=„Christa, post:16, topic:9453198“]

eine Gebühr von 3 Euro
[/quote]

sind aber nicht

„enorme Gebühren“

[/quote]

Bei Ratenzahlung mit vielen kleinen Raten und Alg-II-Bezug kann man das sehr wohl als enorme Gebühren betrachten.

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Ich habe das so verstanden, dass er das auf einmal zurückzahlen würde, wenn es bar ginge. Und dann sind 3 Euro Gebühren für 600 oder 1000 Euro (so klar ist das nicht, denn er schrieb erst von „insges. 1000 Euro“ und später von „600 Tacken“) nicht wirklich viel.

Liebe Helfer der Community,

zuerst einmal herzlichen Dank für Eure Gedanken.

Es wurde mir schon ziemlich geholfen. Jetzt muss ich nur noch irgendwie das Geld auftreiben und versuche dann die Summe in Bar ganz einzuzahlen, damit die Gebühren mich nicht auffressen.

Falls es irgendwie anders läuft, als von Euch empfohlen, dass werde ich dem Forum gerne später nach meiner Erfahrung den richtigen Weg mitteilen.

Bis dahin alles Gute und L.G.