Kann man da noch was machen? Kindererziehung

Hallo,
mein Bruder hat zwei Kinder, 9 Jahre alte Tochter und 11 Jahre alten Sohn, die bei ihm im kleinen Haus wohnen. Seit kurzem (ein paar Monaten) ist seine Freundin mit ihren beiden Söhnen (ca beide 13 Jahre) eingezogen. Sowohl seine Freundin als auch ihre Söhne haben kein Benehmen, so daß sich seine Kinder zuhause nicht mehr wohlfühlen. So macht seine Tochter nachts ins Bett, was Sie vorher nicht gemacht hat. Unsere Mutter und ich haben vor ca einer Woche ein ernstes Gespräch mit ihn geführt und ihn die Situation klargemacht. Als ich jetzt bei meinem Bruder nachgefragt habe, hat er so getan, als wenn alles in Ordnung ist. Dies ist es aber nicht, sondern er steht unter der Fuchtel seiner Freundin. Diese fühlt sich als Herr im Haus und ihre Kinder dürfen (fast) alles. Da er sich nur etwas von seiner Freundin sagen läßt, sehe ich hier keine Möglichkeit mehr. Das Jugendamt greift ja auch nur ein, wenn die Zustände vollig extrem sind. Hat noch jemand eine Idee? Danke!

Hi,

Sowohl seine Freundin als auch
ihre Söhne haben kein Benehmen,

was genau heißt das?

So macht seine Tochter nachts
ins Bett, was Sie vorher nicht gemacht hat.

Das kann auch organische Ursachen haben oder einfach situationsbedingt sein, weil vieles neu ist.

alles in Ordnung ist. Dies ist es aber nicht, sondern er steht
unter der Fuchtel seiner Freundin.

Nuja, das ist erstmal sein Bier. Oft sind da die gutmeinenden Verwandten, die es besser wissen, aber meistens hat das eher was mit verschiedenen Ansichten zu tun als damit, dass wirklich was im Argen ist. Dein Bruder wird schon einen Grund haben, mit seiner Freundin zusammengezogen zu sein. Der wird sie und die Kinder ja vorher gekannt haben und wusste, worauf er sich einlässt.

Diese fühlt sich als Herr
im Haus und ihre Kinder dürfen (fast) alles.

Das hört sich eher so an, als wärt ihr halt mit ihrer Erziehung nicht einverstanden und könntet sie generell nicht leiden. Bisher hast du aber keinen triftigen Grund genannt, der auf Fehlerziehung schließen lässt. Vielleicht magst du sie einfach nicht?

Hat noch jemand eine Idee?

Ja, erstens schildere doch mal, was genau so schrecklich an der Dame und ihren Kindern ist.
Zweitens: Sieh das Ganze mal etwas objektiver!

Gruß
Cess

Hallo,
ihre beiden Söhne dürfen fast alles, die Kinder meines Bruders ignoriert sie.
Die Tochter meines Bruder mußte (vom Bruder aus) eine Woche zu Ihrer Großmutter, wo Sie bisher absolut ungerne war. Dort hat Sie am ersten Tag ins Bett genäßt, danach nicht mehr. Am Ende der Woche at sie gefragt, ob sie länger bleiben darf. Wieder zuhause, macht Sie wieder ins Bett. Ist dies nicht objetiv?
Liebe Grüße
Jürgen

Hi,

ihre beiden Söhne dürfen fast alles, die Kinder meines Bruders
ignoriert sie.

das ist einfach zu ungenau. Woher weißt du das? Wie alt sind die Kinder? Was heißt „dürfen fast alles“ - was dürfen sie denn genau, was die anderen nicht dürfen, was dürfen sie nicht?

Die Tochter meines Bruder mußte (vom Bruder aus) eine Woche zu
Ihrer Großmutter, wo Sie bisher absolut ungerne war.

Und wieder: Woher kommt die Info, warum „musste“ sie zur Oma, was hat die Freundin damit zu tun?

Dort hat
Sie am ersten Tag ins Bett genäßt, danach nicht mehr.

