Kann man einen Husky in Deutschland Artgerecht halten?

Hallo, meine Familie und ich wollen uns gerne wieder einen Hund zulegen. Mein Bruder und ich wollen gerne einen Husky haben, aber meine Eltern sagen dass es nicht artgerecht wäre einen Husky hier in Deutschland zu halten (zu warm und so). Aber man sieht hier ja eigentlich relativ häufig Leute mit Huskys herumlaufen. Kann ein Husky tatsächlich in diesem Klima nicht gut leben? Dass Huskys sehr viel Auslauf brauchen weiß ich aber das sollte bei unserer Familie kein Problem sein. Mich interessiert wirklich hauptsächlich das mit dem Klima.
Maxi

Ich würde sagen das Hunde auch recht Anpassungsfähig sind… wenn sie im Sommer nicht Stunden in der Sonne verbringen müssen,sehe ich da kein Problem. Es ist aber schon sehr gut,dass euch klar ist, dass dieses Tier viel Bewegung braucht. Die meisten unterschätzen leider wie aktiv die Hunde sind und somit verkümmern sie ohne das der Besitzer merkt woran es liegt.

Das Klima ist das geringste Problem. Die Schwierigkeiten liegen darin, dass Huskys in erster Linie Jagdhunde sind, welche auf Sicht hetzen. Das bedeutet, dass Freilauf für die wenigsten Huskys möglich ist, weil der Jagdtrieb kaum zu kontrollieren ist.

Daraus folgt zwingend, dass der Hund eine andere Möglichkeit braucht, sich auszupowern. Die ideale ist für einen Schlittenhund das Ziehen von Schlitten oder Wagen. Das muss man erst mal selbst beherrschen, bevor man einen bzw. mehrere Hunde anspannt, sonst endet das Ganze für Mensch und Hund unter Umständen tödlich.

Huskys fühlen sich zudem in der Gruppe deutlich wohler. Zwei Huskys sollten es also mindestens sein - und um diesen gerecht zu werden, braucht es viel Erfahrung und Zeit.

Huskys sind Spezialisten und sollten in den Händen von Spezialisten bleiben.

Und ein noch größerer Teil an Huskys hockt in Tierheimen, weil die Besitzer überfordert waren.

Ein nicht artgerecht gehaltener Husky reißt Wild, zerlegt die Wohnung und kann sehr aggressiv werden.

Jule

Ich gebe hierzu einen Kommentar, der keineswegs eine klare Antwort auf Deine Frage darstellt. - Meine Tochter Isabelle, welche in Rio lebt, träumt noch heute von der vor zehn Jahren gestorbenen Okky. Sie war über 14 Jahre alt, was ein gutes Sterbealter für gut gepflegte UND VON ALLEN FAMILIENANGEHÖRIGEN, HEISS GELIEBTE HUNDE darstellt. Okky war eine reinrassige Husky, die seit dem Kauf vom Petshop, alles getan hat, um der obengenannten, heissen Liebe meiner Tochter, ihres inzwischen verstorbenen Ehemanns und ihren Zwillingstöchterchen, mit ungeheurer Anpassungsfähigkeit, Geduld und dankbarem Gemüt zu genügen. - Sie lernte sehr schnell auf Weisungen zu gehorchen (harsche Befehle waren nie nötig). - Sie lernte allein auch mit ihren himmelblauen Augen so bittende Blicke zu richten, dass man genau wusste, dass ein Spaziergang fällig war oder, dass man vergessen hatte, den Teller mit ihrem Abendessen bereitzustellen, was übrigens vielleicht nur ein-oder zweimal vorgekommen ist. - Ihr Jagdinstinkt hat eigentlich nie zu Problemen geführt, selbst nicht auf dem Landsitz in den grünen Bergen, wo sie an einer sehr langen Leine guten Auslauf haben durfte. - Im Hochsommer in Rio, bei bis zu 40 Grad, wählte sie klugerweise stets eine Stelle wo die Meeresbrise und ein schöner Schatten zusammenfanden; da wartete sie geduldig darauf bis man das Kokoswasser ausgetrunken hatte und der Verkäufer mit dem Buschmesser die Nuss spalten konnte, damit sie ihr Lieblingsgericht, das saftig-frische Kokosfleisch zu fressen bekam…
Ich glaube, wenn Du das Glück hast, beim Kauf Deines Huskys ein der Okky ähnliches Tier auszuwählen, so wirst Du unermessliche Freude an ihm haben. Und im deutschen Klima bleibt Dir vielleicht sogar das in Rio etwas lästige
Problem des saisonbedingten Fellwechsels verschont. Viel Glück !