Das kommt zum einen auf die Todesursache und zum anderen auf den Grad des Verfalls an.
Ein Nachweis eines Todes durch Vergiftung beispielsweise ist je nach Stabilität und art des Giftes oft bereits nach Stunden oder zumindest Tagen nicht mehr nachweisbar. Erstickungstode oder Tod durch Ertrinken werden ebenfalls mit zunehmendem Verfall schwieriger nachzuweisen, da man hier prüfen muss, ob z.B. Lungenbläschen kolabiert sind, es Einblutungen in bestimmten Geweben gibt, ob Wasser in der Lunge gefunden wird etc.
Beim Tod durch Gewalteinwirkung hingegen ist das etwas anderes. Hier kann man wie du im Post zuvor lesen kannst auch nach sehr sehr langer Zeit noch die Todesursache GROB ermitteln, oder zumindest Rückschlüsse darauf ziehen.
Waffen z.B. hinterlassen meist ganz eindeutige Spuren an Knochen. So kann man bei Messern oft Scharten finden. Teilweise lässt sich dadurch sogar die Art des Messers ermitteln, das verwendet wurde. Auch bei der Gewalteinwirkung durch einen Stumpfen gegenstand wie einen Hammer oder Stein lässt sich anhand der an den Knochen entstehenden Spuren ähnliches herausfinden. Wenn solche wunden an Knochen offensichtlich noch nicht angefangen haben zu heilen und anhand der Struktur und Patina klar ist, dass sie den Knochen nicht nach dem Tod erst zugefügt wurden, dann geht man davon aus, dass die beobachtete Verletzung wohl die Todesursache war. Gewisse hinweise darauf gibt dann ja auch der Ort der verletzung, da ja anatomisch bekannt ist, wo wichtige Organe liegen blutgefäße verlaufen etc.
Selbstverständlich lässt sich mit dieser Methode nicht nachweisen, wenn jemand z.B. vergiftet oder erstickt wurde und ihm anschließend weitere verletzungen zugefügt wurden, die ebenfalls tödlich gewesen wären. Auch wenn diverse verletzungen vorhanden sind ist ein nachweis der genauen Todesursache schwierig, in diesem Fall spricht man einfach von Tod durch gewalteinwirkung, da man davona usgeht, dass mindestens eine oder schlicht die Summe der Verletzungen zwangsläufig zum Todegeführt haben.