Klar, wenn sie musste, aber wo hängt da die Freundin mit drin?

Ist dies nicht objetiv?

Nein, ist es nicht!

Bisher ist auch unklar, wie dein Bruder da reinspielt. Kümmert er sich um seine Kinder? Was dürfen die bzw. dürfen die nicht, was die anderen dürfen? Bisher erzählst du nur, was dein Bruder tut (seine Tochter zur Oma „zwingen“, z.B.), da hat in meinen Augen die Freundin noch nicht die Finger im Spiel.

Alles, was von dir kommt, ist „Freundin böse, Bruder armer Pantoffelheld“, aber völlig ohne Hintergrund. So kann dir hier keiner helfen.

Gruß
Cess

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Hallo,

Unsere Mutter und
ich haben vor ca einer Woche ein ernstes Gespräch mit ihn
geführt und ihn die Situation klargemacht. Als ich jetzt bei
meinem Bruder nachgefragt habe, hat er so getan, als wenn
alles in Ordnung ist.

Das liest sich so, als wolltet ihr ihm helfen.
Im Prinzip nicht verkehrt, aber wenn er nicht um diese Hilfe gebeten hat, ist es GRUNDVERKEHRT!!!
Er versteht es als Einmischung und schottet sich ab („alles in Ordnung …“).

Deine Mutter und Du meinen es sicher gut, aber gut gemeint ist das Gegenteil von gut.
Mein Rat:
Finger weg! Ihr stiftet nur Unfrieden.

Gruß
Cassius

Hallo,
danke für deine Antwort. Du hast Recht, mein Bruder blockiert jetzt.
Wr wollen weniger dem Bruder helfen, als die Kinder vor (weiteren) schwerer Kindheit bewahren und ihnen helfen. Sie (die Kinder) haben zwar nicht direkt um Hilfe gebeten, aber als seine Tochter bei meiner Mutter war, wo sie eigentlich nicht gerne war, hat sie sich darüber „beschwert“, wie grausam es jetzt Zuhause ist.
Kann man bei Gelegenheit die Kinder fragen, ob sie Hilfe möchten? Kinder sind auch Menschen. Diese sind aber noch wehrloser. Wenn Sie Hilfe möchten, welche Möglichkeiten würde da bestehen?

Wir möchten nicht unbedingt Frieden, sondern das Wohl der Kinder.

Liebe Grüße
Jürgen

Hi,

als seine Tochter bei meiner Mutter war, wo sie eigentlich
nicht gerne war, hat sie sich darüber „beschwert“, wie grausam
es jetzt Zuhause ist.

gib doch endlich mal an, wie alt die Kinder sind. Grad Teenager z.B. kommen oft nicht damit klar, dass ein Elternteil einen neuen Partner hat, egal wie nett der sein mag, und motzen auch ohne wirklichen Anlass darüber, wie „grausam“ das jetzt alles ist, die Neue wäre die Pest etc.

Ich will nicht unterstellen, dass da keine Probleme herrschen, aber es scheint einfach so, als hätten du und deine Mutter nur vage Andeutungen von den Kindern, die einfach unzufrieden sind, ohne dass ihr das wirkliche Familienleben kennt.

Und klar, wenn die Mutter ihren Kindern vllt. mehr Freiheiten lässt, dann lässt ein Halbwüchsiger auch gern mal ein „boah, die dürfen alles und ich nix, und für mich interessiert die Tussi sich eh nicht“ ab.

Also bitte objektiver an die Sache rangehen! Wenn ihr euch da zu sehr einmischt, könnt ihr viel kaputt machen.

Gruß
Cess

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Hallo Cess,

oben sagt der gute Mann, die Kinder seines Bruders seien 9 und 11, die der neuen Lebensgefährtin beide etwa 13 (Zwillinge?).

Gerade bei diesem Altersabstand erscheint es mir plausibel, dass den Kindern der ‚Neuen‘ mehr erlaubt wird als den Jüngeren, und auch das selbige diese ‚Bevorzugung‘ als äußerst ungerecht empfinden… ;o)

Beste Grüße

=^…^=
Katze

AUA!!!
Hi,

Wir möchten nicht unbedingt Frieden, sondern das Wohl der
Kinder.

