Kann man ein Ruderboot mit Schaum ausschäumen ?

Kann man ein Ruderboot innen Hohl mit Schaum ausschäumen ?
Ich habe Brunnenschaum und ein altes Plaste - GFK Ruderboot. An einer Stelle war es schon geflickt.
Damit ich weiterhin fahren kann überlege ich ,
ob Schaum geeignet ist. Das Boot ist meist in der Garage und etwa 4 Wochen auf dem Wasser.
Ist Brunnenschaum Wasseranziehend ?

Hallo Ford400,

eine Antwort auf die schnelle:

Kann man ein Ruderboot innen Hohl mit Schaum ausschäumen ?

Ich habe Brunnenschaum und ein altes Plaste - GFK Ruderboot. An einer Stelle war es schon geflickt.

Denke mal Du meinst die Auftriebskörper? M.E. müsste das gehen. Habe von sowas schonmal im Yachtbereich gehört.

Damit ich weiterhin fahren kann überlege ich , ob Schaum geeignet ist. Das Boot ist meist in der Garage und etwa 4 Wochen auf dem Wasser.

Ist Brunnenschaum Wasseranziehend ?

Das kann ich Dir nicht sicher sagen. Aber da dieser Schaum ja normalerweise zum abdichten von Brunnenringen verwendet wird, sollte er es eigentlich nicht sein. Am besten mal den Hersteller fragen.

Einen schönen Wochenstart!

Dein
Ebenezer

Können tut man alles,
ob es aber Sinn macht, stellt sich oft erst hinterher raus.

Was versprichst Du Dir vom Ausschäumen?

Im Bootsbau hat es eigentlich nur einen Zweck: Das Boot steifer gegen Verwindung und Belastung zu machen. Du kannst also z.B. in die Plicht hüpfen, ohne bis zum Kiel durch zu krachen und federn.

Wenn Dein Schaum Wasser zieht, was ich mal annehme, da er sonst das „Non plus Ultra“ im Bootsbau wäre, bekommst Du ihn nie mehr trocken!
Ein Ball mit Loch geht auch ohne Schaum nicht unter.

Flick die Löcher und gut ists.

Libero

Hallo Ford,

bei GFK bezieht sich meine Erfahrung auf meinen inzwischen 40Jahre alten Segelkat. Schau zuerst mal ob der Kahn dicht ist. Das geht so: Den Kahn zuerst außen auf Beschädigungen, auch auf feinste Risse kontrollieren, beschägigtes Gelcoat. Diese Stellen mit Edding markieren. Im Rumpf alles sauber und gut austrocknen. Evtl. mit Heizlüfter. Das Boot in`s Wasser und soweit belasten bis das Wasser kurz vor der Bootskante steht. Ein paar Stunden warten. In der Zwischenzeit besorgst du dir Kaliumpermanganat, mörserst es bis es Mehl-fein ist. Das Zeug ist völlig ungiftig, färbt aber in Kontakt mit Wasser höllisch lilafarben. Also Einmal-Handschuhe, Maleranzug und Atemschutz. Du brauchst nur ganz wenig von dem Zeug. Dies auf einen alten Teller o.ä. und mit einem Trinkhalm weitflächig INNEN auf die GFK-Oberfläche pusten. Innerhalb von Sekunden siehst du wo es feucht ist. Da muss also Wasser von außen eindringen. Deckt sich das mit den Edding-Markierungen, hast du den Fehler gefunden. Eine Reparatur immer von außen. Ausrüstung für dich wie oben.
Zum Schaum: Nach meiner Erfahrung ist fest Ausschäumen der falsche Weg. Mit Laienmittel wirst kaum eine auf die haltbare Schäumung erzielen. Die einfachere Methode sind einbaubare, exakt der Form angepasste Auftriebskörper. Mit einer festen Ausschäumung kannst du durch den Rumpf eindringendes Wasser nur eine Zeit lang verhindern. Eine gute Alternative sind mobile Auftriebskörper. Dazu brauchst nur ein Stück Bändchenplane, ein paar Ösen und geschlossenporigen, nichtdrückenden PU-Schaum. Ich empfehle dir die Zweikomponenten- Schäume. Mache eine grobe Abwicklung wo das Teil nacher hin soll. Zusammentackern. Ösenstellen verdoppeln. Ob deine Form passt, kannst du ganz einfach herausfinden, indem du die mit Styro-Chips füllst und mal ausprobierst. Falten o.ä. sind völlig egal. Jetzt im Boot ausschäumen. Die Ösen setzt du am Besten so, dass du eine Leine dran befestigen kannst, zum Herausziehen und Befestigen. Wenn du diese Auftriebskörper richtig dimensionierst und platzierst, kann der Kahn nicht mehr absaufen.
Jetzt stellt sich die Frage, wie lange das Boot noch schwimmen soll. 3Jahre,? 5Jahre? dann kannst du direkt ausschäumen. Solltest du den Kahn länger nutzen wollen, überlege dir, ob sich eine aufwändige Aufarbeitung lohnt, oder ob du nicht für das selbe Geld ein jüngeres Boot kriegst. Unter Seglern wird bei GFK eine max. Lebensdauer von 30-40 Jahren eingeräumt. Gut, diese Boote sind das halbe Jahr draußen.

Grüße vom Hüttengeist

Hallo Ford,

die gängigen Schäume sind PU-Schäume. Da gibt es Schäume (die billigen)die nur teilweise geschlossenporig sind. Die Zwei-Komponenten-Schäume sind erheblich teurer, dafür aber normalerweise geschlossenporig. Vergess die offenporigen, die saugen sich in kurzer Zeit voll wie ein Schwamm. Denk dran, dass PU hochgradig UV-Licht, also auch Sonnenlicht, empfindlich ist. Das Zeug wird dann pissgelb und krümelt auseinander, nur wenn du draufschaust. Als guter UV-Schutz hat sich stabile Alufolie erwiesen. Da reicht die dicke, überbreite aus dem gut sortierten Lebensmittelmarkt.
Solltest du an Styropor denken: Vergesse es. Am besten nimmst du Material, das beim Hausbau im Druckwasserbereich, also Fundament eingesetzt wird. Frag einfach mal einen Handwerker nach seinen Erfahrungen.

Nicht dass es dir geht, wie in der folgenden Geschichte: Passagierdampfer, Atlantiküberquerung, der Kahn ist am Absaufen, kommt eine Passagierin zum Kapitän und fragt ihn: wie weit ist es bis zum nächsten festen Boden? Der Kapitän: nur 500 Meter. Die Dame: Welche Richtung? Der Kapitän ballt die Faust, streckt den Daumen aus. Nach unten.

Allzeit gute Fahrt…wünscht dir Hüttengeist