Kann man sich als Nichtjude jüdisch kleiden?

Unter meinen Freunden wird es gerade modern sich jüdisch zu kleiden. (Kippa oder kabbalistische Frisuren)

Einige kleiden sich sogar schon Mea Shearim Style.(orthodox)

Sie sind jedoch keine Juden. (nichtmal Proselyten)

Es ist der jüdische Kleidungsstil welcher Begeisterung auslöst und zum Nachahmen einläd.

Ich find den Style (vor allem Kippa) auch total klasse und würd es auch gern tragen.

Aber ich hab ein wenig Hemmungen. Ich will mich ja nicht verkleiden.

Es gibt aber auch viele Nichtchristen die Kreuze tragen oder Atheisten welche nen Gipsbudda in der Wohnung haben.

Ja, man kann ja auch als Nicht-Bayer in einer Lederhose rumlaufen.

Unter meinen Freunden wird es gerade modern sich jüdisch zu
kleiden. (Kippa oder kabbalistische Frisuren)

Na, dann lass sie doch.

Ich find den Style (vor allem Kippa) auch total klasse und
würd es auch gern tragen.

Dann tu’s.

Aber ich hab ein wenig Hemmungen. Ich will mich ja nicht
verkleiden.

Dann lass es.

Es gibt aber auch viele Nichtchristen die Kreuze tragen oder
Atheisten welche nen Gipsbudda in der Wohnung haben.

Ja.

leider nutzt mir diese antwort nicht´s.

sie zieht die frage ins lächerliche.

ich suche aber ernsthaft rat.

Hoi.

Meiner Meinung nach ist das im Prinzip kein Problem.

Aber…man sollte bedenken, dass das Aussehen auch zu Irritationen führen kann. Wenn man sich kleidet wie ein Mensch eines (jüdischen) Glaubens, aber sich nicht entsprechend verhält.

Das kann zu Problemen führen, z.B.

  • Mischgewebe aus Wolle und Leinen darf nicht getragen werden (in der Tora heißt das Schatnes; der etymologische Ursprung dieses Wortes ist unbekannt). So heißt es im 5. Moses 22, 19: Du sollst für deine Kleidung kein Mischgewebe aus Wolle und Flachs verwenden.
  • Darf man am Schabbat Sport treiben oder Skateboard fahren? Bei orthodoxen/ultra-orthodoxen Juden nicht, bei liberalen Juden schon.

Ansonsten gilt eigentlich das gleiche wie damals bei uns mit dem „Palästinenser“-Tuch: einige trugen es aus politischen Gründen, die anderen weil es cool war oder einfach praktisch(beim Moped fahren). Wenn man angesprochen wurde, „was das soll“ - sollte man eben wissen, warum man es trug(ging mir so).

Hier könnte man sicher einen professionellen Rat bekommen: http://www.hagalil.com/judentum/rabbi/index.htm

Ciao
Garrett

hallo abshalom.

leider nutzt mir diese antwort nicht´s.

ich halte sie für ernst gemeint.

sie zieht die frage ins lächerliche.

das glaubst Du nur, weil Du gerne ein uneingeschränktes „Ja - tu es!“ gehört hättest.

ich suche aber ernsthaft rat.

Rat, im Sinn einer Vorab-Absegnung Deines Verhaltens kann Dir niemand geben.

Wer als Nichtmitglied einer Gemeinschaft, gleich welcher Art, Gemeinschafts-typische Kleidung trägt,riskiert Ablehnung.

Das ist als Preuße so auf dem Oktoberfest in Dirndl oder Leserhose. Es ist genauso, wenn Du Dich als Mitteleuropäer unter Massais im Lendentuch bewegst.

Natürlich kannst Du das machen.
Mit einem starken Selbstwertgefühl geht alles.
Doch das scheint Dir (noch) abzugehen.
Sonst hättest Du nämlich nicht gefragt.

In diesem Fall - arbeite daran, das heißt an Dir.
Stell Dich meinetwegen so lange vor den Spiegel, bis Du Dich mit Deinem Wunschoutfit wirklich gut fühlst.
Dann „trägst“ Du das nämlich auch nach außen.
Selbstsichere Menschen lacht man nicht aus.

viele grüße
Geli

viele grüße
Geli

1 Like

Hi,

also ich hätte schon deshalb Probleme damit, falls mich ein Mensch jüdischen Glaubens in der Auffassung ansprechen würde, einem jüdischen Glaubensbruder zu begegnen. Wäre mir dann doch ein bisschen peinlich zu sagen, och nöö, trage das nur, weils so geil aussieht.