Auf diese Weise hilfst Du niemandem! Frieden in der Familie ist die Grundvorraussetzung für ein Wohlergehen der Kinder.

Es sei denn, Du siehst für die Kinder keine Zukunft bei Deinem Bruder. Dann sei aber konsequent und gehe zum Anwalt um eine Herrausnahme der Kinder aus der Familie zu erreichen. Nur wirst Du dann ein wenig mehr vorbringen müssen als hier…

Gruß Stefan

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Hallo,
wir sind meine Mutter und ich und wir möchten, daß es den Kindern meines Bruders gut geht. Aufgrund der Spannungen in der Familie meines Bruders gibt es da keinen Frieden. Dies möchten wir ändern. Wenn Frauen es nicht wohlergeht, können diese in ein Frauenhaus gehen. Kinder haben, soweit ich euch verstehe, nur minimale Rechte.
Grüße
Jürgen

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Hallo Jürgen,

Wenn Frauen es nicht wohlergeht, können diese in ein Frauenhaus gehen.

Du scheinst das alles ja sehr dramatisch zu sehen.

Allerdings hast Du immer noch nicht erläutert, was denn konkret an schrecklichen Dingen vorgefallen ist, und wo da die neue Freundin ins Spiel kommt.

Gruß

=^…^=
Katze

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Hallo,

hier sind einige Adressen bei denen man sich mal erkundigen kann:
http://www.jugendserver-hamburg.de/?RUB_ID=0&STAND_I…

Vor allem Kinder können sich selbst hierher wenden:
http://www.kinderundjugendtelefon.de/

Das Ganze geht natürlich auch anonym.

Grundsätzlich wäre für Dich auch erstmal die Beratungsstelle für Kinder Jugendliche und Eltern ein Ansprechpartner, aber Ihr werdet nicht die Probleme anderer Leute lösen können, auf Dauer gesehen müssen die Betroffenen es sein, die diese Hilfe in Anspruch nehmen…aber um Infos einzuholen und sich beraten zu lassen ist das ok.

Gruß
Maja

Uh,

oben sagt der gute Mann, die Kinder seines Bruders seien 9 und
11, die der neuen Lebensgefährtin beide etwa 13 (Zwillinge?).

haste Recht. Danke!

Gerade bei diesem Altersabstand erscheint es mir plausibel,
dass den Kindern der ‚Neuen‘ mehr erlaubt wird als den
Jüngeren, und auch das selbige diese ‚Bevorzugung‘ als äußerst
ungerecht empfinden… ;o)

Eben, das ist genau mein Empfinden. Wäre mal interessant, was die Kinder der Freundin über die Situation sagen. Die haben bestimmt auch was zu meckern.

Ich bin weiterhin der Meinung, dass hier ein unnötiges Fass aufgemacht wird, jedenfalls solange der UP nicht mit konkreten Angaben kommt.

Gruß
Cess

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Objektiv?

ihre beiden Söhne dürfen fast alles, die Kinder meines Bruders ignoriert sie.

Ignorieren bietet auch einen Spielraum. Man kann das sogar so auslegen, dass ihre beiden Söhne noch weniger Freiheiten genießen als die Kinder des Bruders.
Diese Aussage ist relativ und ohne Referenzpunkt wertlos, ohne hinterlegende Fakten sowieso unbrauchbar.

Die Tochter meines Bruder mußte (vom Bruder aus) eine Woche zu Ihrer Großmutter, wo Sie bisher absolut ungerne war. Dort hat Sie am ersten Tag ins Bett genäßt, danach nicht mehr.

In Sachen Ursache/Wirkung könnte man jetzt sagen, dass vielleicht nur ihre Einstellung gegenüber Omama der Auslöser für’s Bettnässen war.

Am Ende der Woche at sie gefragt, ob sie länger bleiben darf.

Vielleicht weil sie gemerkt hat, dass Omama doch gar nicht so abgrundtief böse ist wie bisher angenommen?

Wieder zuhause, macht Sie wieder ins Bett.

