Kann so etwas theoretisch passieren?

Hi,

der hat das in vier Tagen wieder vergessen oder kriegt es gar nicht erst mit.

Gruß
vdmaster

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Neulich habe ich einen Artikel in einer Zeitung gelesen, in dem es um Afrika ging: Geschichte, Politik, Wirtschaft und heutige allgemeine Situation.
Afrika exportiert Rohstoffe wie z.B. Erdöl, Diamanten, auch Kakao (übrigens: etwa 70% Weltmarktanteil), aber in manchen Gegenden ist der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle.
Laut der Statistik sind manche Regionen Afrikas in letzter Zeit viel gefährlicher geworden. Aus diesem Grund bevorzugen viele Menschen jetzt einen Urlaub in einem sicheren Urlaubsland (irgendwo anders als in Afrika, weil sie Angst haben).
Ich möchte einfach mal nach eurer Meinung fragen, ob so eine Situation (rein theoretisch) entstehen könnte: Die Regionen Afrikas, die vom Tourismus besonders abhängig sind, bekommen immer weniger Geld, weil immer weniger Touristen nach Afrika fahren wollen. Die Arbeitslosigkeit vergrößert sich, dann Hunger und Bürgerkrieg als logische Folge. Und danach fangen alle wieder an, nach Europa zu fliehen um eigenes Leben zu retten. Kann so was überhaupt passieren?
Grüße

Wie erklärst du dir dann solche Zahlen:

Unrest and political upheaval in Egypt has hurt the tourism sector, which accounted for 13 per cent of its GDP and generated $12.5 billion (Dh45.9bn) in revenues in 2010. Tourism revenue has since dropped 54 per cent and is forecast to hover around $6 billion this year.
Yet tourism in Egypt experienced its sharpest decline since ISIL’s rise and the launch of coalition air strikes in mid-2014, with overall visitors dropping 24 per cent in the first quarter of 2015 alone.

Lg,
Penegrin

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Servus,

das Warum ist in dieser Geschichte eigentlich egal. Ein Land, in dem Unbewaffnete ohne jede Bedrohungslage und ohne Vorwarnung vom Militär mit Kampfhubschraubern erschossen werden, darf sich über ausbleibende Touristen nicht wundern.

Lg,
Penegrin

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Naja, es ist wohl klar, dass man dieses Ereignis eben nicht als Einzelereignis sehen kann und im Gegenteil die aktuelle Lage noch weiter verschärft. So langsam dringt es in das Bewusstsein der Menschen, dass es sich in Ägypten mittlerweile fast überall treffen kann. Nach dem [Anschlag von Luxor 1997][1] und dem [neuerlichen Versuch][2] im Juni ist der Tourismus dort faktisch am [Ende][3].

Ein Attentat nach [tunesischem Vorbild][4] in Sharm El Sheikh und der ägyptische Tourismus (und damit die ägyptische Wirtschaft) ist auf Jahre tot. Da kann al Sisi noch so viele Baustellen eröffnen…

Lg,
Penegrin
[1]: https://de.wikipedia.org/wiki/Anschlag_von_Luxor_1997
[2]: http://derstandard.at/2000017248593/Verletzte-bei-Anschlag-nahe-Tempel-in-Aegypten
[3]: http://www.nzz.ch/wirtschaft/wirtschaftspolitik/nil-tourismus-in-der-krise-1.18240233
[4]: https://de.wikipedia.org/wiki/Anschlag_in_Port_El-Kantaoui_2015

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Und du glaubst, dass Otto Normaltourist sich erkundigt, wo genau die Touristen von einem Kampfhubschrauber des Militärs getötet wurden? Ich ja eher nicht.

Es wurden auch schon Touris direkt vor dem Britischen Museum massakriert oder in Luxor.

Ja, von Terroristen. Dass man sich jetzt auch vor den Sicherheitskräften fürchten muss ist ein Novum.

Lg,
Penegrin

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Hallo.