Dies stellt lediglich meine Überlegung dazu dar und ist nicht wertend gemeint.

Gruß,
Anja

Hallo Abshalom,
zunächst einmal: hier ist die Verwendung von Grußformeln als Teil eines höflichen und achtungsvollen Kommunikationsstils üblich.

Es ist nicht so ganz klar, was Du mit Deiner Frage

Kann man sich als Nichtjude jüdisch kleiden?

eigentlich willst. Ganz offensichtlich kann man das. Wenn Deine Frage eher im Sinn

Kann Darf man sich als Nichtjude jüdisch kleiden?

gemeint ist, so ist die Antwort ebenfalls positiv - ohne jetzt mal genauer zu spezifizieren, was ‚jüdische Kleidung‘ eigentlich sein soll. Man kann und darf sich bei uns weitgehend so kleiden wie man will. Eine Ausnahme stellen Amtskleidungen von Religionsgesellschaften des öffentlichen Rechts dar; deren unbefugtes Tragen ist gem. § 132a StGB strafbar.

Der eigentliche Grund Deiner Anfrage ist aber wohl der:

Aber ich hab ein wenig Hemmungen. Ich will mich ja nicht verkleiden.

Gegenfrage: was ist das denn, was Deine Freunde machen, anderes als Verkleiden? „Cool“ ist es ja auch, wie ein Cowboy gekleidet zu sein oder wie ein edler Ritter - weswegen sich Kinder eben gerne als solche verkleiden.

Kleidung ist immer auch ein soziales Signal. Sie sagt etwas über ihren Träger aus, ist Ausdruck seiner Persönlichkeit. Junge Menschen, die noch auf der Suche nach ihrer individuellen Persönlichkeit sind, kompensieren diesen Mangel gerne mit Masken - also durch die Übernahme fertiger Persönlichkeitsmuster, zu denen auch bestimmte Kleidungsmoden gehören. Das ist grundsätzlich nichts anderes, als wenn Kinder sich als Indianer oder Märchenprinzessin verkleiden. Nicht ganz so naiv - aber der Unterschied ist kein grundsätzlicher, sondern nur ein gradueller. Hinzu kommt bei Heranwachsenden der Wunsch, von der ‚peer group‘ (der sozialen Bezugsgruppe der Altersgenossen) akzeptiert zu werden. Daher die Uniformität solcher ‚Jugendmoden‘ - ob man sich nun als amerikanischer Großstadtgangsta, als Gruftie oder als orthodoxer Jude (diese etwas bizarre Mode ist mir freilich neu) verkleidet.

Es gibt aber auch viele Nichtchristen die Kreuze tragen oder Atheisten welche nen Gipsbudda in der Wohnung haben.

Das ist noch einmal ein anderer Aspekt - der der Profanierung. Zum einen wird da versucht, eine sprituelle Leere durch ebenso leere Symbole (weil sie für ihre Benutzer ‚nichtssagend‘ sind, nur dekorativ) zu überdecken (also auch hier der Aspekt ‚Maske‘), zum anderen ist dies ein Zeichen mangelnden Respekts gegenüber Menschen, denen diese Symbole tatsächlich etwas bedeuten. Da die ‚Mode‘, die Dich derzeit so anspricht, direkt mit Religiosität in enger Beziehung steht, solltest Du über eben diesen Aspekt auch noch einmal nachdenken.

Freundliche Grüße,
Ralf

Moin,

Deine „Frage“ habe ich keinesfalls ins Lächerliche gezogen - und „Frage“ schreibe ich deshalb in Anführungszeichen, weil Du nicht einmal eine Frage gestellt hast.
Du hast lediglich ein paar Dinge aufgeschrieben, die zwar in einem inhaltlichen Zusammenhang stehen, aber Du hast daraus keine für Dich relevante Problemstellung formuliert.
Natürlich kann jeder Leser erkennen, was das Problem für Dich ist. Aber wenn Du zu faul bist, einen zusammenhängenden Text zu formulieren dann habe ich keine Lust, meine Meinung zu Deiner stichwortartigen Auflistung in vollständigen Sätzen niederzuschreiben.

ich suche aber ernsthaft rat.

Wo steht das in Deiner Ausgangs-„Frage“?

Pit