Woher kommt diese Information, wenn der Bruder und die Freundin es nicht sagen? Beklagt die Kleine sich selbst über Bettnässerei?

Ist dies nicht objetiv?

Selbst wenn es das wäre, wären es Symptome und nicht Ursachen. Wer sich ein bisschen auskennt, sei es in Medizin, BWL oder Psychologie, weiß, dass wenige Beobachtungen eines einzelnen Symptoms nicht ausreichen um das Problem zu beschreiben und insbesondere, dass zuerst die „Unschuldsvermutung“ gilt.
Will meinen:
Schuldvermutung These: Bruder erzieht schlecht -> Es bedarf überwältigender Beweise, um zu beweisen, dass er nicht schlecht erzieht.
Unschuldsvermutung These: Bruder erzieht gut -> Es bedarf überwältigender Beweise, um zu zeigen, dass er schlecht erzieht.

Das Problem bei Schuldvermutungen ist, dass man oft schwer bis gar nicht beweisen kann, was man „nicht tut“. Deswegen ist die Schuldvermutung in der westlich-zivilisierten Demokratie aus dem Rechtssystem verbannt.

Was genau müßte denn Dein Bruder Dir beweisen, damit Du ihm glaubst, daß die Kinder nicht schlecht erzogen werden? Eine 24/7 Live-Videoüberwachung? Ein psychologisches Gesamtgutachten?

Wir als neutrale Beobachter gehen von der Unschuld aus, so dass Du uns einfach noch nicht hinreichend bewiesen hast, dass Dein Bruder überhaupt irgend etwas erziehungstechnisch falsch macht.
Was wir haben, ist ein Symptom und ein Momentereignis, welches tausend Ursachen haben kann.

Ein Schluss „Bettnässen und bei Oma bleiben wollen -> Papa schlecht“ ist dermaßen hahnebüchen.
Mal objektiv: Stell’ Dir mal vor, Du meckerst am Stammtisch über Deine Arbeit und verpennst in einem Monat zwei Mal, und Dein Nachbar ruft den Direktor an, um Deinen Chef zu feuern - genau so abstrus ist Deine Herleitung auch nach allem was wir bisher wissen!

Gruß,
Michael

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Hallo

erst mal sind da vier (!) Kinder, die in eine völlig neue Situation geworfen wurden. Das ganze eingespielte Familiengefüge zweier Familien ist komplett aus dem Ruder und muss sich erst wieder finden.

Natürlich fühlen sich die beiden Kinder in ihrer alten Wohnung nicht mehr wohl, es ist nicht mehr ihr gewohntes. geschütztes Zuhause und sie haben drei Eindringlinge zu verarbeiten (ein Umzug in eine neue, gemeinsame Wohnung wäre besser gewesen, aber dafür ist es jetzt halt zu spät).

Alle vier Kinder müssen akzeptieren, dass ihr Vater bzw. die Mutter nun mit dem Partner zusammenlebt - dieser kann durchaus als Konkurrenz empfunden werden und mitunter kann es sogar richtig üble Eifersüchteleien geben.

Wenn die Mutter mit einem Mann zusammen zieht kann das für die beiden Söhne, die bereits an der Pubertät kratzen sogar richtig schwierig werden - die bocken vermutlich ziemlich. Und das einzige Mädchen muss sich nun nicht nur mit drei älteren Buben herumschlagen, sondern den Vater nun mit einer „anderen“ Frau teilen - das schreit nach abgrundtiefer Eifersucht (vielleicht wurde sie ja auch zur Entspannung zu der Oma geschickt)

Für alle vier Kinder ist die Situation ziemlich stressig - das Mädchen reagiert mit Bettnässen das ist gar nichtmal eine soo überraschende Reaktion.
Die beiden älteren Jungs zicken herum. Was macht eigentlich der 11jährige?

Offenbar findet dein Bruder die Situation in Ordnung und das Benehmen seiner Freundin angemessen - er wird schon wissen, warum er mit ihr zusammen ist. Die werden sich schon zusammenraufen.

Gruss, Sama