Kann man den Willen messen?

Hallo ihr Lieben,

ich beschäftige mich derzeit im Rahmen meiner Diplomarbeit mit dem Thema Arbeitsmoral und Abeitswille.
Da der Wille ja ein subjektives Bestreben bestimmte Handlungen auszuführen ist, und im Wesen bzw. im Inneren des Menschen verborgen liegt, kann man ihn trotzdem objektiv messen? Und wenn ja, wie?

Ich weiss das man den Willen zu Arbeit an der Bereitschaft misst, ob man bestimmte Zugeständnissse (längere Arbeitszeit usw.)macht. Aber ist das schon alles?
Da die Zugeständnisse meist mittels Interviews oder Befragungen ermittelt werden, welche ja auch subjektiv sind und nicht nachweislich geprüft werden können, ob derjenige der gesagt hat er würde Zugeständnisse machen, dann auch wirklich welche macht usw.
Nun frage ich mich: gibt es also ein Modell mit dem man das messen kann, egal ob anzweifelbar oder nicht…

Hallo,

ich kann dir diese Frage leider nicht wirklich beantworten. Ich kann mir nicht so richtig vorstellen, wie man „Willen“ operationalisieren kann.

Mentale Modelle (Selbstkonzept etc.) werden in der Organisationsforschung oft mit einem „Repertory Grid“ abgefragt. Die Methode stammt aus der Psychologie (von Kellys, glaube ich), und ist eine Art „Kompromisslösung“ zwischen Quantitativen und Qualitativen Methoden. Mehr Infos überall im Internet.
Die Methode ist aber ohne Softwareunterstützung schwer anwendbar.

Leider kann ich dir sonst keine Tipps geben, ich hoffe die anderen „Experten“ sind hilfreicher.

mfg

Marius

Hallo Letta,

sehr interessantes Thema. Leider fällt mir auch nicht mehr dazu ein, als die zusätzliche Arbeitszeit.

Ich hoffe andere sind da kreativer.

Mit freundlichen Grüßen

Nehmalles

Hallo L_K

also eine schwierige frage, und eine sehr spannende. Ich glaube der einzige echte messwert ist die handlung selber, alles andere liegt ausserhalb meines bereiches und ist vielleicht eher eine philosophische frage…mmmh.

hoffe du findest gute antworten… :smile:

lg

Ich vermute, die meinst nicht „objektiv messen“, sondern eine Messmethode ohne Selbsteinschätzung (bzw. Fremdeinschätzung?). Objektivität bezeichnet ja nur, ob die Testumstände objektiv sind, zwei unterschiedliche Testdurchführer zum selben Ergebnis kämen.

Leider kann ich dir dennoch nicht helfen, ein Modell kenne ich auch nicht. Ich frage mich nur, warum du z.B. die Zugeständnisse nicht ohne Selbsteinschätzung misst, wenn dir das lieber ist, bzw. beides misst und vergleichst. Ich würde allerdings befürchten, dass die Konstruktvalidität darunter leidet, wenn man Pünktlichkeit, Überstunden, Pausenverhalten, Lohnabstriche oder ähnliches zur Messung von Willen heranzieht. Das ist ja noch durch vieles andere mehr bestimmt als nur durch den Arbeitswillen. Ganz spontan (und naiv) würde ich vermuten, dass es kaum eine Alternative zur Selbsteinschätzung gibt (außer Fremdeinschätzung vielleicht), da konkretes Verhalten nie allein durch nur eine isolierte Struktur bestimmt wird. Deshalb macht man das ja so. Im Zweifelsfall würde ich multiple Methoden benutzen und hoffen, dass sie hoch korrelieren. Bzw. aus den Nicht-Korrelationen Vermutungen ableiten.