Kanu / Kajak zum Wandern zu dritt?

Hallo!
Wir möchten gern einen Kanu-Urlaub machen. So eine Woche schwebt mir vor.

Wir sind schon vereinzelt gepaddelt und auch schon mal Kanu gefahren, also nicht völlig ungeschickt, aber ziemlich unerfahren.
Die Strecke soll ein ruhiger Fluss oder ein stehendes (nicht zu großes) Gewässer sein.
Altmühl, Saale, mecklenburgische Seenplatte  - so in der Art (Vorschläge willkommen!)

3 Personen mit Zeltgepäck wären unterzubringen.
1 x 100kg mit lädierten Knien, 1.80m
1 x 80kg , 1,80m
1 x 70kg, 1,90m (oder etwas drüber)

Zu welchem Gefährt würdet Ihr raten?
Kanu oder Kajak?
3er-Gefährt oder ein 2er und ein 1er?

Der Plan sieht vor: Anreisetag zur Verleihstelle, ausführliche Einweisung und leere Übungsfahrten, Start am nächsten Morgen…oder so

Krötengrüße

Hallo,

solche Fragen würde ich im Kanuforum stellen.

Gruß
Otto

Hallo,

eine schöne Anfängertour ist in meinen Augen die Fränkische Saale von Bad Neustadt bis Rossmühle. In einer Woche gut zu machen, ohne sich allzusehr anstrengen zu müssen. Abhängig vom Bootstyp und der Gepäckmenge, bedeutet das Umtragen der Wehre etwas mehr oder weniger Mühe, ist aber ohne Bootswagen machbar.

Bekannte von uns waren begeistert von einer Tour auf dem Regen (Blaibach-Regensburg), wir selbst fanden die Strecke im Vergleich zur Fränkischen Saale eher langweilig. Der Regen ist auf diesem Abschnitt schon sehr träge, zudem darf man ab März nicht mehr überall anlanden.

Bei jeder Strecke empfiehlt es sich, sich vorher über die Strecke und Wehre zu informieren. Nach langen Trockenperioden/ im Sommer entscheidet u.U. auch der Wasserstand über die Größe des Bootes.

Ob Kanadier oder Kajak hängt von vielen Faktoren ab, deshalb nur ganz grob: Für Seen oder Meer sind Kajaks aufgrund der geringeren Windanfälligkeit besser geeignet. Die Konstruktion verhindert auch, dass - solange man nicht kentert - Wasser durch Wellen eindringt. Ihr Nachteil liegt darin, dass sie schwieriger zu beladen sind und insgesamt weniger Stauraum bieten, als ein Kanadier und dass sie „kippeliger“ sind.

Kanadier sind für Touren mit Gepäck auf fließenden Gewässern die bessere Wahl - zumindest, wenn man kein Wildwasser fahren will. Es gibt auch für Kanadier Spritzdecken, welche man bei Verleihern aber eher nicht kriegt (und auf einer Tour wie der oben genannten auch nicht braucht).

Einen wesentlichen Unterschied macht die Paddelposition: Im Kajak sitzt man auf Höhe der Wasserlinie mit tiefem Schwerpunkt, im Kanadier kann man wahlweise sitzen oder knien, wobei Letzteres besonders sinnvoll ist, wenn das Gewässer unruhiger fließt oder man Wehre fahren möchte. Der Schwerpunkt kommt dadurch nach unten und macht das Boot weniger kenteranfällig.

Auch die Paddelbewegung ist eine völlig andere. Letzten Endes ist es eine Sache der eigenen Vorlieben.

Wenn ihr zu dritt seid, könnte ich mir eine Kombination vorstellen: Einen Kanadier, der von zwei Leuten gepaddelt wird und den Großteil des Gepäcks transportiert (also vielleicht ein 3er) plus ein Wander-Kajak (hat mehr Stauraum als ein normales), in dem eine Person paddelt.

Dann könnt ihr immer mal wieder zwischen den Booten wechseln und auch die Sitz- und Paddelbewegung wechseln, was ganz angenehm sein kann.

Schöne Grüße,
Jule

kennst Du vielleicht ein gutes?
und kannst mir den Link mitteilen?

Danke

Guten Morgen!

eine schöne Anfängertour ist in meinen Augen die Fränkische
Saale von Bad Neustadt bis Rossmühle.

Die war schon in der Überlegung und rückt nun in der Liste noch weiter nach oben f:smile:

Bekannte von uns waren begeistert von einer Tour auf dem Regen
(Blaibach-Regensburg),

Den Regen kenn wir schon zu gut…
Und das Problem mit dem Wasserstand durften wir schon live erleben. Ab einem bestimmten Wasserstand darf der Regen überhaupt nicht mehr befahren werden. Schon letztes Jahr Pfingsten war es so trocken.

Auch die Paddelbewegung ist eine völlig andere. Letzten Endes
ist es eine Sache der eigenen Vorlieben.

