In manchen Fast-Food-Pizzerien bekommt man immer mal wieder Peperoni-Pizzen mit Stiel.
Ist das wie bei Tomaten giftig oder kann man sie problemlos mitessen?
Falls man sie hin und wieder essen kann:
Wie sieht es aus, wenn man Peperonis in Mengen nascht?
Wäre es dann trotzdem kein Problem?
Auch bei Tomaten sind sie nicht giftig in dem Sinne, dass man tot umfällt, oder ernsthaft krank wird, wenn man drei davon verzehrt. Sie enthalten halt Solanin, das giftig ist, aber eben nicht in so hoher Konzentration enthalten ist, dass eine Vergiftung beim gelegentlichen Mitessen von grünen Pflanzenteilen gefährlich wird. Zumal diese Teile echt nicht lecker oder besonders zart wären. Das gleiche gilt für Chili.
Gruß
C.
Wenn einem so ein scharfes, zähes Ding im Hals steckenbleibt, könnte ich mir schon vorstellen, daran zu ersticken.
Isst Du das Geschirr und Tischtuch auch mit?
*Edith erhänzt: Rispenstängel von Tomaten und Paprika kannst du aber trocknen, Stechmücken mögen ihren Geruch angeblich nicht. *
Gruß; k.
Vielleicht sollte man mal nachsehen, was man unter bestimmten Begriffen versteht bzw. wie sie allgemein definiert sind. Toxisch ist ein Stoff dann, wenn er schädlich für den Organismus ist. Toxizität hängt ab von Wer, Wann (Wie lange), Wie, Wieviel. Das heißt Wer bekommt es ab, in welcher Dauer, auf welchem Weg (oral, durch die Haut, inhalieren) und letztlich natürlich der Menge an Wirkstoff.
Bei Nachtschattengewächsen ist das, was man landläufig Solanin nennt, eigentlich eine Gruppe von Wirkstoffen. Wie viel in einem einzelnen Produkt ist, kann man nur sehr schwer sagen. Es hängt von vielen Faktoren ab: Reifegrad, Lagerung, welches Pflanzenteil etc. Aber auch von der Sorte: Man hat vor allem bei Kartoffeln aber auch Tomaten zum Beispiel in den letzten Jahrzehnten durch Züchtung den Solaningehalt gesenkt.
Toxisch ist das, was schädlich ist. Das geht bei Solanin mit Übelkeit und Magenbeschwerden los. Ganz am Ende der Kette kann es tödlich werden. Dazwischen so etwas wie Herzrasen und Bewusstlosigkeit. Allerdings ist „böse“ relativ. Man versucht durchaus seriös, den Wirkstoff gegen Krebs einzusetzen. Das geht auch.
Über den Daumen wird es bei 1 mg / 1 kg Körpergewicht kritisch toxisch. Merken tut man es bei weniger als der Hälfte. Zur Orientierung: Unreife Tomaten haben etwa 25-50 mg / Stück. Für ein Kind schon deutlich zu viel. Kleine grüne Kartoffeln mit Schale landen wegen des hohen Schalenanteils über 50 mg/ 100 g. Paprika insgesamt bei 10 mg/100 g. Allerdings konzentriert sich Solanin im Stiel. Der enthält also mehr. Die Verarbeitung reduziert den Gehalt dann wieder nach unten.
Nun kannst mal so einen Stiel auf die Waage legen. Da kommt nicht viel bei rum. Allerdings isst du ja nun auch wieder nicht nur Peperonistiele, sondern die ganze Frucht und dann auch mindestens Tomaten. Die einschlägigen Tüten Peperoni, die es im Supermarkt gibt, haben 200 g. Die auf einen Rutsch gegessen wären für ein Kind schon grenzwertig. Aber da stellt sich auf Pizza durchaus die Frage, wovon der Magen klemmt, wenn er klemmt. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass das nicht an den Stielen der drei Peperoni liegt, die sich auf einer Pizza finden. Wer aber sehr große Leidenschaft hat und „Peperonis in Mengen nascht“ sollte mal drauf achten, ob er Symptome bekommt und dann aufhören. Wer den Stiel weglässt, der ist eh mau, kann dafür mehr Peperoni essen,
Es wäre doch schön, wenn die Dinger, die auf der Pizza zu finden sind, scharf wären. Sind sie doch gar nicht. Früher war alles besser!
@asteiner
Ich muss gerade an Lucky Luke denken, das Kapitel mit dem Psycho Doc, und der Typ, dem es so krankhaft vor Speckschwarte am Steak graust, und der nachher nur noch Speckschwarten essen will …
Man könnte auch gleich die Pizza und Pfefferoni-Früchte weglassen und nur einen Teller Stängel bestellen… (wie sieht das denn beim Räucheraal aus?) 