Das Heilige Römische deutsche Reich bestand aus vielen kleinen und wenig großen gebieten. Die Größten gebiete waren Preußen und Österreich. Napoleon der Herrscher von Frankreich hatte das Ziel kleinere Gebiete zusammenzuschweißen um gegen Preußen und Österreich ein Gegengewicht zu stellen. So gründete Napoleon 1806 den „Rheinbund“
Ersetze ‚Heilige Römische deutsche Reich‘ duch ‚Heiliges Römisches Reich (deutscher Nation)‘ und ‚die größten Gebiete‘ durch ‚die größten Territorialkomplexe‘, dann kommen wir der Sache schon näher. Deine Zusammenfassung ist zwar ziemlich grob, aber grundsätzlich nicht falsch.
In den zweiten Satz muss noch unbedingt eine Zeitangabe wie „seit Anfang/ Mitte des 18. Jahrhunderts“ (vielleicht kann es jemand genauer sagen), denn „Preußen“ gab es in langen Zeiten davor nicht bzw. es war nicht eines von zwei großen (und mächtigen) Herrschaftsgebiete.
Da ist einiges falsch und einiges fehlt.
Fang bei Karl an.
Was würdest du denn noch ändern?
Ich habe es so verstanden, dass es konkret um die Zeit um 1806 geht. Ansonsten hast du natürlich Recht, dass man die gesamte Geschichte des HRR nicht in drei Sätzen zusammenfassen kann
Nun ja - 1806 (genauer: 06.08.1806) war bekanntlich Schluss mit dem Reich. Wobei der Hauptanlass für den Rücktritt Franz II. sicher die Unterzeichnung der Rheinbundakte war.
Trotzdem ist das UP kompletter Stuss. Fängt mit der falschen Bezeichnung des Reichs an und schwafelt dann über Preußen (das nie zum Reich gehörte) als einem der „größten Gebiete“ im Reich. Die folgenden beiden Sätze sind zwar nicht im gleichen Maß grob falsch, aber doch mehr als simplifizierend.
Was so ein albernes statement hier soll (nicht mal zur Scheinwahrung als Frage formuliert) ist eine andere Frage. Kann das weg? Ja.
Servus,
ich finde, dass Du damit eines der wichtigsten Motive in der europäischen Geschichte mindestens seit 870 bis mindestens 1963 zu stark von Personen abhängig machst: Wenn Louis XIV nicht die Rheingrenze erreicht hätte, wäre es jemand anders gewesen, und auch Napoleon Bonaparte ist genauso wenig einzigartig wie Otto von Bismarck; Friedrich II. nebst Vater hat zwar einiges dazu beigetragen, dass die bis dato unangefochtenen Großmächte im Osten des Reichs nicht mehr unter sich waren, aber auch an seiner Stelle hätte ein andrer stehen können.
Dem etwas älteren Rivalen im Osten Österreich und dem jüngeren Preuszen etwas entgegenzusetzen, um die Rheingrenze zu sichern, war kein persönlicher Plan von Napoleon Bonaparte, sondern schlicht das Interesse Frankreichs: Vor dem kaiserlichen Frankreich das der Republik, und vor dieser das des Königreichs.
Die Perioden einigermaßen haltbaren Friedens zwischen dem Hl. römischen Reich und Frankreich in der ganzen Zeit von 870 bis 1963 sind nicht so sehr viele und sie dauerten jeweils nicht so sehr lange. Es ist nicht von ungefähr, dass mein Vater in der Schule noch lernen musste, Frankreich sei der „Erbfeind“ Deutschlands.
Schöne Grüße
MM
Eben weil es offensichtlich stark vereinfacht ist, finde ich die Zusammenfassung (abgesehen von meinen Einwänden) zumindest nicht falsch. Wenn von ‚Preußen‘ und ‚Österreich‘ im Zusammenhang mit dem HRR die Rede ist, weiß man in der Regel auch sofort was gemeint ist. Das (Erz)Herzogtum Österreich alleine war ja auch weder flächenmäßig noch politisch (als nicht-Kurfürstentum) sooo bedeutend.
Klar, besser geht immer, es ginge in dem Fall aber halt auch deutlich schlechter
Die Frage steht im Titel
Okay - kann man natürlich so zusammenfassen (außer gesundem Menschenverstand steht dem nichts entgegen), ist aber nichtsdestotrotz Blödsinn. Als Schulnote wäre dafür ein „ungenügend“ noch geradezu schmeichelhaft.
Man muss das Reich nicht unbedingt am 25.12.800 anfangen lassen oder auch (was sicher sinnvoller ist) am 02.02.962. Aber spätestens mit der Reichsreform des Wormser Reichstages 1495 sollte man schon allmählich mal loslegen - nachgewiesen ist die Bezeichnung ‚Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation‘ jedenfalls schon 1474. Wir haben also selbst mit dieser Beschränkung auf die Neuzeit eine über 300-jährige Geschichte des HRRDN mit so bemerkenswerten Ereignissen wie Reformation, Speyerer Protestation, Bauern- und Ritterkrieg, Schmalkaldischer Bund, Augsburger Reichs- und Religionsfriede, Abwehrkämpfe im Osten gegen die Osmanen (das war kein Privatkrieg der Habsburger, die wurden vom Reich zumindest mitfinanziert), Gegenreformation in den katholischen (insbesondere habsburgisch regierten) Gebieten gegen den Widerstand der protestantischen Stände, 30-jähriger Krieg, Westfälischer Friede - damit haben wir jetzt gerade mal die 1. Hälfte des zusammenzufassenden Zeitraums hinter uns, ich denke, da wird schon was deutlich.
Wenn man Dich bitten würde, Deinen gestrigen Tag mal kurz zusammenzufassen, wäre dann als Anwort so etwas sinnvoll: um zehn vor zwölf bin ich ins Bad, habe mir die Zähne geputzt und bin dann ins Bett?
Eine solche „Zusammenfassung“ mag streng genommen
sein - trotzdem ist es keine Zusammenfassung; nicht mal eine, die nur „ziemlich grob“ ist.
Gruß,
Ralf
Das liegt daran, dass wir unterschiedliche Maßstäbe anlegen. Wir sind uns beide einig, dass es deutlich besser ginge. Aus der Formulierung der Zusammenfassung ist für mich allerdings klar, dass es hier um eine sehr einfache und verkürzte Zusammenfassung der Ereignisse kurz vor bzw. um 1806 sein soll.
Nicht alles hier bei w-w-w muss akademischen Standards entsprechen. Wenn ich einem Kind oder einer Person mit schlechten Deutschkenntnissen das Ende des HRR so erkläre, wird zumindest nichts kaputt gemacht. Vielleicht erleuchtet uns @Sozialfreund ja noch ein wenig, um was es genau geht. Bis dahin finde ich es aber müßig und sogar unnötig, noch mehr Zeit und Energie auf so eine „Frage“ zu verwenden.