Kann man auf einen alten Betonboden einen neuen gießen?

Hallo zusammen,

wir haben auf unserem Grundstück eine alte Scheune. In dieser Scheune wurde wohl seinerzeit (vor etwa 50 Jahren) ein Betonboden hergestellt. Die Scheune wurde dann für das Abstellen von Gerümpel, als Werkstatt und Stellplatz für den Traktor genutzt.

Wir würden diese Scheune gerne renovieren / sanieren und im Weiteren als Garage mit kleiner Werkstatt nutzen. Problematisch an der Sache ist, dass der Betonboden absolut uneben ist. Es sieht so aus, als wären 4 einzelne Betonelemente gegossen worden, die sich im Laufe der Jahre gesenkt haben.

Unser Plan zur Instandsetzung sieht nun folgendermaßen aus:

  1. Boden besenrein säubern
  2. Schalung ringsum herstellen
  3. Neuen Beton (C25/30) einbringen und eben in Höhe der Schalung abziehen
  4. Boden (v.a. aus optischen Gründen) mit Betonfarbe streichen

Kann dieses Vorgehen so funktionieren? Dies wäre unserer Meinung nach der geringste Aufwand. Ein Aufstemmen oder Entfernen des aktuellen Bodens kommt nicht in Frage.

Wir freuen uns auf eure Ratschläge!

Danke und Gruß

Robin

Die Platten an sich sind dick genug und intakt? Was ist denn für eine unterbau drunter, wohl nur Frostschutzkies? Wenn sie sich schon (ungleichmäßig) gesetzt haben, sollte bereits „Ruhe in den Unterbau eingekehrt sein“
Wie groß sind die Platten denn überhaupt? man sollte ja alle 5m Fugen einbauen, oder schneiden, damit keine Spannungsrisse auftauchen.
Sollte es als Verbund ausgeführt erden oder möchtest Du eher einen schwimmenden Estrich aufbringen? (Bringt bei einer Halle wahrscheinlich sowieso nichts)

Hallo,

eine genaue Aussage kann man dazu nicht treffen.
Es kommt vor Allem darauf an wie viel Bewegung in dem Boden ist.

Wenn die vorhandenen Betonplatten noch die Möglichkeit haben weiter zu sinken, dann wird eine neue Platte vorraussichtlich auch reissen und mit wandern. Damit wäre der Aufbau umsonst gewesen.

Am besten wäre es da jemanden vor Ort zu befragen, der sich das ganze anschaut und dann eine fachmännische Meinung abgeben kann.

Viele Grüße
Marcel

Hallo Robin!
Auf Grund des Alters und da es als Scheune benutzt wurde, gehe ich davon aus, dass auf dem blanken Erdreich betoniert wurde. Daher würde ich eine selbst tragende Platte (10- 15cm stark) verstärkt mit Bewehrungsgitter gießen.
MfG
airblue21

Hallo,

zunächst danke für Eure Antworten!

Also wie dick die „Platten“ sind kann ich nicht sagen, ihre Beschaffenheit ist (m.M.n.) recht gut, wenngleich der Zahn der Zeit in Form kleinerer Abplatzer doch schon an ihnen genagt hat.

Die Scheune an sich ist etwa 6*10 m groß, die einzelnen Platten also zirka 1,5 * 2,5 m.

Wie gesagt: es geht hauptsächlich darum einen einigermaßen ebenen Boden zu haben, da im hinteren Bereich auch noch eine Mauer aus Porenbeton errichtet werden soll (hierfür ist ein ebener Boden sinnvoll :slight_smile: ).

So ganz sicher bin ich mir immer noch nicht: Boden mit Beton „neu“ gießen oder eine andere Alternative wählen??!!

Ohne Auflager der Bodenplatte auf die vorhandenen Fundamente der Aussenmauern oder mindestens eigene Fundamente wird das nichts.

Ein Statiker mit Gutachter- Qualifikation kann das Ganze seriös nur vor Ort beurteilen.
Ohne eine qualifizierte statische Berechnung würde ich dort keinen Betonboden einbringen wollen.

hi,

das wird so nix, da muss man nicht groß raten.
Der erste riesen Grund: du schreibst schon, dass es 4 Platten gibt die sich auch senken. Daher müssen die Fugen auch übernommen werden. Kraftschlüssiges Verbinden wird man bei dicken Betonplatten und ungewissem Untergrund kaum hinbekommen, auf Dauer schon gar nicht.

Desweiteren fehlt die Haftbrücke, den Beton sollte man vorher auch gute 24 Stunden wässern.

Einer ausreichend dicke Schicht (2 cm bzw 3 fache Korngröße) auf dem alten Beton (Verbundestrich) steht beim einhalten der Risse/ Fugen so nichts im Weg. Die Schicht sollte aber nicht zu Dünn werden, sie darf keinesfalls austrocknen.

Schwundrisse sollten sich bei der kleinen Fläche in grenzen halten.

