Kann man den Willen messen?

Hallo ihr Lieben,

ich beschäftige mich derzeit im Rahmen meiner Diplomarbeit mit dem Thema Arbeitsmoral und Abeitswille.
Da der Wille ja ein subjektives Bestreben bestimmte Handlungen auszuführen ist, und im Wesen bzw. im Inneren des Menschen verborgen liegt, kann man ihn trotzdem objektiv messen? Und wenn ja, wie?

Ich weiss das man den Willen zu Arbeit an der Bereitschaft misst, ob man bestimmte Zugeständnissse (längere Arbeitszeit usw.)macht. Aber ist das schon alles?

Wäre sehr dankbar für eine oder mehre hilfreiche Antworten…
LG
Konfetta
Da die Zugeständnisse meist mittels Interviews oder Befragungen ermittelt werden, welche ja auch subjektiv sind und nicht nachweislich geprüft werden können, ob derjenige der gesagt hat er würde Zugeständnisse machen, dann auch wirklich welche macht usw.
Nun frage ich mich: gibt es also ein Modell mit dem man das messen kann, egal ob anzweifelbar oder nicht…

Servus,

also ich glaube eine Art „Maßeinheit“ kann es für den Willen nicht geben. Das ist meiner Meinung nach genau wie mit dem IQ, der auch nicht eindeutig Messbar ist.

Um Willen messen zu können, bräuchte man ein Verfahren und ein „Maßstab“ dafür. Ein Beispiel könnte Papierarbeit sein oder eine sportliche Aktivität und schätzt die Person danach ein und „erfindet“ eine Maßeinheit danach.

Naja ich denke wieder zu weit ^^

mfg,

Hanzo

Moin!
Es gibt die „Zwei-Faktoren-Theorie“ von Herzberg. Die kann die Arbeitszufriedenheit messen. In dieser Theorie geht es unter anderem um Motivation. Das wäre vielleicht erst mal ein Schritt in eine Richtung die möglicherweise an Willen herankommt.
Gruß

Hallo

ich beschäftige mich derzeit im Rahmen meiner Diplomarbeit mit
dem Thema Arbeitsmoral und Abeitswille.

OK

Da der Wille ja ein subjektives Bestreben bestimmte Handlungen
auszuführen ist, und im Wesen bzw. im Inneren des Menschen
verborgen liegt, kann man ihn trotzdem objektiv messen? Und
wenn ja, wie?

Nein. Weil das (Arbeitsethik) ein Epiphänomen ganz
anderer psychischer Faktoren ist (imho).

Ich weiss das man den Willen zu Arbeit an der Bereitschaft
misst, ob man bestimmte Zugeständnissse (längere Arbeitszeit
usw.)macht. Aber ist das schon alles?

Es kann keinen „verallgemeinerbaren“ „Willen zur Arbeit“
geben weil es keine „Arbeit“ in dem von Dir genannten Sinne
geben kann. Eine jede solche unfreiwillig erzwungene Tätigkeit
(„Arbeit“) ist letzlich ein einmaliger, von „Nehmer“ und
den Umständen abhängiger Einzelfall.

Wäre sehr dankbar für eine oder mehre hilfreiche Antworten…

Ich denke, Du solltest Dich mit der Entwicklung der
„modernen“ Arbeitsethik und deren Wurzeln beschäftigen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Calvinismus#Calvinistis…

Da die Zugeständnisse meist mittels Interviews oder
Befragungen ermittelt werden, welche ja auch subjektiv sind
und nicht nachweislich geprüft werden können, ob derjenige der
gesagt hat er würde Zugeständnisse machen, dann auch wirklich
welche macht usw.

Du ahnst es schon …

Nun frage ich mich: gibt es also ein Modell mit dem man das
messen kann, egal ob anzweifelbar oder nicht…

Sicher nicht, es sei denn, mann kennt die
Entwicklungsgeschichte des Einzelnen ganz genau …

(Mein Senf dazu)

Grüße

CMБ

Moin,

Da der Wille ja ein subjektives Bestreben bestimmte Handlungen
auszuführen ist, und im Wesen bzw. im Inneren des Menschen
verborgen liegt, kann man ihn trotzdem objektiv messen? Und
wenn ja, wie?

es gibt Möglichkeiten ‚den Willen‘ zu testen, sogar sehr elegante. Allerdings geht es dann in Richtung biologische Erklärung. ‚Wesen‘ und ‚Inneres des Menschen‘ sind sehr wage Begriffe die bei der Hirn- und Verhaltensforschung so nicht verwendet werden.

