Einige Wissenschaftler sehen den Hauptgrund für Potenzproblemen bei jungen Leuten und Desinteresse am Sexualakt in Internetpornos.
Wenn man investieren würde um die meisten Menschen in Entwicklungsländer mit schnellen und günstigen Internetzugang zu versorgen könnte dies zu einem Rückgang sexueller Aktivität und geringeren Geburtenzahlen führen und somit das Problem der Überbevölkerung auf humane Weise (teilweise) lösen.
die hohe Geburtenrate in der Dritten Welt hat genausowenig mit Internetpornographie zu tun wie die niedrige in der Ersten Welt.
Wenn ich in einem Land lebe, in dem ich mein Essen selbst anbauen muss/keinen Zugang zu Bildung und damit vernünftig bezahlten Jobs habe und in dem eine hohe Kindersterblichkeit herrscht, in dem es dazu noch keine vernünftige oder gar keine staatliche Altersvorsorge gibt, brauche ich viele Kinder - damit viele überleben, die dann bei der Versorgung der Familie und meiner Versorgung im Alter helfen können. Zeit zum Surfen im Internet habe ich dann keine, selbst wenn es in meinem Haus… äh, in meiner Hütte Strom gäbe.
Wenn ich in einem Land lebe, in dem ich als arm gelte, wenn ich nicht zweimal im Jahr in Urlaub fahren kann, mir kein Haus kaufe, keinen Zweitwagen besitze, Gebrauchtklamotten kaufe, Kleidung trage, auch wenn sie aus der Mode sind, Essen wegschmeissen kann, mein größtes Leid ist, dass ich im Alter nicht mehr so viel Geld habe wie im besten Arbeitsalter, und wo Kinder in erster Linie eine Anschaffung sind, die Geld kosten, dann senkt Internetpornografie die Geburtenrate auch nicht mehr wesentlich.
Hast ja irgendwie recht, aber wer Zeit für partnerschaftliche Sexualität hat, der hätte sie auch für die gepflegte Tastatur-Onanie vorm Internet-Porno.
Ein interessante Frage wäre, ob man tatsächlich in diesen sterotypen Drittweltverhältnissen, wie du sie skizziert, tatsächlich viele Kinder braucht oder ob man einfach nur nicht ausreichend motiviert ist, sie zu verhindern, weil Kinder dort viel „zu billig“ (im Sinne dessen, was du für die Erste Welt schilderst) zu haben sind.
Das was du als Erste Welt skizzierst, ist die Sicht der Mittelschicht.
Für die Unterschicht und die Oberschicht gilt das nur sehr eingeschränkt, deren Geburtenraten sind aber auch nicht so viel anders.
Nur so ein paar Überlegungen nebenbei.
Und auch gleich noch ein O-Ton der Deutschlehrerin meiner Tochter beim letzten Elterngespräch: „Ich habe mich entschieden, keine Kinder zu bekommen, weil ich ihnen auf keinen Fall das staatliche Schulsystem antun wollte“.
Mensch, Desperado, ein staatliches Schulsystem wie hierzulande bräuchte die Dritte Welt, keine Pornos!
desperado hat mit der Dritten Welt angefangen. In der Dritten Welt gibt es sehr wohl ordentlich verdienende Familien, die in festen Häusern leben mit annehmlichkeiten, wie wir sie kennen, und ni ht mal wenige, sondern ganze Großstädte voll. Aber diese Familien haben auch weniger Kinder. Die vielen Kinder haben va die, die sie brauchen. Und die vielen Kinder sind nicht nur eine nützliche Anschaffung oder das Ergebnis von „Zu dumm zum Verhüten“, sondern auch ein Zeichen von Gesundheit und Glück, von Wohlstand. Das ist auch bei uns noch nicht so lange her, auch wenn es nicht zu 8-9 Kindern führte - aber wir leben ja hier in Deutschland in einer Welt, in der Kinder teuer sind und alles ab 2 als asozial gilt. Deswegen sind wir auch eins von weltweit ganz wenigen (ich glaub nur 2 - Japan geht es auch wie uns, das weiß ich sicher) Ländern mit einer fallenden Geburtenrate. Schon jetzt haben wir nicht mehr genug junge Menschen, um diesen Trend aufzuhalten, selbst wenn sie alle nur noch rammeln und gebären würden. Dabei werden wir gleichzeitig immer älter, und wollen aber ab 65 (allerspätestens) nicht mehr arbeitn. Wer soll denn dann die Rente bezahlen?! Mir stellt sich da die Frage, ob wir uns die Ansicht „Kinder sind teuer“ wirklich leisten können, und ob es so zivilisiert ist, sich über kinderreiche Familien aufzuregen.
Davon abgesehen ist es immer noch zivilisierter und menschlicher, an einem anderen menschlichen Wesen, mit dem man sich darüber einig ist, herumzufummeln, als an einer Computertastatur (ohne jetzt allzusehr ins Detail gehen zu wollen)
Dann sind wir offenbar ganz einer Meinung, dass das „brauchen“ bestenfalls einer der Faktoren ist, weshalb sie viele Kinder „wollen“.
Mich stört einfach diese übertrieben nachsichtig-entschuldigende Haltung gegenüber den Weltregionen mit den sehr hohen Geburtenraten.
Na, die Frage selbst werden wir uns schon leisten können.
Natürlich sind Kinder in Mitteleuropa extrem teuer, wir sollten diesen ökonomischen Gesichtspunkt nicht „verleugnen“, sondern im Gegenteil ohne falsche Scham hervorheben.
Wenn wir als Gesellschaft/Staat nun unbedingt eine höheren Nettoreproduktionsrate wollen, dann müssen wir die Kosten der Reproduktion eben senken, wie in jedem anderen ökonomischen Bereich auch.
ja, senken. Aber da werden unsere Meinungen gleich wieder auseinandergehen und ich habe vermutlich auch eine „nachsichtig-entschuldigende“ Haltung gegenüber hohen Geburtenraten. 2,1 Kind pro Frau wären notwendig, um die Gesellschaft stabil zu halten. Nachdem einige keine Kinder kriegen können - gar nicht, oder oft ist nach dem ersten biologisch Schluss - müßten 3 fast die Norm werden. Nur zum Stabilisieren wohlgemerkt.
Und da werden wir dann wohl wieder anfangen uns zu streiten.
Hallo zusammen,
Danke fuer die interessanten Beitraege.
Hab selbst auch noch weiter recherchiert und denke, dass die Verbreitung von Internetzugang die sexuelle Aktivitaet doch nicht so stark beeinflussen wird wie ich anfangs vermutete.
Ein grosser Teil der Laender mit den hoechsten Geburtenraten ist in Schwarzafrika.
Afrikanische Maenner haben im Durchschnitt ein hoeheres Testosteronniveau.
Mehr Testosteron korreliert mit groesserem sexuellem Interesse.
D.h. die sexuelle Aktivitaet koennte durch den erhoehten Konsum von Internetpornographie zwar abnehmen aber diese Rueckgang duerfte nicht so enorm ausfallen wie in westlichen Laendern.
Hab auch keine Korrelation (bei den Entwicklungslaendern) zwischen Internetzugangsraten und Geburtenraten feststellen koennen.