Hallo,
ich frage mich ob man Papier nicht nur aus den Bäumen herstellen kann, sondern evtl. auch aus dem „Abfallprodukt“ Laub?
Vielen Dank im Voraus.
Hallo,
ich frage mich ob man Papier nicht nur aus den Bäumen herstellen kann, sondern evtl. auch aus dem „Abfallprodukt“ Laub?
Vielen Dank im Voraus.
Hallo,
Laub kann man sicher zur Papierherstellung verwenden.
Zur industriellen Papierherstellung nimmt man hauptsächlich Nadelholz, da hier das Holz sehr gleichmäßig aufgebaut ist.
Auch ist bei Bäumen der Gewichts Anteil an trockenem Laub, (bzw. „Nadeln“), sehr niedrig.
Z.B. werden in der Dissertation von Lorenz Klemmer („Die Periodik des Radialzuwachses in einem Fichtenwald …“, Forstliche Forschungsanstalt München, 1969)" folgende Volumen-Prozent angegeben:
Holzschaft: 85%,
Grünäste: 7%
Trockenäste: 2%,
Triebe: 1% und
Nadeln: 5%.
Leider werden von Klemmer keine Gewichts-Prozente genannt.
Die Ausbeute an „Nadel-“ bzw. „Laub-“ Papier wird für die Industrie nicht sehr lukrativ sein, sonst würde es längst gemacht.
MfG
watergolf
Laub kann man sicher zur Papierherstellung verwenden.
…
Die Ausbeute an „Nadel-“ bzw. „Laub-“ Papier wird für die
Industrie nicht sehr lukrativ sein, sonst würde es längst
gemacht.
Hallo watergolf,
der Zellstoffanteil von Laub im Vergleich mit Holz dürfte zu gering sein. Holzstoff ist nicht vorhanden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Zellstoff
http://de.wikipedia.org/wiki/Holzstoff
Dann stellt sich noch die Frage nach der Faserlänge.
Grüße
Ulf
Hallo fanta6
Die Entnahme eines Waldproduktes wird das Wachstum des Waldes immer stören!
Wenn man im Mittelalter Laub aus dem Wald zur Einstreu des Viehes entnommen hat, so hat man über kurz oder lang entweder das versch****ene Laub in den Wald zurückgebracht und somit das anorganische Gleichgewicht wieder in Ordnung gebracht, oder der Wald wurde auf längere Zeit geschädigt, da Ca, Na, K, Mg usw. und alle anderen Metalle, die im Kreislauf waren nicht mehr zur Verfügung standen. Nachlieferung durch Minerallösung dauert lange. Der Laubfall blieb im Wald!! Entnommen werden durften nur Eicheln, Bucheckern und andere „Waldfrüchte“, die Entnahme von Laub war immer reglementiert und besteuert -und das aus gutem Grund.
Entnimmt man das Laub -aus welchem Grund auch immer-, so stört man eingespielte Prozesse. Die Entnahme wäre z.B. durch starke Laubsauger sicher zu realisieren. Fragen wir mal einen Förster in unserem Netzwerk, was der von der stetigen Laubentnahme hält.
Wie stark auch Nutzpflanzen (Karotten Kohlrabi, Gurken etc)den Gartenboden „auslaugen“ steht schon bei Gärtner Pötschke in Jahrbüchern aus den 50er Jahren.
M f G
der Klugscheisser
Moin,
Laub kann man sicher zur Papierherstellung verwenden.
aha, ich sage nein.
Warum?
Papier wird aus Cellulose gemacht und davon ist in der Blattmasse sehr wenig enthalten.
Andere Faserstoffe auch.
Zur industriellen Papierherstellung nimmt man hauptsächlich
Nadelholz,
jain.
Eukalyptus, Pappel und Birke ist auch gerne genommen und das sind sicher keine Nadelhölzer. Buche nimmt man auch für spezielle Zwecke. Bambus wird auch immer wichtiger.
Das gilt natürlich nur für frischen Zellstoff, Mittlerweile sind über 50 % Altpapier der Hauptrohstoff.
da hier das Holz sehr gleichmäßig aufgebaut ist.