Also ich würde immer lieber auf zwei Seiten mit dem langen Paddel paddeln, ich hab da mehr Kontrolle. Finde es mit dem Kajak wesentlich einfacher, geradeaus zu fahren. :smile: Mit dem Kanu fahren wir immer zick-zack…

Wenn ihr zu dritt seid, könnte ich mir eine Kombination
vorstellen: Einen Kanadier, der von zwei Leuten gepaddelt wird
und den Großteil des Gepäcks transportiert (also vielleicht
ein 3er) plus ein Wander-Kajak (hat mehr Stauraum als ein
normales), in dem eine Person paddelt.

Dann könnt ihr immer mal wieder zwischen den Booten wechseln
und auch die Sitz- und Paddelbewegung wechseln, was ganz
angenehm sein kann.

Das klingt wie eine gute Idee und wird so ins Auge gefasst. Dann wissen wir für die Zukunft auch, was uns wirklich für mehrtägige Ausflüge besser gefällt.

Danke!

Krötengrüße

Noch eine Frage
Ich nochmal …

Habe ein wenig recherchiert. Kannst du einen Verleih empfehlen?
Oder: Wie sind denn die „üblichen“ Preise?

Danke und Krötengrüße

Wir können aus langjähriger Erfahrung noch ein anderes Ziel ins Spiel bringen: Finowkanal / Oderbruch. Das bietet mehrere Reize. Der Finowkanal ist die älteste noch in Betrieb befindliche künstliche Wasserstraße Deutschlands mit einigen schönen alten Schleusen, in denen man auch mit dem Kanu schleusen kann. Eine sehr malerische Angelegenheit vorbei an etwas stehen gebliebenen und gerade im Wachwerden befindlichen Barnimer Städtchen / Dörfern inkl. der ein oder anderen alten, sehenswerten Industrieruine. Viel Fotostoff.
Als Landabstecher der Zoo in Eberswalde durchaus lohnenswert.

Am Ende des Finowkanals das Schiffshebewerk, das alte (älteste noch in Betrieb befindliche), beeindruckende, in dem man auch schleusen kann (das hat Nervenkitzel, wenn man im Kanu sitzt) und das Neue, das dieses Jahr eröffnet werden soll.

Von dort kann man sich entscheiden, in welche Richtung man den Oderbruch mitnimmt. Der ist dann Natur sehr pur. Inkl. dem Milan, dem man beim Fischen zusehen kann.

Das Ganze geht als Streckentour oder, was ich beinahe empfehlen würde, wenn es nicht umbedingt Strecke sein muss:
Startpunkt dieser lauschige, empfehlenswerte Naturcampingplatz in Niederfinow direkt am Kanal http://triangeltour.de
Und von dort 2 Tage in die eine Richtung (Finowkanal) und dann in die andere Richtung einen Tag fürs Schiffshebewerk und dann 3-4 Tage Oderbruch.

Nachfragen dort am Campingplatz, die organisieren auch individuell (inkl. Transport). Der Mann hat einiges auf dem Kasten und kennt die Gegend.

Schlimm…
Jetzt kann ich mich gar nicht mehr entscheiden… :smile:

Den Oderbruch kenne ich grob, ist schon ein bisschen her, da habe ich mal ein Wochenende verbracht. Das Schiffshebewerk habe ich auch schon gesehen - aber selbst mit einem kleinen Boot dort schleusen - hört sich spannend an.
Und die Gegend ist wirklich einmalig schön.

Naja, muss ja nicht bei einem Kanuurlaub bleiben - nur, was machen wir als Erstes?

Danke!
Bufo

Naja, muss ja nicht bei einem Kanuurlaub bleiben - nur, was
machen wir als Erstes?

Ich kenne die andere Empfehlung nicht und weiß nicht, wie flexibel man da mit der Strecke ist. Für wenig Langtouren-Erfahrene würde ich aus der Hüfte den Finowkanal empfehlen, weil das ein Zwischending ist zwischen Tagestour und Langtour. Und wenn mal an einem Tag das Wetter blöd ist oder man Pause machen kann, dann schadet das dort nicht.

Übrigens kann ich mich, was die Bootswahl angeht, nur Jule anschließen. Wir im Canadier? Das haben wir ausprobiert - und sind von Kanalseite zu Kanalseite getitscht, „geradeaus“ ist ein sehr krümmbarer Begriff… :wink:
Damit erübrigt sich der zweite Teil der Frage: ein Zweier und ein Einer-Kajak.

1 Like

und kannst mir den Link mitteilen?
Ich kenne die nicht persönlich, mache aber die Erfahrung, in fachspezifische Foren mehr Kenner anzutreffen. Googlesuche führt weiter.

Da kann ich leider nicht weiterhelfen, weil wir eigene Boote haben. Wir sind bekennende Kanadierfans - und das mit dem Gradeausfahren ist gar nicht schwer, wenn einem mal einer gezeigt hat, wie’s geht :smile:.

Schöne Grüße,
Jule