Ja, sowas kann passieren. Es werden aber niemals alle fliehen. Es ist ja gerade das strategische Ziel des IS, die Touristeneinnahmen wegzudrängen, um eine weitere Destabilisierung der Länder voranzutreiben. Somit erhöhen sie ihre Chance, staatliche Strukturen zu zerschlagen. Denn ein Staat, der seine Sicherheitskräfte nicht mehr bezahlen kann, existiert mittelfristig nicht mehr. Oder die Sicherheitskräfte bedienen sich beim unbewaffneten Volk. Das Volk bewaffnet sich daraufhin und bekämpft die Sicherheitskräfte. Folge: Bürgerkrieg.

vdm

Hallo,

in dieser Gegend werden aber keine nennenswerten Anteile an den Touristikeinnahmen generiert. Die Hauptsaison ist (fast) vorbei und im nächsten Jahr wird sich - abhängig von der Sicherheitslage 2016 - kaum noch jemand drum scheren. Es wurden auch schon Touris direkt vor dem Britischen Museum massakriert oder in Luxor.

Gruß
vdmaster

Hallo,

jedenfalls nicht durch das Einzelereignis, sondern eher durch die Gesamtsituation in Ägypten. Bei solcherart Lage verzichten größere Touristikunternehmen auf entsprechende Massenbuchung bzw. beschränken sie auf die noch einigermaßen sicheren Bereiche.

Gruß
vdmaster

Hallo!

Warum soll soetwas nicht passieren können? Alle Regionen, welche von einem Wirtschaftsgut abhängig sind, stehen auf wackeligen Füßen.

Gruß
Falke

Hallo,

sagen wir lieber „halbwegs komatös“. Es wird immer wieder Leute geben, die sich von solchen Ereignissen nicht abschrecken lassen und den Preisverfall nutzen. Hält der IS (oder andere, noch nicht „loyale“ Gruppen) das Bedrohungsszenario jedoch aktiv, dann brechen leicht 90% früherer Einnahmen weg.

Dadurch wird Ägypten nur schneller zusammenbrechen, als es ohne Terrorismus der Fall wäre. Allein die begrenzte landwirtschaftl. Nutzfläche in Verbindung mit der Bevölkerungszunahme reicht IMHO aus.

Gruß
vdmaster

Hi,
ein Beispiel wäre Ägypten, Das ist zwar nicht Zentralafrika,
aber sehr stark vom Tourismus abhängig und nach dem Sturz Mubaraks und den Unruhen ist Ägypten immer noch in der Krise. Lt. dem Artikel sind ca. 4 Mio. Arbeitsplätze vom Tourismus abhängig!

Paradox: Aus dem Grund empfiehlt eine andere Zeitung wieder nach Ägypten zu reisen:

  • Wenig Touristen (wenig Andrang)
  • Günstige Preise

Das war aber noch vor diesem [Zwischenfall][1]. Imho wird der ägyptische Tourismus davon endgültig in die Krise geworfen und wird sich sobald auch nicht mehr erholen.

Lg,
Penegrin
[1]: http://derstandard.at/2000022176661/Aegyptische-Sicherheitskraefte-erschiessen-Touristen

Natürlich kann so etwas durchaus passieren. Kenia hatte zum Beispiel früher sehr vom Tourismus und den Safarireisen gelebt. Nach den Anschlägen in jüngerer Vergangenheit sind die Zahlen im Tourismusbereich natürlich eingebrochen. Dadurch haben schon eine Vielzahl an Hotels, an denen ja auch viele Arbeitsstellen hingen, schließen müssen.

Hi,

leider sind das wieder negative Schlagzeilen für den ägyptischen Tourismus.

Aber man sollte hin und wieder auch genau lesen.
Was haben die mexikanischen Touristen in einer Sperrzone zu suchen gehabt?

Solange das nicht geklärt ist, wie sie dahin gekommen sind, ob sie Sicherheitsvorschriften mißachtet haben etc. bleibt die Frage offen, ob es ein Fehleinschätzung des ägyptischen Militärs war oder Dummheit der Touristen.

lg,
vordprefect

Also wenn die Touristen aus einen unsicherem Urlaubsland fernbleiben, dann ist die Bedrohungslage nicht Folge des Wegbleibens, sondern die Ursache. Die Einheimischen hauen dann also ab, weil schon sowas wie Bürgerkrieg (will mich da jetzt nicht an Definitionen festhalten) herrscht.
Und wenn die genug Geld haben, werden sie es auch bis Europa schaffen.

Grüße