… negative Ergebnisse erhalten, wenn man Lebensmittel untersucht?
Ich würde gern wissen, ob ich z.B. Milch und Getreide für unser Baby mit Geigerzähler darauf untersuchen kann, ob die radioaktive Belastung seit Japan gestiegen ist. Es ist mit klar, dass der Grad der Verseuchung sich mit Geigerzähler nicht messen läßt, aber ich würde einfach nur Milch kaufen, die mit Gamma-Scout nicht mehr knattert als bislang.
Hallo,
einfache Antwort: Ja man kann wie mit jedem Messgerät auch mit einem Strahlungsmessgerät falsch messen.
Was eine zusätzliche Belastung nach Japan betrifft, die wäre erst mal sehr gering. Kleine Werte zu messen ist dann schon mal besonders schwierig oder eben besonders leich falsch zu machen.
Gucke hier http://odlinfo.bfs.de/ nach,ob sich die Strahlungssituation überhaupt verändert. Bevor in den Nahrungsmittteln was nachgewiesen werden kann, muss radioaktives Material durch die Luft zu uns kommen. Das würde aber durch das ODL-Messnetz sehr früh erfasst.
Mach Dich nicht verrückt.
Gruß Marx
Hallo,
interessante Frage, aber da kann ich leider nicht weiterhelfen. Ich kenne mich mit Geigerzählern nicht aus.
Gruß
Milamausi
Hallo Vater Schlumpf.
Ich muss unbedingt mein Profil hier ändern, aus der Lebensmittelchemie bin ich jetzt einige Jahre raus. Es gibt neuere Erkenntnisse als meine.
Aber alles in Allem kann ich Dich wohl beruhigen.
Die vorhandene natürliche(!) radioaktive Strahlung ist mit Sicherheit höher als das, was uns z.Zt. aus Japan erreicht.
Bitte erinnere Dich an den großen Unfall in Tschernobyl zurück, sehr viel näher dran und trotzdem gab es nur in wenigen Gebieten Deutschlands eine erheblich Steigerung. Von Pilzen in Bayern mal abgesehen.
Als Chemiker bin ich natürlich pro Chemie und pro Forschung eingestellt. Trotzdem heiße ich nicht alles, was möglich ist, auch gut. Ein Freund von Kern-Energie in der jetzigen Form bin ich nicht.
Ich denke, dass wir noch viel lernen können und auch müssen. Und unsere Erfahrungen dann verantwortlich umsetzen.
Im Moment müssen wir uns auf gewählte Politiker verlassen. Auch auf ihre Aussagen zum aktuellen Unfall.
Meine Info ist deshalb nicht von echter Relevanz.
Ich trinke weiter Milch. Ohne sie extra zu prüfen.
Viele Grüße
Ludger Kosel
Habe ich bisher noch nicht versucht. Wenn man aber falsch misst, können die Ergebnisse sicher auch falsch-negativ sein. Wie man richtig misst, kann ich leider auch nicht sagen; ich glaube aber, dass die heimischen Kühe wohl kaum etwas von der radioaktiven Wolke abbekommen haben. Qualitätshersteller werden wohl genaue Untersuchungen durchführen.
Hallo,
auch wenn ich nicht recht verstehe, was mit „negativen Ergebnissen“ gemeint ist, ist es im Prinzip schon möglich Lebensmittel mit einem Geigerzähler auf Kontamination zu untersuchen. Es ist jedoch sehr schwierig und meistens werden solche Untersuchungen meines Wissens Massenspektrometrisch gemacht. Ferner gibt es ja bekanntlich drei Strahlensorten, mit unterschiedlichen Eigenschaften. Der Gammascout (kenne ihn nicht) scheint auf eine Strahlensorte (Gammastrahlung) spezialisiert zu sein. Da bei vielen Radioaktiven Zerfällen oft auch Gamma-Strahlung dabei ist, kann man damit indirekt aber auch im Prinzip Alpha und Beta-Zerfälle messen.
Die größte Herausforderung bei einer Vermessung von Lebensmitteln wie Milch oder Gemüse ist, den Messvorgang so reproduzierbar wie möglich zu gestalten, um so überhaupt eine Chance zu haben das vom natürlichen Untergrund unterscheiden zu können. Das heißt auch, dass man ohne erheblichen mathematischen Aufwand keine absoluten Messungen machen kann, sondern nur Relative. Relative Messungen bedeutet, dass man immer mit dem Selben Aufbau, dem selben Gerät, im selben Raum / Ort (!), etc. verschiedene Produkte misst und dann untereinander vergleicht.
Absolutwerte werden in Bq/kg angegeben. Man muss sich dafür sehr viele Gedanken machen, wie man die gesamte Strahlung von einem kg Probe in ein Zählrohr bekommt (rechnerisch).
Ich hoffe die späte Antwort hat trotzdem weitergeholfen.
Gruß, Fiete
Hallo,
für die Messung von Lebensmitteln ist dieses Gerät nicht geeignet. Zum Einen muß die natürliche Radioaktivität bei solch einer Messung mit Hilfe einer dicken Bleiabschirmung ausgeblendet werden, zum anderen sprechen wir bei Lebensmittel von Größenordnungen von wenigen hundert Bequerel (Zerfälle pro Sekunde). Zum Vergleich die natürliche mittlere Dosisleistung in Deutschland liegt bei 0,1 Mikrosievert pro Stunde das sind umgerechnet 3,7 Millionen Zerfälle pro Stunde das entsprichet 1027 Bequerel also Zerfälle pro Sekunde.
Ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass Japan an Deutschland Milch exportiert, falls doch so wurde dies mit Sicherheit längst gestoppt. Wir werden zwar über kurz oder lang auch hier bei uns eine erhöhte
Dosisleistung messen können (mit empfindlichen Geräten) das wird sich dann aber im 2. Nachkommastellenbereich bewegen.
Gruß Tubi
Hallo,
jetzt hab ich mir selber ein Bein gestellt! Meine Umrechnung von Mikrosievert auf Bequerel ist schlicht falsch und kann nicht (so einfach) und ohne tiefer in die Materie einzusteigen verglichen werden.
Gruß Tubi
Sorry…da bin ich auch überfragt.
Gruß
Rolf
Hallo
hmm falsch Messen ist relativ, man kann die Messung eher falsch interpretieren, die Werte stimmen wohl schon, nur welche Werte gehören zu was?
Am besten man hat eine abgeschirmte Umgebung, mit Blei evt. Aluminium/Kupfer/MuMetal etc. da bin ich mir nicht ganz sicher. Also es muss auf jedenfall eine Umgebung mit null Strahlung sein. Oder man hat zwei Geräte, eines misst die natürliche Gamma/Beta/Alpha Strahlung und ein zweites mit entsprechender Röhre, direkt das Lebensmittel. Die natürliche Strahlenwerte wären dann bei den Lebensmittelwerten abzuziehen. Aber ohne Gewähr, Profis haben spezielle Gerätschaften Lebensmittel zu Prüfen.
Eine interessante Seite zu diesem Thema wäre wohl die:
http://www.chetan.homepage.t-online.de/sonstig/gscou…
MFG steve