'Kann-Kind' einschulen oder warten?

Hallo!

Unsere Tochter bzw. wir stehen im September vor der Entscheidung, ob sie im Kindergarten in die „Vorschulgruppe“ gehen soll oder nicht. Sie ist Mitte September geboren und wird jetzt 5 Jahre alt. Wir sehen sie da eigenlich schon, was ihre Redegewandheit (hat sie von meiner Frau…), ihrem Wissen (zählt selbst bis 20 und kann das Alphabet), ihrer Neugier (warum…?) und ihrer Größe (sie ist so groß wie ihre 6-jährige Cousine), möchten unsere Entscheideung aber gerne auf gaaaanz feste Füße stellen.

Wär nett, wenn Ihr uns dabei helfen könnt!

Vielen Dank,

Andi & Susanne

Hallo Ihr,

wie sieht es denn mit der emotionalen Entwicklung des Kindes aus? Benimmt sie sich schon wie eine 6- oder 7-jährige, oder eher nicht? Das ist nämlich auch ein sehr wesentlicher Aspekt. Wenn der auch stimmt, würde ich sagen: versucht’s. Wenn nicht, dann laßt’s bleiben.

Gruß Kubi

Hallo,

Unsere Tochter bzw. wir stehen im September vor der
Entscheidung, ob sie im Kindergarten in die „Vorschulgruppe“
gehen soll oder nicht.

Das ist schwierig. Man kann keine generelle Empfehlung geben, das ist immer eine individuelle Entscheidung.

Ein wichtiger Punkt ist die emotionale Reife, wie Kubi schon sagte. Man darf nicht vergessen, daß in diesem Alter sich innerhalb von einem Jahr sehr viel tut. Meine Tochter (Mitte August) haben wir damals eingeschult, sie ist größer, körperlich geschickter, und bei Lesen, Schreiben und Rechnen hat sie sogar ihren älteren Bruder in die Tasche gesteckt. Trotzdem war sie mit einigen Situationen in der Schule manchmal überfordert, weil sie emotional noch nicht soweit war. Wir haben auch beobachtet, daß sie oft sehr müde nach Hause kam.
Aber: das hat ihr wohl nicht geschadet, sie hat heute die 3. Klasse verlassen und es geht ihr gut :smile:

ihre Redegewandheit (hat sie von meiner Frau…)

…wie konnte es ander sein :smile:

und ihrer Größe (sie ist so groß wie ihre 6-jährige
Cousine)

Das könnte ein Problem sein: aufgrund ihrer Größe wird sie vielleicht für älter gehalten, als sie ist, mit entsprechender Erwartungshaltung. Das kann durchaus in die Hose gehen.

möchten unsere Entscheideung aber gerne auf gaaaanz
feste Füße stellen.

Das wird nicht gehen, fürchte ich. Eine Fernbeurteilung kann es nicht geben.

Gruß

J.

Hallo,
ganz ehrlich: so eine „Ferndiagnose“ ist natürlich nicht möglich.

Ich kann euch allerdings folgende Tipps geben:

  1. Sprecht doch mal mit der Erzieherin in Kiga. Die erlebt das Kind schließlich auch und sollte eine eventuelle Schulreife bestätigen können (oder eben nicht).

  2. In meiner Schule gibt es so eine Art schulinternen Schulreifetest für Kinder, bei denen der Kiga rückmeldet, dass sie zwar schulpflichtig, aber möglicherweise noch nicht schulreif sind. Wir testen dabei auch KannKinder, um einigermaßen einschätzen zu können, inwieweit eine Einschulung sinnvoll ist.

  3. Es gibt ja auch Ärzte, die die potentiellen Erstklässler untersuchen. War euer Kind schon bei solch einer Untersuchung? Wenn ja, was sagt der Arzt?

Das sollte euch helfen, eine begründbare Entscheidung zu treffen.
Viele Grüße,
Saskia

Scrollt mal ein bisschen runter ;0)
Hallo ihr beiden,

das Thema gabs doch erst vor kurzem und ich finde, da unten http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv… ist es echt ganz umfassend behandelt worden.

Ansonsten kann ich den anderen hier im Thread nur zustimmen: Es kommt auf die emotionale Reife an, nicht auf Größe oder Intelligenz.

Herzlichen Gruß
Trilli

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi,

habt Ihr Eure Tochter schon gefragt, was sie lieber möchte? Ich gehe mal davon aus, dass Eure Beschreibungen stimmen :wink: - und da würde ich die Kleine einfach mal fragen. Vielleicht würde sie lieber bei ihren (gleicharltrigen) Freunden im KiGa bleiben, vielleicht würde sie jetzt gerne schon in die Schule gehen, vielleicht würde sie sich nicht wohl fühlen, wenn sie plötzlich ausschließlich mit älteren Kindern zusammen ist… Fragen über Fragen, die ich ihr kindgerecht stellen würde.

