Kann mir bitte einer kurz eine Frage zu CFD's erklären?

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich war neulich an der TU Berlin und hörte mir einen Vortrag zu Finanzderivaten an, unter anderem wurden dabei auch diese CFDs erläutert. Der Vortragshaltende meinte, dass blutige Anfänger die Hände davon lassen sollten, da sie sehr riskant sein.

Will mal kurz darlegen, was ich verstanden habe (bitte berichtigen, falls ich falsch liege):

Normalerweise ist es ja so, wenn man Aktien kaufen will, angenommen für 10.000 Euro Allianz-Aktien, dann muss ich das Geld überweisen und dann bin ich Teilhaber. Steigt diese Aktie um 100 Euro, so habe ich 1 % Gewinn gemacht.

Bei CFDs soll es aber so sein, dass man beispielsweise einen CFD-Derivat auf Allianz kauft für 10.000 Euro, ABER nur eine Margin von beispielsweise 1% hinterlegen muss, also nur 100 Euro, Steigt jetzt die Allianzaktie um 100 Euro, so habe ich einen Gewinn von 100 % gemacht. Negativ soll sein, dass man zur Nachschusspflicht verpflichtet sein kann und man auch alles verlieren kann.

Meine Frage ist nun: Wenn man mit Bedacht lediglich nur mit kleinen Beträgen spekuliert, kann das doch gar nicht so schmerzhaft sein. Kann nur für mich sprechen. Wenn ich aus 100 € 500 € machen kann? Das nehme ich gerne in Kauf. Auch würde ich gerne wissen wollen, wofür dieses Finanzderivat „ursprünglich“ mal gedacht war. Bei Futures weiß ich das ja, aber CFD hört sich wirklich wie ein reines Zockerprodukt an.

Wäre nett, wenn einer sich die Zeit nimmt und mir das mal kurz erklärt.

Vielen Dank

Beim Direktinvestment (Aktie in Deinem Fall) kannst Du alles verlieren. Bei CFDs sogar über Deinen Einsatz hinaus.

Sehe ich auch so, aber das muß jeder für sich entscheiden.

Um die Stempelsteuer (stamp duty) in den UK zu umgehen.

Schöne Geschichte zum Thema:

Was hast du an dem Wort „Nachschusspflicht“ nicht verstanden? Du kannst nicht nur alles verlieren (wie auch bei Aktien) sondern du musst darüber hinaus auch noch Geld (in unbegrenztem Umfang!) nach schießen, wenn du nicht rechtzeitig aus einer solchen Anlage aussteigst.

Es gibt Portale für CFD und co. die auch Demozugänge anbieten (zumindest gab es die vor ein paar Jahren als ich mich damit beschäftigt haben - bitte nicht mit Binäre Optionen verwechseln!), spiele dort mal ein paar Tage (die solltest Du dir Zeit nehmen) damit herum damit Du ein Gefühl dafür bekommst ob eine solche Geldanlage für dich sinnvoll ist.

Vielen Dank für die Antwort. Das mit dem Demo-Konto muss ich mal ausprobieren. Noch eine kurze Sache. Ich habe aber auch gehört, dass es CFDs OHNE Nachschusspflicht gibt. Heisst, man kann nur sein eingesetztes Kapital verlieren. Weißt du darüber zufällig mehr?

Grüße

Ugi

Bei solchen Anbietern werden die Positionen einfach glattgestellt. Da sollte man praktische Erfahrungen machen, da es noch auf weitere Parameter ankommt, z.B. Slippage.

Außerdem solltest Du wissen, daß der Margin Call (so nennt man die Aufforderung zum Nachschuß auf finanzdeutsch) natürlich vom Margin abhängt. Dieser kann sich schlagartig ändern, und man ist seine Position u.U. los, obwohl sich am eigentlichen Preis gar nichts verändert hat.

Demokonto ist eine gute Idee.

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