Auch nicht. Zum einen wachsen Nadelhölzer recht schnell, zum anderen ist die Faserlänge dieser Hölzer recht lang, was in bestimmten Fällen Vorteile hat aber nicht in allen.
Gandalf
Hallo Ulf,
zur Frage der Papierherstellung aus Laub fand ich noch eine ganz originelle Stelle bei „Jugend forscht“:
www.kgr.bc.bw.schule.de/jufo97.htm
Unter dem Stichwort ‚Zellstoff’ brachte der Jungforscher folgende Zusammenfassung seiner Bemühungen:
„4. Kritische Rückschau
Leider konnte ich im Gegensatz zu meiner ursprünglichen Absicht aus Zeitgründen keine beschreibbaren Papierblätter herstellen, sondern „nur“ ungebleichten und gebleichten Zellstoff. Ich war jedoch mit den guten Ergebnissen der beiden Aufschluss-Verfahren bei Stroh sehr zufrieden. Ein weniger gutes Ergebnis erreichte ich beim Laub-Aufschluss, der offenbar unter den gewählten Reaktionsbedingungen nur unvollständig ablief. Hier müßte noch weiter geforscht werden, um bessere Ergebnisse zustande zu bringen. Aber wahrscheinlich enthält Laub einfach zu wenig Cellulose.“
Bei Wiki steht unter ‚Papier’:
„Papier (von französ.: papier, aus griechisch πάπυρος pápyros, „Papyrusstaude“) ist ein Material, das vorwiegend zum Beschreiben und Bedrucken verwendet wird und größtenteils aus pflanzlichen Fasern besteht.“
Holzstoff, oder besser Holzschliff ist - wie du es zu fordern scheinst - zur Papierherstellung also nicht unbedingt notwendig.
„Bei Zeitungspapieren und Einwickelpapieren werden 70-85% Holzschliff mit Holzzellstoff und anorganischen Füllmitteln verarbeitet; diese Papiere vergilben infolge des Ligninanteils allmählich“. Nach Römpp Chemie-Lexikon 5. Auflage.
Über die Länge der Fasern in Laubblättern fand ich leider keine Angaben.
Viele Grüße
watergolf
oder der Wald wurde auf längere Zeit geschädigt, da Ca, Na, K,
Mg usw. und alle anderen Metalle, die im Kreislauf waren nicht
mehr zur Verfügung standen
Da man die für die Papierherstellung nicht braucht, wäre das kein prinzipielles Problem. Leider gibt es momentan keine praktikable Möglichkeit, diese Stoffe während der Produktion abzutrennen wieder in den Wald zurück zu bringen. Die Abfälle der Zellstoffindurstrie sind alles andere als umweltfreundlich.
Hallo fanta6
Die Entnahme eines Waldproduktes wird das Wachstum des Waldes
immer stören!
vielleicht dachte der fragesteller an das laub auf seinem hof unter den drei großen eichen?
dieses laub stelle ich auch gerne der papierindustrie zur verfügung!!
zum selbstabholen.
lg,
tilli
Hallo ahnzasnich
Wieviel Kilo Laub hast Du dann im Hof, wäre Kompestieren nicht besser?)
Abgesehen von der nahezu Unbrauchbarkeit zur Papierherstellung - Gründe sin hier schon ausgiebig erklärt, die Masse an Blättern im Hof wird stark überschätzt.
Gruß vom KS
Hallo ahnzasnich
Wieviel Kilo Laub hast Du dann im Hof, wäre Kompestieren nicht
besser?)
garten zu klein, zu viele karnickel, hühner, kinder drin…
Blättern im Hof wird stark überschätzt.
dachte ich auch, bis ich es wochenlang in säcke stopfen mußte…
hihi
tilli
Hallo ahnzasnich
mit Masse meine ich das, was andere Menschen in kg angeben. Ein blauer Sack (ca. 80l) mit trockenem! Laub gefüllt wiegt sehr wenig; dass es voluminös ist, ist unbestritten.
M. f. G.
der KS
ok…
aber ich sehe schon, die ersten blätter fallen wieder.
„seufz“, endlich wieder was für die armmuskeln.
grad hab ich die eicheln alle aufgefegt. mastjahr, heuer…
lg,
tilli