Kann man Zwischendecken nachträglich dämmen?

Haus & Garten Handwerk allgemein
#1

Hallo,

in meinem Haus (Doppelhaushälfte von 1990, Besitz seit Nov/18) wurde irgendwann der Dachboden nachträglich ausgebaut. Bevor wir eingezogen sind, haben wir den gesamten Fußboden des 1. Oberschoss und des Dachgeschoss erneuert (vorher war nur Teppich drin). Unglücklicherweise haben wir dann festgestellt, dass es im Winter doch ganz schön kalt wird im Dachgeschoss. Ich vermute, dass die Dachschrägen wie auch im 1. OG mit Glaswolle gedämmt wurden, jedoch der Holzfußboden des Dachgeschoss zwischen den Balken hohl ist, da der Fußboden in den kalten Monaten sehr kalt ist.

  1. Könnte das sein oder gibt es gar andere Gründe, warum es so kalt ist?
  2. Welche Möglichkeiten gibt es, die Zwischendecke nachträglich zu dämmen?

Vielleicht noch zwei Infos:

  1. Die Decke im 1. OG ist durchgängig mit Rigibs verkleidet.
  2. Die Kinder des Vorbesitzters hatten ihr Zimmer im Dachgeschoss, also muss es ja mit Teppich schon möglich gewesen sein, im DG zu wohnen ohne zu erfrieren.

Beste Grüße
Matze

#2

Hallo,

physikalisches Gesetz: warme Luft steigt. Wenn man den Fußboden des Dachgeschosses oder die Decke des darunter liegenden Stockwerks dämmt, macht man das deshalb, weil DAS DACH ungedämmt ist und es wohl günstiger wäre, als das Dach zu dämmen. Die Kälte auf dem Dachboden/im Dachgeschoss kommt, wie die Hitze auch, durch das Dach, nicht durch den Fußboden. Wäre auch unlogisch, denn im Obergeschoss heizt ihr wohl doch, oder nicht?

Dann ist wohl das Dach doch nicht ordentlich gedämmt.

Gruß
Christa

#3

hi,

generell richtig.

Wenn aber das 1. OG auch schon Dachschrägen hat, könnte der Fußboden auch einfach unsauber angeschlossen sein und somit durchaus mit der Außenluft in Kontakt stehen.

Da hätte man aber schon mit Anlauf gepfuscht.

@Planck Dämmung erzeugt keine Wärme!
Wenn die Decke zwischen 1. OG und DG gedämmt ist, dann ist die Folge ein kalter Fußboden im DG, denn die Wärme vom 1. OG kommt nicht nach oben durch.

Der gedämmte Fußboden, mit dem du es verwechselst, liegt im EG. Da will man die Wärme behalten und sie nicht in den Keller abwandern lassen.

Wenn DG und 1. OG warm sind, wird der Fußboden nicht kalt.

grüße
lipi

1 Like
#4

Hallo!

Unser Haus aus den 80ern hatte auch keinen ausgebauten Dachstuhl. Das Obergeschoss hatte gedämmte Dachschrägen, und die Decke war auch mit Glaswolle zwischen den Balken gedämmt. Ich gehe davon aus, daß da zum OG hin auch ne Dampfsperre drin war. Der Dachstuhl selbst hatte keine Dämmung, man blickte dort direkt auf die Dachziegel.

Nun, der Boden eines oberen Stockwerks kann kaum kalt sein, wenn das untere Stockwerk warm ist - es sei denn, die Kälte kriecht von der Seite rein.

Ich würde mich fragen, wie der Übergang der Decke zum Dach beim Ausbau des Dachstuhls denn gedämmt wurde. Könnte es sein, daß die Dampfsperre nicht von den Dachschrägen des OGs ins DG hochgezogen wurde, so daß jetzt Luft durch die Ziegel, und dann durch die Decke ziehen kann? Das wäre auch bezüglich Schimmel doof.

Was genau da jetzt Sache ist, und wie man das beheben kann, lässt sich aus der Ferne aber gar nicht sagen.

