Hallo, das ist die erste Frage, auf die ich hier gestoßen bin, die ich beantworten möchte, auch wenn es schon etwas länger her ist, seit sie gestellt wurde.
Die Frage hat zunächst einen rein physikalischen Gesichtspunkt:
Kurz gesagt: Eine Flüssigkeit oder ein Gas mag es nicht, wenn sich ein Gegenstand in ihr befindet und drückt ihn nach oben, und zwar genau um den Betrag, den die Flüssigkeit wiegt, die dieser Gegenstand verdrängt.
Die Luft, die wir verdrängen, wiegt so wenig, dass man fast nicht merkt, wie sehr sie uns nach oben drückt.
Nimmt man aber eine oben verschlossene Röhre und füllt sie mit Wasser und hält sie unten in ein Wasserbecken, dann merkt man, dass die Luft über dieser Wassersäule so schwer ist, dass sie eine 10 Meter hohe Wassersäule daran hindern kann, unten aus der Röhre rauszulaufen.
Bei Flüssigkeiten merkt man den Effekt wesentlich stärker.
Ein Holzklotz etwa verdrängt eine Menge Wasser, die wesentlich schwerer ist als er selbst. Deswegen drückt das Wasser diesen Holzklotz nach oben und er schwimmt auf dem Wasser.
Ein Stein verdrängt eine Menge Wasser, die wesentlich leichter ist als dieser Stein. Darum reicht die Kraft des Wassers nicht aus, um diesen Stein nach oben zu drücken. Aber wenn jemand diesen Stein unter Wasser hochheben möchte, dann merkt man, dass er wesentlich leichter geworden ist als über Wasser: Nämlich genau um das Gewicht des Wasser, das dieser Stein verdrängt.
Die meisten Menschen sind etwas schwerer als die Menge des Wassers, das sie verdrängen. Deswegen gehen auch sie unter. Wenn sie sich aber beispielsweise Schwimmringe um die Arme machen, werden sie nicht wesentlich schwerer, verdrängen aber plötzlich viel mehr Wasser. Jetzt reicht die Kraft des Wasser aus, um diesen Menschen mit seinen Schwimmringen nach oben zu drücken.
Ohne Schwimmringe muss man Bewegungen machen, bei denen man das Wasser nach unten wegdrückt. Dabei entsteht eine zusätzliche Kraft, so dass man nicht unter geht.
Die Dichte von „normalem“ Wasser und von destilliertem Wasser unterscheidet sich nicht besonders, so dass man auch in destilliertem Wasser bequem schwimmen könnte.
Das Wasser im Toten Meer hat seinen sehr hohen Salzgehalt. Das macht das Wasser „schwerer“. Physikalisch: Je mehr Salz im Wasser, desto größer ist seine Dichte. Das Salzwasser aus dem Toten Meer, das ein Mensch verdrängt, wiegt so viel mehr, dass es den Menschen so stark nach oben drückt, dass er gar nicht untergehen kann.
Die Dichte von destilliertem Wasser bei 20 Grad Celsius beträgt laut Wikipedia etwa 0,998 kg pro Liter.
Die Dichte von „normalem“ Trinkwasser ist nur unwesentlich größer. Die Dichte von Salzwasser aus dem Toten Meer liegt aber bei 1,240 kg pro Liter. (Da braucht ein Mensch definitiv keine Schwimmbewegungen mehr, um oben zu schwimmen.)
Also vom physikalischen Gesichtspunkt betrachtet kann man in destilliertem Wasser fast so gut schwimmen wie in normalem Wasser. Vom medizinischen Gesichtspunkt her kann das ganz anders aussehen:
Salzwasser kann auf Wunden ganz schön brennen.
Und destilliertes Wasser ganz ohne Salz ist möglicherweise für die Haut auch nicht gut. Aber von diesen biochemischen bzw. biophysikalischen Fragen habe ich zu wenig Ahnung.