Hallo Abshalom,
zunächst einmal: hier ist die Verwendung von Grußformeln als Teil eines höflichen und achtungsvollen Kommunikationsstils üblich.
Es ist nicht so ganz klar, was Du mit Deiner Frage
Kann man sich als Nichtjude jüdisch kleiden?
eigentlich willst. Ganz offensichtlich kann man das. Wenn Deine Frage eher im Sinn
Kann Darf man sich als Nichtjude jüdisch kleiden?
gemeint ist, so ist die Antwort ebenfalls positiv - ohne jetzt mal genauer zu spezifizieren, was ‚jüdische Kleidung‘ eigentlich sein soll. Man kann und darf sich bei uns weitgehend so kleiden wie man will. Eine Ausnahme stellen Amtskleidungen von Religionsgesellschaften des öffentlichen Rechts dar; deren unbefugtes Tragen ist gem. § 132a StGB strafbar.
Der eigentliche Grund Deiner Anfrage ist aber wohl der:
Aber ich hab ein wenig Hemmungen. Ich will mich ja nicht verkleiden.
Gegenfrage: was ist das denn, was Deine Freunde machen, anderes als Verkleiden? „Cool“ ist es ja auch, wie ein Cowboy gekleidet zu sein oder wie ein edler Ritter - weswegen sich Kinder eben gerne als solche verkleiden.
Kleidung ist immer auch ein soziales Signal. Sie sagt etwas über ihren Träger aus, ist Ausdruck seiner Persönlichkeit. Junge Menschen, die noch auf der Suche nach ihrer individuellen Persönlichkeit sind, kompensieren diesen Mangel gerne mit Masken - also durch die Übernahme fertiger Persönlichkeitsmuster, zu denen auch bestimmte Kleidungsmoden gehören. Das ist grundsätzlich nichts anderes, als wenn Kinder sich als Indianer oder Märchenprinzessin verkleiden. Nicht ganz so naiv - aber der Unterschied ist kein grundsätzlicher, sondern nur ein gradueller. Hinzu kommt bei Heranwachsenden der Wunsch, von der ‚peer group‘ (der sozialen Bezugsgruppe der Altersgenossen) akzeptiert zu werden. Daher die Uniformität solcher ‚Jugendmoden‘ - ob man sich nun als amerikanischer Großstadtgangsta, als Gruftie oder als orthodoxer Jude (diese etwas bizarre Mode ist mir freilich neu) verkleidet.
Es gibt aber auch viele Nichtchristen die Kreuze tragen oder Atheisten welche nen Gipsbudda in der Wohnung haben.
Das ist noch einmal ein anderer Aspekt - der der Profanierung. Zum einen wird da versucht, eine sprituelle Leere durch ebenso leere Symbole (weil sie für ihre Benutzer ‚nichtssagend‘ sind, nur dekorativ) zu überdecken (also auch hier der Aspekt ‚Maske‘), zum anderen ist dies ein Zeichen mangelnden Respekts gegenüber Menschen, denen diese Symbole tatsächlich etwas bedeuten. Da die ‚Mode‘, die Dich derzeit so anspricht, direkt mit Religiosität in enger Beziehung steht, solltest Du über eben diesen Aspekt auch noch einmal nachdenken.
Freundliche Grüße,
Ralf