Bedenke aber, dass der dann ebene Boden bei Frost wieder ganz anders aussehen kann. Am Unterbau änderst du ja nix.

grüße
lipi

Hallo,

das ist Unsinn.Die Außenmauern sind bei Scheunen früher als selbstständig tragend ausgeführt worden.
Im Innern wurde entweder festgestampfter Lehm verwendet oder es wurden Ziegel auf dem Boden verlegt.
Da auf dem Boden jetzt bereits Betonplatten liegen, kann man diese mit Estrich überziehen und so eine glatte Oberfläche schaffen.

Fragt sich nur, wie lange das „glatt“ bleibt, wo sich doch schon die Betonplatten verselbständigen.
Und genau deshalb ist das bei der angestrebten Belastung ohne einen Statiker, der einem sagt wie es sinnvoll machbar ist, kaum durchführbar.
Als Bauhandwerker mit einiger praktischer Erfahrung kann man da durchaus „konstruktiv“ vorgehen. Um „auf der sicheren Seite“ zu sein, versenkt man dann aber das am Statiker gesparte Geld leicht in Arbeitszeit und Material.

Hallo,

Fragt sich nur, wie lange das „glatt“ bleibt, wo sich doch schon die Betonplatten verselbständigen.

Die „verselbständigen“ sich nicht, sondern haben sich nach 50 Jahren !! nun einmal gesetzt.
Schließlich sind da im Bäuerlichen Arbeitsleben garantiert etliche Tonnen an Feldfrüchten drauf gewesen, denn früher musste man Karttoffeln oder Rüben nach der Ernte trockenen, wenn es ein nasses Jahr war.Mein Kreuz kann dir das genau sagen, ich habe selber in der Jugend in solchen Scheunen Kartoffeln verlesen.

Ein Überziehen mit 3-4 cm Estrich ist daher kein Problem.

:thumbsdown:

Dann bleib mal lieber bei „deinen Kartoffeln“.
Nicht, dass ich solche Arbeit gering schätzen würde. Im Gegenteil. Habe in meiner Jugend selber in den Ferien bei den benachbarten Bauern geholfen und weiss wovon du redest.
Der Estrich ist allerdings schneller kaputt als du wegrennen kannst.

Das wird kein Wohnzimmer.

Auf den Boden stellt man „eben“ mal ne massive Wand drauf, da fahren Autos drüber und evtl. steht da sogar ne Hebebühne…

Hallo,

das:

Der Estrich ist allerdings schneller kaputt als du wegrennen kannst.

glaube ich kaum, wenn man den richtigen Zementestrich verwendet.
Klasse C50 ist für Industriehallen mit Gabelstaplerverkehr geeignet,da werden ihm ein paar Pkw`s kaum was anhaben.

P.S.
Porenbeton-Steine sind im Volksmund auch als Gasbeton-Steine bekannt, die kannste bequem tragen :smile:

Natürlich. Aber da macht es der Unterbau, der hier nicht sicher geeignet ist weil der aus einzelnen, nicht verbundenen Platten besteht.

Auch ist dein genannter C50- Estrich idR. wasserempfindlich und kommt für eine Autwerkstatt daher eher nicht in Frage.

Der TO selber ist auf C25/ C30 aus.
Die dünnsten (5cm) Porenbetonwände wiegen unverputzt mind. 50Kg/ m².

Hallo,

Natürlich. Aber da macht es der Unterbau, der hier nicht sicher geeignet ist weil der aus einzelnen, nicht verbundenen Platten besteht.

Das ist bei Industriehallen nicht anders.

Auch ist dein genannter C50- Estrich idR. wasserempfindlich und kommt für eine Autwerkstatt daher eher nicht in Frage

Meinst du nicht, das der Threadersteller so schlau ist und einen wasserdichten nimmt ??

Die dünnsten (5cm) Porenbetonwände wiegen unverputzt mind. 50Kg/ m².

Dein Taschenrechner ist kaputt :smile:

Ein aus 5 cm breiten Porenbetonsteinen errichtete Wand , würde 38 Kg pro Quadratmeter wiegen.
Eine Vergleichbare Wand aus KS-Steinen käme bereits über 100 Kg pro Quadratmeter.

mmmhhh
hier gibt es viel zu lesen und viele Meinungen. Im Grunde mache ich gerade etwas ähnliches. Ich giesse eine 10cm Betonsohle direkt auf Sand, packe eine Dämmung dazwischen und baue einen schwimmenden Asphaltestrich darauf. Und das magische Wort hier ist schwimmend. Wenn du also auf diese nicht genau zu definierende Grundlage etwas betonieren willst, dann muss ein Trennschicht zwischen und der neuen Aufbau muss selber steif genug sein. Da hilft als Minimum einen Baudermatte auf der dann eine Platte gegossen werden muss, die selber steif genug ist. Hier befrage man einen Statiker. Aber unter 10cm in Beton oder 5cm in Asphalt wird das nix.