Da es hier das Brett ‚Philosophie‘ ist werde ich mich lieber zurück halten.
Falls dich dieser Ansatz interessiert kannst du dich direkt melden oder nochmal in der Biologie fragen.
Gruß…lux

Guten Tag,

der Wille ist ein „Es“ (unbewusst) bis er zum „Ich“ wird (bewusst). Zum Beispiel geht dem „Ich habe Hunger“ immer ein unbewusster Wille des „Es“ voraus, denn kein Mensch isst aus reiner Beliebigkeit heraus, wenn er schon satt ist. Dasselbe gilt beim Sex, Schlaf, Kälte oder Wärme usw.

Schopenhauer, Nietzsche und Freud haben den UNBEWUSSTEN Willen ihr Leben lang erforscht.

Der bewusste Wille ist VERNÜNFTIG, insofern er mit dem unbewussten Willen in Einklang ist. Demnach ist es vernünftig, zu arbeiten, um sich selbst zu verwirklichen (Künstler) oder nur um Geld zu verdienen (Proletarier).

Konkret auf die Schule bezogen heißt das, dass man den bewussten und unbewussten Willen in Einklang zu bringen versuchen sollte, um gute Noten zu schreiben. Das hat den Vorteil, dass man im späteren Leben dann um die besseren Jobs anderen Mitbewerbern überlegen sein kann.

Das heißt ganz konkret: Bewusster und unbewusster Wille ist die GANZE Vernunft!!!

C.

Hi,

Das ist meiner Meinung nach genau wie mit dem IQ,
der auch nicht eindeutig Messbar ist.

Der bekannteste Hirnforscher der Welt, der Amerikaner Prof. Anonio R. Damasio sagt (ergänzenden zu deinem Zitat) Folgendes:

„Ohne EQ lein IQ, ohne Gefühl kein Verstand“ (Descartes Irrtum, Deutscher Taschenbuch Verlag, 1997)

Das bedeutet eine ganz neue Erkenntnis in der Naturwissenschaft, Psychologie und Pädagogik.

C.

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Hallo!

Wenn jemand den Willen zur Arbeit „gemessen“ hat, dann Mihaly Csikszentmihalyi. Er hat dafür ein interessantes Verfahren entwickelt und ein sehr lesenswertes Buch darüber geschrieben mit dem Titel „Flow“.

Grüße

Andreas

Die Grundessenz ist Motivation. Jedes Gehirn arbeitet so. Alle Sensoren melden Wohlsein oder Unwohlsein und das Gehirn speichert diese Erfahrung. Mit dem Wohlsein steigt die Aktivität, mit Unwohlsein die Passivität. Würden es die sausdummen Manager beherzigen, hätten wir ein globales Wirtschaftswunder.

Prüfmerkmale sind:

  • Lebenserwartung
  • Lebensfreude
  • Kundenzufriedenheit
  • Qualität
  • Krankenstand
  • Arbeitsklima …

Hi,

Würden es die
sausdummen Manager beherzigen, hätten wir ein globales
Wirtschaftswunder.

Sag ich doch!

C.

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Da fällt mir spontan Sisiyphos ein, wenn Du empirisch arbeiten willst musst Du vor allem darauf achten, dass die Ergebnisse vergleichbar, bzw wiederholbar sind.
Ich denke da an einen Versuchsaufbau in dem ein Probant eine UNLÖSBARE Aufgabe bekommt wobei sich in Intervallen die Schwierigkeit bzw. der Energieaufwand erhöt. Der Zeitpunkt an dem der Probant abbricht wäre eine vergleichbare Größe um die Stärke des Willens einigermaßen objektiv zu bestimmen.
Allerdings gäbe es natürlich Störquellen z.B. physische/psychische Konstitution, der Anreiz die Aufgabe zu erfüllen etc.

PS: Ist die Naturwissenschaft das einzige WISSEN, an dem Manager lernen??? Ich glaube nicht, weil die Sprache der NW sehr gezwungen wirkt, sobald sie psychosoziale Phänomene „mechanistisch“ erklären will…

Ich kenne genügend Manager, die „nur“ an die NW als „Wahrheit“ glauben. Dagegen verstehe ich persönlich Sozial- und Geisteswissenschaftler sehr viel besser mit ihrer Sprache, die das wirkliche Leben NICHT „mechanisieren“.

Das ist aber dann trotzdem keine Esoterik, sondern wie z. B. der amerikanische pragmatische Philosoph Prof. Richard Rorty sagt „Philosophie als Kulturpolitik“. Das ist meines Erachtens ein Nutzen, der mehr bringt als nur die NW, bezogen auf die BEWUSSTSEINSBILDUNG von Managern.

C.

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Hallo,

habe mir die Antworten nicht durchgelesen, aber bei uns Personalern nimmt man sehr gerne die Nutzentheorie hinzu. Vieleicht hilft DIr hier die einschlägige Literatur weiter - der entsprechende Lehrstuhl der Uni FFM wird Dir da sicherlich auch behilflich sein.

Gruß,
Alexandra