Grüße und ein schönes WE
Natascha

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Andreas,

ohne euch zu nahe treten zu wollen: Bis 20 zählen, das Alphabet kennen und sich gewandt ausdrücken reicht nicht ohne Weiteres aus (mein mittlerer Sohn kann das auch und der ist erst drei). Für eine vorzeitige Einschulung sollte die Entscheidung individuell sein (Übergröße ist z. B. ein gutes Argument). Das heißt, ihr solltet mit Leuten sprechen, die das anhand der Persönlichkeit eures Kindes beurteilen kann. Wir haben unseren Ältesten jetzt früher eingeschult (er wird im September 6), weil wir zusätzliche Gründe hatten. Lasst euch auf jeden Fall persönlich beraten.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hallo Andreas.
Ich gebe zu, dass ich eher ein ablehnende Haltung zur vorzeitigen Einschulung habe.
Ich kenne einige Kinder, bei denen es gut ging, aber auch Fälle, wo es schief ging.
Wir hatten im Eltern-Brett gerade die Diskussion über Anforderungen an Kinder. Da passt das irgendwie hin.
Ich habe drei Kinder in der Schule, davon zwei ( aus guten Gründen ) später eingeschult. Ich habe dabei die Erfahrung gemacht, dass Kinder ab dem Schuleintritt viele Pflichten haben, die ihre ganze Leistungsfähigkeit beanspruchen, sowohl physisch als auch psychisch. Die wirklich unbeschwerte Zeit ist definitiv für immer vorbei.
Ich denke, ein weiteres wichtiges Jahr in der Familie mit altersgerechten Förderangeboten ohne Leistungsdruck ist viel wichtiger als die vorzeitige Einschulung.
Ihr seid als Eltern netürlich mehr gefordert, wenn ihr ein intelligentes Kind habt, das aufgeweckt am Leben teilnimmt. Ich persönlich würde es in dem Jahr eher zuhause fördern ( da gibt es soviele Möglichkeiten ), bzw. im Kindergarten. Es kommt nämlich wirklich nicht nur auf das Alphabet und die Zahlen an, sondern auch auf die Sozialkompentenz, die Sprachkompetenz ( die sie ja offenbar zu haben scheint ), die Konzentrationsfähigkeit über längere Zeit und , ganz wichtig, auch die Konfliktfähigkeit. In einer Schulklasse muss man nämlich so funktionieren, wie es gefordert ist. Das fällt vielen Kindern schwer.
Ich rate dir hier zu nichts, denn das steht mir nicht zu und die Entscheidung nimmt euch eh keiner ab, das werdet ihr merken.
Ich persönlich würde nach den Erfahrungen, die ich jetzt habe, kein Kind früher einschulen, als nötig.

Ich wünsche euch die richtige Entscheidung.
und grüße euch
Corinna

*zustimm* (o.w.T.)

habt Ihr Eure Tochter schon gefragt, was sie lieber möchte?

Guten Morgen zusammen -
ich sehe dieses Thema erst jetzt, daher meine späte Antwort.
Wir haben zwei Juli-Kinder. Beim Älteren haben wir uns nach den Empfehlungen der Erzieherinnen gerichtet und waren auch selber für ihn ganz froh, daß der „Ernst des Lebens“ noch ein Jahr an ihm vorbeiging. Da war vorzeitige Einschulung überhaupt kein Thema. Er konnte übrigens sehr gewandt sprechen, hatte einen riesengroßen Wortschatz, konnte aber vor Schuleintritt weder lesen noch schreiben noch rechnen. Vielleicht bis 20 zählen, aber das weiß ich nicht mehr.
Als er in der Schule war, stellten wir mit ihm gemeinsam fest, daß der Übergang von Kindergarten zu Schule eine eher fließende Angelegenheit war. Er war im ersten Halbjahr mit Lesenlernen beschäftigt, hat um WEihnachten angefangen, Fünf-Freunde-Bücher zu lesen und dann mit dem Lesen nicht mehr aufgehört. Wenn in der Schule Addition dran war, wollte er schon subtrahieren. Kam endlich die Subtraktion dran, hat er sich von uns die Multiplikation erklären lassen. Wir haben uns dann auf Anraten der Lehrerin entschlossen, ihn von der dritten Klasse gleich aufs Gymnasium zu schicken. Dieser Schritt war goldrichtig.

Die Jüngere haben wir a) aufgrund des besseren Wissens um das, was sich im 1. Schuljahr so abspielt und b) weil sie durch ihren Bruder mit Schuleintritt fließend lesen konnte und uns auch schon mit einigen Rechenkünsten überraschte, auf Antrag eingeschult. Es gab einen Aufschrei bei den Erzieherinnen. Die Schulleiterin war auch nicht begeistert, nach ihrer Erfahrung muß es wohl mit Antragskinder des öfteren nicht so glatt gelaufen sein. ABer für unsere Tochter und ihre gleichaltrige Freundin war diese Entscheidung die richtige. Die beiden waren von Anfang an die Besten in ihrer Klasse. Meine Tochter habe ich auch vorzeitig aus dem Kindergarten nehmen müssen. Sie hatte keine Lust mehr auf Ausmalen und Figurenausschneiden. Es war einfach genug.
Sie wollte in die Schule.

Gruß
Aia
(die sich niemals wieder nach Erzieherinnen richten würde)