#5

Gut, der Fußboden ist es nicht, das hört sich nach euren Argumenten logisch an. Wir hatten mal im 1. OG ein Mausproblem, weshalb wir eine schräge Ritgibsplatte entfernt haben. Direkt dahinter befindet sich die Lattung und dann Glaswolle mit so einer vorgesetzten Reflexionsfolie (kein Plan, wie das heißt). Ich bin davon ausgegangen, dass es so auch im DG gemacht wurde, wobei ich nicht weiß, wie es beim Übergang gemacht wurde.

Es ist für mich nur unlogisch, weshalb man den Dachboden ausbaut, mit dem Ziel das dort ein Zimmer eingerichtet wird und dann keine Dämmung macht?!

#6

Mir scheint, als hättest du die Logik dahinter doch nicht verstanden, wenn du schreibst:

Hä? Ich denke, das Dach IST gedämmt, das hast du doch geschrieben. Nochmal, beim Dachbodenausbau dämmt man normalerweise das Dach, NICHT den Fußboden. Eine Fußbodendämmung hat nur im Erdgeschoss Sinn, entweder gegen das Erdreich oder gegen den kalten Keller.

Jetzt schreibst du allerdings

Nun ja, Glauben heißt nicht Wissen! Kannst du nicht die Vorbesitzer direkt darauf ansprechen, was da nun gemacht wurde oder auch nicht, und wie es kam, dass ihre Kinder sich im ausgebauten DG im Winter nicht die Hintern abgefroren haben?

Irgendwie kann ich mir nicht vorstelen, auch wenn die Anschlüsse nach außen nicht sauber gemacht wurden, dass es SO kalt wird.

Blöde Frage, aber Heizung habt ihr schon im Dachgeschoss, oder?

#7

hi,

das ist das mitunter wichtigste Bauteil bei der Dämmung, die Dampfsperre.
Ohne diese vergammelt dir das Dach.
Diese Folie muss (!) absolut dicht verbaut sein. Alle Anschlüsse werden peinlich genau abgedichtet, jedes Kabel - wenn es da unbedingt durch muss, wird sehr genau abgedichtet.

kann ja durchaus Zeitlich versetzt passiert sein. Als der Dachboden dann ausgebaut wurde, war die Dämmung unten schon drin und man hat nicht dran gedacht.

Klingt nach Fachwerk und Dach über die oberen 2 Etagen. Damit ist das Dach im unterem Bereich gedämmt (Wohnraum), aber der obere Bereich (ehemaliger Dachboden) bleibt ungedämmt.

Ganz ungedämmt waren die Böden auch damals nicht, da liegt meist Schlacke drin - auch wegen dem Gewicht und damit dem Schall.

Also ich kenn’ noch Eisblumen am Fenster. Innen.
Wenn es keine Dämmung gibt, gibt es auch keine Dampfsperre. Damit könnte es auch hier und da etwas ziehen.
Was ja aber gut so ist, denn sonst würde es schimmeln.

grüße
lipi

#8

Ist halt ein großer Raum mit einem eher kleinen Heizkörper in der Ecke. Teilweise sind es aber auch knapp 16 Grad im DG, wenn es draußen eben 3 Grad oder weniger hat. Gefühlt bringt der Heizkörper nur wenig, da es eben so ein großer Raum ist. Auch ein „richtiges“ Heizverhalten lies sich die Temperatur nicht auf konstante 20 bis 22 Grad bringen.

#9

Hallo,

grundsätzlich magst du Recht haben, aber dazu

hatte er geschrieben

deswegen passt das irgendwie nicht, finde ich.

Das hingegen

klingt eher nach unterdimensionierter Heizung, oder?

Gruß
Christa

#10

hi,

joa. hab ich übersehen.

hatte das Bj. auch etwas überlesen. Das müssten doch Betondecken sein, oder was wurde da versucht?

Es wird ja Sommer :wink:

grüße
lipi

#11

Hallo,

das habe ich auch nicht bedacht, als du den Einwand mit dem Fachwerk brachtest, aber es werden heutzutage wohl auch noch Fachwerkhäuser gebaut. :wink: Von denen z. B.: https://www.dlk-melle.de/

Gruß
Christa